Cumbeast stammen von der Westküste Finnlands, genauer gesagt Turku. Wie der Name schon erahnen lässt wird hier nicht dem typischen „Exportschlager Finnen Metal“ gefrönt, sondern die gutturale Abteilung wird bedient. Jüngst erschien das Debüt der Slam-Death Metal Truppe, „Human Piñata“. Die Logik des Grunzfetischisten gebot es, sich um ein Interview zu bemühen, dass dann auch mit Jake (Gitarre/ Growls) zustande kam. Der Interessierte, der mehr über das „Wichsbiest“ aus Finnland erfahren möchten lese das Folgende…
Hallo Jake,
danke, dass Du dir Zeit nimmst, dass Interview zu beantworten. Und los geht es…
Ich glaube Du warst es, der sich den Namen Cumbeast ausgedacht hat, was steckt für eine Geschichte hinter dem sagenumwobenen „Wichsbiest“?
Jake: Kein Problem, eigentlich haben Vesa (Gutturals) und Sami (damaliger Drummer) sich den Namen auf Grundlage eines bereits von mir geschriebenen Textes, der den Titel “The Ancient Cumbeast” trug, ausgedacht. Es handelt sich um eine Geschichte über ein sagenumwobenes Biest, das dicke Eier hat und aus seinem langen Schlummer erwacht um hilflose menschliche Opfer zu vergewaltigen. Das war das erste Stück, dass ich für die Band schrieb (Anm.: irgendwie muss der Schreiber angesichts des Biestes an die sumerische Gottheit Marduk denken, die aus verwesenden Phalli bestand.)
Ihr kommt aus Turku/ Finnland , wenn man sich Cumbeast anhört, würde man nicht als erstes Finnland als Herkunftsland in Betracht ziehen. Da CB Slam-Death Metal spielen, klingen sie eher wie eine Band aus den Vereinigten Staaten/ New York. Was waren die Gründe für euch als Musiker, euch gerade für dieses Subgenre des Death Metal zu interessieren?
Jake: Ich glaube es war für mich als Musikhörer eine natürliche Entwicklung, beginnend mit Hard Rock, als ich ein Jugendlicher war und sich in eine heavyere Richtung fortentwickelnd, von Thrash zu Death usw.. Ich suchte immer etwas noch extremeres, das mich interessierte. Ich liebe einfach die brutalen Vocals des ultra gutturalen Zeugs und die heavy, groovigen Riffs mit Slams und Breakdowns. Das war es, was uns zum ersten Mal zusammenbrachte, die Vorliebe für den brutalen US Death Metal- Stil und soweit ich weiß, sind wir die erste Band Finnlands, die ein Album von solch einer Brutalität veröffentlicht haben.
Wärest Du so nett, unseren Lesern, die nicht wissen, was ein Slam-Part/ Breakdown ist, diese Begriffe in eigenen Worten zu erklären?
Jake: Shit, es ist schwierig zu erklären, es ist viel leichter es mit einem Instrument zu demonstrieren, als es mit Worten zu beschreiben, wenn Du es hörst, weißt Du es.
(Anm. : hier wird es erklärt)
Okay Jake, jetzt kommt der unvermeidlich langweilige Teil für Dich, ein bisschen Bandgeschichte: Könntest Du den Lesern berichten, seit wann es euch als Cumbeast gibt?
Jake: Cumbeasts Geschichte begann, als ich 2004 bei einer Band Namens Maggottholamia zum Bassspielen eingeladen wurde, wir probten auch tatsächlich einige Monate. Aber dann musste Gitarrist/ Songwriter Pete zur Armee, also wurde Maggottholamia auf Eis gelegt. Da wir immer noch die Miete für den Übungsraum zahlten, ohne das es eine Band gab, die spielen konnte, beschlossen wir während Pete bei der Armee war ein neues Side-Project zu starten und einfaches, slamiges und griffiges Zeug zu spielen. So ungefähr im Januar/Februar 2005 wurde Cumbeast geboren.
Abgesehen vom aktuellen Album „Human Piñata“ Wie viele Veröffentlichungen habt ihr herausgebracht?
Jake: Nur eine beckackte 3-Track Promo Cd, die wir im Mai 2005 komplett in unserem Proberaum aufgenommen haben, wenn ich mich recht entsinne.
