7 Songs: Berge

An jedem 7. eines Monats 7 Songs zu einem speziellen Thema. Heute: Berge!
Berge und Gebirgsketten haben ein imposantes Erscheinungsbild, von denen wir Menschen uns schon immer beeindrucken ließen. Berge werden in vielen Religionen und Kulturen zum magischen, heiligen Ort erklärt, wie zum Beispiel die Berge Sinai, Kailash oder der Olymp – die Nähe zum Himmel suggeriert eine Nähe zu den Göttern. Aber auch im Innenleben dieser gewaltigen Erderscheinungen „verbergen“ sich dunkle Gestalten und Wesen und liefern Stoff für Mythen und Geschichten. Es liegt auf der Hand, dass sich zahlreiche Metal-Bands in ihren Songs von diesen Giganten der Erde inspirieren lassen…

Immortal – Mountains Of Might

Immortal und Berge kann man fast schon als Synonym verwenden. Albumübergreifend tauchen Berge in vielen ihrer Lyrics auf. Ihr klirrend-eisiger Sound und Abbaths kratzige Stimme spiegeln eisige, lebensfeindliche Berglandschaften genial wieder. „Mountains Of Might“ ist ein Song aus den guten alten Zeiten von Immortal. Die Keyboards stimmen auf eine frostige Winterlandschaft ein und werden von den eissturmartigen Gitarren abgelöst. Der Song klingt rau, majestätisch und bezaubernd – das perfekte musikalische Abbild einer kargen, schneeverwehten norwegischen Berglandschaft…

Enisum – Mountain´s Spirit

Nicht nur die norwegischen Berge inspirieren das Metal-Musikerherz, auch die nicht weniger imposanten Alpen beflügeln die musikalische Schaffenskraft. Die italienische Black-Metal Band Enisum fängt die Schönheit der alpinen Berglandschaft mit ihrem atmosphärischen und kalten Black Metal-Sound eindrucksvoll ein und entführt mit „Mountain’s Spirit“ vom Album „Arpitanian Lands“ (2015) in eine unwirtliche, nebulöse Berglandschaft. Getragene Riffs, ein wuchtiges Schlagzeug und die knarzige Stimme von Frontman Lys umrahmen dieses melancholisch-herrliche Klangerlebnis.

The Great Old Ones – Antarctica

Die Post-Black-Metal Band „The Great Old Ones“ widmet sich in ihrem knapp 10minütigen Song einem der wohl lebensfeindlichsten Gebiete überhaupt: der Antarktis. Schwere Riffs, ein kalter Sound, gespenstische Gitarrenklänge und Screams, die wie ein eisiger Sturm klingen, beschwören sofort Bilder der Antarktis mit gewaltigen Gletschern und kalten Winden. „Between the wind and snow, We can see the mountains, Rejecting their smoke of sulfur, As a grinding cello…


George Kollias – Invictus

Je steiler und höher die Lage von Bergen und Gebirgsketten ist, desto unzugänglicher und übermächtiger erscheinen sie. Ein perfekter Ort also für die Götter und gottähnlichen Wesen. So ist beispielsweise der Olymp in der griechischen Mythologie die Residenz von Zeus und weiteren Göttern. Der griechische Schlagzeuger und Blast-Beat-Gott Georg Kollias (Nile) spielte Songs seines Solo-Albums einem Grafiker vor, der sich davon inspiriert Bilder für das Cover und das Booklet überlegen sollte. Das Ergebnis sind in dunkelroter Farbe eingetauchte Berglandschaften, die durchaus ein Abbild des Olymps sein könnten. Der Titeltrack „Invictus“ hämmert dämonisch, finster und kraftvoll los.

Borknagar – Mount Regency

Die Natur prägt die Lyrics von Borknagar in besonderem Maße und natürlich besingen die Nordmänner auch Berge. Berge und Fjorde sind nun mal ein wichtiges und wundervolles Element in der norwegischen Landschaft. Im fast schon epischen „Mount Regency“ besingen Borknagar die majestätische Erscheinung und mahnen zur Achtung der Natur. Der Song ist brachial, mit zahlreichen verspielten Parts und schweren Keyboardklängen, die die malerische Schönheit der bergigen Landschaft einfach wundervoll wiedergeben. Der packende Gesang und die tiefen Growls verstärken das Ganze und zwingen einen regelrecht auf die Knie: „Behold the northern plains, Behold the wintry mountains“.

Finntroll – Svartberg

In die Höhlen der Berge dichtete man in Mythen und Märchen geheimnisvolle Gestalten hinein. Nicht nur Drachen oder finstere Dämonen sollen dort leben, auch die im skandinavischen Raum beliebten Trolle sollen in den Bergen ihr Unwesen treiben. „Svartberg“ aus dem 1999er Debütalbum der finnischen Combo Finntroll handelt von der Reise des Troll-Volkes, das den Schwarzen Berg aufsucht, in dem der Trollkönig Rivfader herrscht. Der stampfende und dunkle Folk-Black-Metal-Song versetzt den Zuhörer in die Welt des Trollkönigs, der in den dunklen Höhlen des Berges thront.

Sahg – Hollow Mountain

Einen Berg zu besteigen, kann im übertragenden Sinne als das Streben nach Macht, Erfolg oder Wohlstand verstanden werden – ganz im Sinne unserer leistungsorientieren Gesellschaft, in der man stets bestrebt ist, die Karriereleiter hinaufzuklettern. „Hollow Mountain“ der Doom-Stoner-Rocker Sahg zielt in diese Richtung. Man nimmt den schweren Weg auf sich und erklimmt den Berg, in der Hoffnung auf Reichtümer zu stoßen. Mit eindringlicher und fast anklagender Stimme gibt Sänger Olav Iversen in Begleitung von schweren, rockigen Riffs zu bedenken: „Mindless, Hear them cry for help; Crisis, Save us from ourselves”.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*