Bewertung: 2/6 Durchwachsen!
Tracks: 6
Spieldauer: 36:28
Nigrum Tenebris aus Kassel wurden 2020 gegründet und haben das vorliegende Debüt bereits ein Jahr später veröffentlicht. Entgegen dem, was man vielleicht annehmen könnte, ist zumindest Sänger Maldoror aber kein Anfänger mehr, sondern hat über 20 Jahre Banderfahrung auf dem Buckel. Umso enttäuschender ist das, was die Hessener Kapelle hier abgeliefert hat.
Nach einem recht simpel gehaltenen und etwas lieblos dahingesampelten Intro setzt mit „The Beauty Of Suffering“ ein, was man, wenn man es nicht besser wüsste, wahrscheinlich als gut gelungene Proberaum-Aufnahme bezeichnen würde. Ich persönlich konnte diesen Black-Metal-Produktionen, die sich eben doch eher wie eine Demo anhören beziehungsweise den Anspruch haben, möglichst reudig zu klingen, noch nie etwas abgewinnen. Damit will ich nicht sagen, dass das hier unbedingt der Fall ist, aber es verwundert schon ein bisschen, dass dieses Machwerk von Henri Sorvali (Bandmitglied und Hauptkomponist/ Produzent bei Größen wie Finntroll und Moonsorrow) gemastert worden sein soll.
Gitarren zu leise, Bass bolzt sich undifferenziert durch das Gesamtkonstrukt, Schlagzeug zu dumpf, Tempo weitgehend OK, nur manchmal etwas irritierend in seiner Variation, und der Gesang: reden wir besser nicht darüber. Wer mit einem sehr rauen, „puritanischen“ Sound etwas anfangen kann, wird mit Nigrum Tenebris vielleicht glücklich werden. Ich jedoch bin von diesem heiseren Gekläff eigentlich schon nach zwei Songs komplett bedient gewesen.
Die Riffs bleiben im Verlauf des Albums auch sehr einfach und beginnen schnell, eintönig zu werden, wohingegen der Grad an Lautstärkevariation bisweilen schon erstaunt. An dieser Stelle würde man gern einen Anspieltipp nennen, der sich irgendwie aus dem zähen Einheitsbreit herausheben lässt, aber es gibt keinen. Klingt einfach alles gleich. Der „Sprechgesang“, der gegen Ende des Albums vereinzelt eingeflochten wird, kann auch nichts mehr rausreißen.
https://soldeviantrecords.bandcamp.com/album/nigrum-tenebris-i-am-the-serpent