Seid ihr zufrieden mit „Human Piñata“, wie sehen so weit die Resonanzen aus?
Jake: Natürlich bin ich nicht 100% zufrieden und Ich glaube keiner von uns ist es. Es war eine sehr gehetzte Aufnahme und wir sind jetzt definitiv um einige Erfahrungen weiser und wissen was wir bei der nächsten Aufnahme anders machen müssen. Abgesehen von diesen Dingen, bin ich auch stolz darauf, da es meine ersten Aufnahmen waren, die durch ein Label der ganzen Welt zugänglich sind, dass bedeutet mir als Musiker natürlich viel. Großer Dank gebührt Fernando und Pathologically Explicit Recordings, für das Herausbringen (Anm.:des Albums). Ich kann Dir noch nicht viel über die Resonanzen sagen, da das Album gerade einmal eine Woche draußen ist, aber die Resonanzen der Leute auf die Sample- Tracks auf MySpace waren ganz gut, ich kann nur hoffen, dass die Leute das ganze Album ebenso mögen werden.
Könntest Du den Lesern im groben etwas über das lyrische Konzept von Cumbeast verraten?
Jake: Kranker Mist mit einem Schuss Humor, sage ich mal so. Ich versuche es gleichzeitig lustig und krank zu halten.
Lass uns über das CBs Line-up reden. Du, Loco J. spieltet in einer Band, die
Devilish hieß, was für einen Stil habt ihr gezockt, ging es schon in Richtung Cumbeast oder war es ein ganz anderer Stil, den ihr zu jenem Zeitpunkt gespielt habt?
Jake: Ja, es war stilistisch anderes Zeugs, wir spielten Thrash Metal mit oldschool Death Metal Einflüssen.
Wie kam es zum Kontakt zu Torsofucks Vehement Vescum a. k. a Mikko
(rohe, gutturale Halsejakulationen)?
Jake: Zunächst einmal, Vehement Vescum ist nicht Mikko von Torsofuck, (Anm.: Schlamperei bei der Recherche, das wird mit drei Stunden Nightwish bestraft!)Vehement Vescum ist unser Sänger Vesa und Mikko von Torsofuck hat nur Guest- Vocals bei zwei Tracks auf dem Album beigesteuert. Vesa kannte Mikko seit den frühen Anfangstagen von Torsofuck. Ich glaube Vesa hat sogar die aller ersten Torsofuck Gigs organisiert. Also hat Vesa einfach Mikko angerufen und ihn gefragt, ob er ein paar Guest- Vocals auf unserem Album beisteuern wolle und er war dabei. (Anm.: bspw. bei dem Stück „Strangled With A Dreadlock“)
Nach 6 Monaten ohne Schlagzeug habt ihr nun einen neuen Drummer, Perverse Pete (der ebenfalls bei Devilish spielte). Ist das Arbeiten mit ihm leichter für Euch, da ihr ihn schon eine Weile kennt? In welcher Weise wird Perverse Petes CBs Sound beeinflussen?
Jake: Es ist definitive einfacher, ich hatte auch keine Probleme mit dem unserem vorherigen Drummer, aber ich kenne Petes Stil viel besser und habe so viele Jahre zuvor mit ihm gearbeitet. Ich weiß was er denkt und er weiß was ich denke, es funktioniert mit ihm in beide Richtungen. Ich glaube nicht, dass sein Drumming CBs Sound so viel verändern wird. Ich weiß, dass er einiges drauf hat, was wir mit unserem vorherigen Schlagzeuger nicht hätten tun können.
Lass über den Einfluss anderer Bands auf Cumbeast sprechen, abgesehen von Bands wie bspw. Dehumanized and Devourment welche Bands haben Dich/Euch als Band/Musiker beeinflusst?
Jake: Schwierige Frage, natürlich kamen meine ersten Einflüsse von oldschool Thrash Metal Bands, so ein Zeug halt, aber heute versuche ich Einflüsse von vielen verschiedengearteten Bands in mein Spielen mit einfließen zu lassen. Als Band besitzt das neue Material, dass bereits geschrieben worden ist, mehr Hardcore Einflüsse als das “Human Piñata” Zeug aber es gibt auch so kleine abgedrehte Sachen, die mich ein wenig an Bands, wie Cephalic Carnage erinnern. Vocaltechnisch wird es viel kranker als auf unserem Debüt. Also werden wir nicht in die softere Richtung gehe, ich mag es nur die Dinge etwas zu mischen.
