Es ist mal wieder soweit, das Kreuzfeuer steht an. 7 Alben mit verschiedenen Genren wurden ausgewählt und von der Redaktion begutachtet. Herausgekommen ist ein klarer Sieger mit über 5 Punkten im Durchschnitt, alle anderen Platten mussten sich aber auch nicht verstecken. Diesmal mit dabei: Carnosus, Cultum Interitum, Ivan, LIK, Suicide Of Society, Throneum und Válvera.
Und gewonnen hat: LIK!
Caro T. | Katja K. | Phil S. | Maurice K. | Celina S. | ||
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LIK | 5,1 | 3,5 | 6 | 6 | 5 | 5 |
Carnosus | 4,6 | 3 | 6 | 4 | 6 | 4 |
Ivan | 3,9 | 3,5 | 4 | 4 | 4 | 4 |
Suicide Of Society | 3,6 | 3 | 4 | 4 | 3 | 4 |
Cultum Interitum | 3,5 | 3,5 | 3,5 | 3 | 3 | 4,5 |
Valvera | 3,5 | 3 | 3,5 | 3 | 4 | 4 |
Throneum | 2,5 | 3 | 1,5 | 3 | 1 | 4 |
Im weiteren Verlaufen könnt ihr die einzelnen Kommentare und Punkte der jeweiligen Autoren lesen und per Klick auf die jeweiligen Bandcamp- oder Facebook-Seiten der Bands gelangen. Viel Spaß!
C.T.: Dem Können kann man keinen Mangel nachweisen, ich kann der Musik aber irgendwie nichts abgewinnen bzw. es packt mich einfach nicht.
K.K.: Ich nehme mal an, dass „Misanthropic Breed“ an keinem Schweden-Death Fan vorbei gegangen ist. Das Album ist ein würdiger Nachfolger von „Carnage“ und zweifellos eins der besten (Schweden) Death Metal Alben 2020.
P.S.: Eine der besten neueren Elchtod-Bands. Nicht besonders originell, aber für Freunde von Dismember und Co. ein echtes Fest.
M.K.: Bei LIK fühlt sich halt jeder Death Metaller wohl; gleich ob der Old-Schooler, dem es nicht rotzig genug sein kann, als auch Verfechter modernen Songwritings. Selten hat ein Album so ein Potential, alle untern einen Hut zu bekommen.
C.S.: Allerfeinster Schwedentod, der nicht permanent aus allen Kanonenrohren ballert, sondern auch im Midtempo überzeugt. Die können es einfach! Mir persönlich fehlt allerdings der Ohrwurm!
Carnosus – Dogma Of The Deceased
C.T.: Einfach Death, nicht weltbewegend, nicht schlecht.
K.K.: Vor einem Jahr habe ich dieses thrashige Melodic-Death-Metal-Glanzstück (vor-)bestellt – gleich nachdem ich die Band auf Tour erlebt hatte. Und danach habe ich das Album etliche Male gehört und mich jedes Mal gefreut wie ein kleines Kind. Ganz großes Kino das Album!
P.S.: Melodischer Death Metal, der gut die Balance zwischen alter und neuer Schule hält.
M.K.: Ha! Endlich ein Grund wieder in dieses Meisterwerk technischem Death Metals reinzuhören. War somit eins der letzten Konzerte vor „der großen Pause“, und live als auch im Studio räumen Carnosus einfach alles ab.
C.S.: Freunde der technischen Frickelei sind hier gut aufgehoben, die relativ jungen Schweden, die hier ihr Debut präsentieren, haben Potential.
C.T.: Ein tolles Instrumentenspiel, dass den finsteren Doom ein bisschen mehr melodisch macht. Überspitzt könnte man sogar das Wort Goth-Doom verwenden, es hat seine Momente.
K.K.: Man kann „Silver Screens“ dem Doom (Death) zuordnen, obwohl genrefremde Einflüsse ihren Weg in Ivans Musik gefunden haben. Und das funktioniert – die Musik bleibt atmosphärisch und traurig (allerdings nicht so düster und bedrückend, wie man in den ersten Minuten des Werkes erwarten könnte).
P.S.: Doom Death. Erwartungsgemäß sehr zäh, aber echt gut hörbar.
M.K.: Ist ja mehr eine Split, beides gefällt auf seine Art. Die Doomsongs sind mir einen Zacken zu langsam in der Entwicklung, aber dafür wirklich gut gemacht. Die „Covers“ folgend zeugen von einem prima musikalischem Humor.
