Emyn Muil – Afar Angathfark 4/6

Northern Silence Productions

Bewertung: 4/6 -> Find‘ ich gut!

Tracks: 9

Spieldauer: 01:08:53

Eine Black-Metal-Band mit dünn besetzter Personaldecke, die aus dem reichhaltigen Fundus von J. R. R. Tolkien schöpft? Dem geneigten Genrefan springen hier zurecht direkt die Österreicher Summoning in den Sinn. Und tatsächlich macht das Ein-Mann-Projekt Emyn Muil auch gar keinen großen Hehl daraus sich penibel an der Band zu orientieren, die dem König der Fantasieliteratur mit Alben wie „Minas Morgul“ und „Dol Guldur“ ein schwarzmetallenes Denkmal gesetzt hat.

Entsprechend schwer und pathetisch ist auch „Afar Angathfark“. Das Tempo noch ein wenig weiter runtergeschraubt, die Songs sind ausufernd und meist jenseits der Fünfminutenmarke. Emyn Muil spicken ihr Album mit den erwartbarsten aller Fantasy-Zutaten – das Ergebnis mag zwar wenig überraschend sein, dafür aber handwerklich überzeugend. Zwischen stampfenden Epen mit atmosphärischen Chorgesängen wie „Noldomírë“ schafft es dann aber doch mal die eine oder andere martialische Hymne mit orientalischen Einflüssen wie „Heading Eastway“ – eine wohltuende Abwechslung.

Mit „Afar Angathfark“ liefern Emyn Muil einen soliden Drittling ab, der speziell in kälteren Tagen allemal als atmosphärische Hintergrundgedudel für Hobbyfantasten und Pen&Paper-Zusammenkünfte taugt. Zwei offene Ohren lauschen aber wohl lieber der Königsklasse in puncto Tolkien’scher Metalvertonung – auch wenn Emyn Muil deutlich frischer klingen als die jüngsten Ergüsse ihrer offenkundigen Vorbilder.

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