Fühlst Du dich mehr in der Hardcore oder Metal Szene verwurzelt oder beides?
Jake: Auch wenn ich Cumbeast als Death Metal Band sehe, bevorzuge ich die Hardcore Szene hier in Finnland, aber insgesamt ist es mir wurscht, Ich mag beides Metal and Hardcore.
Jetzt wird es hässlich, bei “Metal vs. Core“:
Die Corer haben die Schwedischen Gitarren gestohlen und mit HC Elementen kombiniert um Metalcore zu schaffen. Die Metaller wollten Rache, nahmen die Slam-Parts und erschufen Slam- DM … Als Metalhead muss der Interviewer zugeben, dass er in Bezug auf Musik völlig intolerant und „core-phobisch“ ist, (Ausnahmen: Grindcore/ Slam-Death Metal). Obwohl bspw. DM und Hardcore/ Metalcore beide intensiv und brutal sind, kann er nicht die Attitüde von Hardcorern verstehen, besonders hasst er ekelhafte Straight Edge- Poser! Bitte kommentiere im groben die gemachten Aussagen und erkläre deine Sichtweise auf „Metal vs. Core“
Jake: Ich bevorzuge den original Hardcore gegenüber dem schwulen Metalcore Bands und ich hasse all die schwuchtligen Cleanvocals und schwedischen Riffs. Für mich wurde der echte Metalcore, zu dem ich einen Bezug habe, damals in den 80ern gespielt, von Bands wie DRI und Crumbsuckers aber damals nannte man es Crossover. Natürlich gibt es in der Hardcore Szene einige Poser, die der ganzen Szene einen schlechtes Ansehen verpassen, also ist es vielleicht schwierig solch einen Mist zu tolerieren, aber meiner Meinung nach hat jedes Genre ihre eigenen schwarzen Schafe.(Anm.: in punkto „schwarz“ fiele dem Interviewer da auch im Metal das eine oder andere Schaf ein). Man muss sich einfach die Guten von den Schlechten herauspicken.
Ich werfe Dir finnische Band-Namen an den Kopf und es wäre nett, wenn Du sie kommentieren würdest:
Finntroll
Jake: schwul
Torturekiller
Jake: Basic mid-Tempo Death Metal
Sotajumala
Jake: Von denen habe ich noch nichts außer vielleicht einem Song gehört, also kann ich nicht viel über sie sagen.
Torsofuck
Jake: Brutal and sick as fuck!
Impaled Nazarene
Jake: Diese Typen wissen wirklich wie man die Presse und die Leute anpisst, musikalisch nicht meine Tasse Tee.
Rottensound
Jake: Beste Finnische Grindcore Band
Könntest Du ein paar gute gutturale/brutale finnische DM Underground Bands nennen?
Jake: Vielleicht gibt es die, aber gut… ich habe keine gehört.
Du bist der “Metallic Reiseleiter”. Was sind die besten Lokalitäten: Bars/
Clubs, für Metalheads in Turku?
Jake: In diesem Punkt ist es eine beschissene Stadt es gibt eine Underground „Höhle“, TVO genannt, und jede Underground band hat dort gespielt, wenigstens ist der Suff dort billig.
Werden wir CB auf der Bühne sehen und wenn dies der Fall ist, werdet ihr auch nach Deutschland kommen?
Jake: Fuck yeah, ich hoffe dass wir in ein paar Monaten für live Action in Form sein, werden und wir würden gerne nach Deutschland kommen, wenn wir die Gelegenheit hätten.
Was sind Cumbeasts Pläne in nächster Zukunft?
Jake: Gigs spielen und neues Zeug proben, damit wir bald etwas neues aufnehmen können, denn das Album Zeug kommt wird uns schon langweilig.
Danke Jake, die letzten Worte gehören Dir:
Jake: Keep it sick in Germany und danke für das Interview Mann, war ein Vergnügen!
www.cumbeast.cjb.net
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