Ketzer Records
Bewertung: 4/6
Spielzeit:
Songs: 0
Nun verweile ich hier im Dunkeln- na ja nicht ganz, sonst könnte ich diese Zeilen wohl kaum schreiben- und lausche den Tönen von Vinterriket, so wieich es unzählige Male zuvor bereits getan habe. So war es doch der Wunsch von Vinterriket, hinter dessen Musik sich im Grunde nur der Geist einer einzigen Person verbürgt, dieses vor kurzem erschiene Album in vollkommener Dunkelheit zu hören. Anbei zum Tonträger erhielt ich Anmerkungen und Gedanken, die dazu dienen sollten, das Album nicht fehl zu interpretieren. Vielmehr wollte man hiermit eine Anleitung geben, wie man mit der Musik am besten umgeht. Mit diesen Zeilen hatte man aber gleichzeitig ein Review
gezaubert, wie ich es hätte nicht besser formulieren können. Man hatte es damit aber auch geschafft, immer wieder meine Gedanken in die dunklen Abgründe des Waldes zu führen. So wollte man mit diesem außerordentlich melancholischen Werk einzig und allein die Nacht- und Schattenseiten des Waldes zeigen, die sich nun in den „landschaftsmalerischen Klangwelten“ wiederfinden, die sich bei akustischer Ausbreitung der Gedanken des Hörers bemächtigen und diese dorthin lenken, wo nur die Finsternis inmitten einer Kulisse existiert, die lange vor uns aus dem Grund des Lebens entwuchs. Immer wieder werden in mir Stimmungen erzeugt, die sich zwischen intensiver Nachdenklichkeit und Melancholie bewegen, und die auch nicht enden würden, hätte es sich die Müdigkeit nicht zur Aufgabe gemacht, meinen Körper und Geist in die Welt des Schlafes zu entführen. Vinterriket erzeugt erneut ein Werk, das von einer emotionalen Intensität durchdrungen ist, wie man sie in diesem Maße kaum bei einem der zahlreichen Vorgänger verspüren kann. Da ich mich in ruhigen Stunden doch sehr gern von Keyboardklängen berauschen lasse, fällt es mir nicht schwer, dieses Album zu loben. Auch das Artwork ist wieder einmal hervorragend gestaltet, obwohl ich nur die Promo-CD in den Händen halte: Auf dem Cover befindet sich ein See, in dem sich nicht nur der ihn umgebende Wald spiegelt, sondern auch die nächtliche Dunkelheit, die alles umschlingt. Trotzdem fehlt diesem 67-minütigen Silberling das gewisse Etwas, was mich dazu veranlassen würde, die volle Punktzahl zu geben.
www.ketzer-records.de
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