C.S.: Das Inhalt hält, was das Cover verspricht: Avantgardistisch, verträumt und experimentell kommt diese sehr emotionale Scheibe daher. Für Genrefans.
Suicide Of Society – War Investment
C.T.: Sicherlich nicht verkehrt, es fehlt allerdings für Thrash an Wums.
K.K.: Druckvollen Thrash, bei dem man ordentlich den Kopf schütteln möchte, gibt es auf „War investment“ zu hören. Macht Spaß!
P.S.: Eingängiger und um Abwechslung bemühter Thrash, der Fans von Annihilator und Evildead gleichermaßen gut reinlaufen dürfte.
M.K.: Geht leicht ins Ohr und man ist gleich im Thema. Wenn die Kick schon so präsent ist, sollte allerdings auch mehr dort passieren. Trash Drumming kann, muss aber nicht langweilig sein.
C.S.: Thrash vom Plattenteller macht nur halb so viel Spaß, das muss live! Da merkt man gleich wieder, was einem fehlt. Ein schönes Scheibchen mit viel Herzblut und Können!
Cultum Interitum – Poison Of Being
C.T.: Kratzende und rohe schwarze Messe mit Doom-Einschlag, ist okay.
K.K.: Düster und böse tönen Cultum Interitum. Ich bin unschlüssig, was das Album angeht. Eine gewisse Monotonie ist hier Stilmittel und verstärkt die Stimmung gekonnt. Aber trotzdem ist der Gesamteindruck für mein Empfinden zu eintönig.
P.S.: Dumpf und muffig klingender Black Metal, der erstaunlich gut ins Ohr geht.
M.K.: Wie so viele klassische Black Metal Bands hat es seine Momente, vor allem wenn man über den Sound hinweg hört. Die gelegentlichen Doom-Einspieler sind auch auch gut gewählt. Insgesamt bleibt aber nicht viel hängen.
C.S.: Ein spannendes Scheibchen und deshalb ein unbedingter Hörtipp für den geneigten Schwarzmetaller, der sich (im Normalfall) mit Vorliebe in dunkel kalten Kellerclubs aufhält!
C.T.: Man kann hier dasselbe, wie bei Suicide Of Society schreiben. Ist nicht schlecht, aber es fehlt irgendwas.
K.K.: Anfangs hat mich diese Thrash/Heavy Mischung gut mitgerissen. Doch die Begeisterung hat über die Länge des Albums etwas nachgelassen. Noch nicht der der ganz große Griff, aber dennoch ein eher gutes Album.
P.S.: Recht moderner Thrash mit Ecken, Kanten und brauchbaren Melodien.
M.K.: Dew Scented trifft auf Machine Head. Obwohl das Tempo nie spektakulär hoch ist, wird immer nach vorne getrieben. Teilnahme im Pit wäre garantiert.
C.S.: Auch die Jungs aus Brasilien vermitteln Spaß und einen guten Vibe. Sie reihen sich in diese durchaus positive monatliche Runde ein. Dabei erfinden sie kein Rad neu, sondern sie orientieren sich eher an dem soliden Thrash, wie er in den 80gern gepflegt wurde. Freunde dieser Spielart sind hier bestens aufgehoben!
Throneum – Oh Death … Oh Death… Determinate, Preach And Lead Us Astray…
C.T.: Oha, da feiert aber einer Mayhem oder Black Metal der frühen Zeiten allgemein. Und der King Diamond findet auch noch seinen Tribut, ist irgendwie ganz sympathisch, wenn auch technisch keine Meisterleistung.
K.K.: Der Sänger klingt wie ein wütender Zwerg. Das könnte cool sein, passt aber nicht zu der eigenwilligen Musik. Und die Musik… nun ja… zeigt, dass man mit den richtigen Zutaten auch ein wenig wohlschmeckendes Resultat erschaffen kann. Vielleicht ist mir ein tieferer Sinn entgangen?! Ich verstehe auch nicht, warum sechs Tracks drei völlig sinnlose instrumentale Zwischenspiele benötigen. Schräges und schwer verdauliches Album!
P.S.: Nach Cultum Interitum nochmal dumpfer und muffiger Black Metal, der erstaunlich gut ins Ohr geht.
M.K.: Grottenschlechtes Geschrammel ohne Ansatz oder auch nur einer Idee, wo es hinführen könnte. Und dann auch noch in diese Länge gezogen, beeindruckend.
C.S.: Wer stinknormale klassische Schubladenmusik erwartet…Finger weg! Alle anderen neugierigen Seelen dürfen sich auf eine experimentelle fast psychedelische Reise in bizarre Sphären aufmachen!
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