Bonjour Tristesse – Against Leviathan 5/6

Label:                      Supreme Chaos Records

Bewertung:             5/6 -> Mächtig!

Songs:                      4

Spieldauer:              41:20 Minuten

Mit „Against Leviathan“ legt Nathanael, alleiniger Songschreiber und Instrumentalist, das dritte Album seines Solo-Projekts Bonjour Tristesse vor. Dieser steht ansonsten bei Heretoir am Bass und ist dort für den Hintergrundgesang verantwortlich. Elemente von Heretoir’s Post-BM / Shoegaze lassen sich auch in diesem sehr facettenreichen Albums wiederfinden.

Lyrisch (nihilistisch und der Menschheit gegenüber feindlich eingestellt) sowie optisch (böser im Wald stehender Kapuzenmann mit gekreuzten brennenden Fackeln samt Monsterspikes am Arm) klar im Old-School-Black-Metal verortet, lassen sich musikalisch immer wieder Ausflüge in Doom-Gefilde, groovigere Rhythmikparts sowie akustisch gehaltene Ruhepole in den Songs finden.

Los geht’s mit „Turmoil“. Dieser musikalisch gut umgesetzte „Aufruhr“ beginnt gleich einmal schön oldschoolih mit einem schnellen Intro, inklusive viel Hall und typischem Krächzen im Hintergrund. Nach zwei Minuten folgt die erste Ruhepause im 11-Minüter, das Tempo wird schleppender, melodische Gitarren kommen dazu, bevor nach ungefähr vier Minuten nochmals weiter gedrosselt wird, um Anlauf für Minute fünf zu nehmen, bei der das Tempo wie zu Beginn wieder in rasende Wut umschlägt. Nach gut der Hälfte des Songs werden diese beiden Teile dann kombiniert, und über diesem Hybrid aus Wut und Groove thront dann ein Gitarrensolo. Stark! Minute 7:30 bremst dann wieder auf Slow-Mo ab, nur um für die letzten zwei Minuten wieder den Anfang als Klammer aufzugreifen und in Raserei zu enden.

Auffällig ist bereits im Opener die für diesen Stil richtig gute Produktion, die die nötige Rauheit mitbringt, an den richtigen Stellen aber auch glasklar tönt und somit das richtige Maß aus Dreck, Rotz und klarer Schönheit findet, um die musikalisch erwünschte Wirkung noch zu unterstützen.

Der zweite Song „Nightbringer“ ist dann leider der schwächste Track des Albums und bietet wenig Neues. Ist nicht so stark umgesetzt wie der Opener und der Rest des Albums, insbesondere der Stakkato-Mix zu Beginn des Songs findet zumindest mein Gefallen nicht so sehr. Im Mittelteil des Songs werden als weiteres Stilmittel sehr tiefe Death-Metal-Growls eingeführt, die gut zum Funeral-Doom-artigen Part passen.

Der folgende Titeltrack „Against Leviathan“ donnert dann wieder deutlich stärker aus den Boxen. Ein schnelles Intro wird von einem richtig coolen Pagan-Viking-Metal-artigen Einschub inklusive passendem Gitarrensolo abgelöst, der dann wiederum ab Minute drei in einen fast an Iron Maiden erinnernden Teil übergeht, um dann einem extrem ruhigen Post-Metal-Einschub Platz zu machen. In der Mitte bricht dann wieder die Hölle los, Tremolo-Gitarren sind zu vernehmen, allerdings auf melodischerem Fundament als noch zu Beginn. Die bekannten Wechselspiele werden beibehalten, allerdings dieser Track zum Ende hin doch ein wenig ausgeleiert.

Das abschließende „Ode To Emptiness“ macht dann seinem Namen alle Ehre, hier fließt die Essenz der hymnisch-rhythmischen Grooves ein und stellt einen guten Kontrast zur schnelleren, hier aber auch besonders groovigen Raserei dar. Lyrisch dient der Nihilismus als Klammer und fordert auf, das Nichts zu Umarmen und Träume sowie eine Hoffnung auf Erfüllung aufzugeben und loszulassen.

Insgesamt gesehen knappe 5 Punkte für ein durchaus interessantes Black-Metal-Album, das insbesondere diejenigen ansprechen dürfte, die ihren Schwarzmetall gerne abwechslungsreich genießen.

https://bonjourtristesse.bandcamp.com/album/against-leviathan

https://www.facebook.com/BonjourTristesseofficial

https://supremechaos.de/de/bonjour-tristesse-against-leviathan-cd.html

 

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