Todtgelichter – Rooms 2/6

TODTGELICHTER cover 2016Supreme Chaos Records

Bewertung: 2/6 -> Durchwachsen!

Songs: 9

Spieldauer: 52 Min.

 

Mit ihrem fünften Album „Rooms“ am Start kommen die Hamburger dieses Mal weniger futuristisch daher, aber leider bleibt der Sound immer noch sehr blau und knüpft so an die Vorgängerscheibe an! Avant-Garde-, Progressive- und Black-Metal sind die Attribute des Werks! Man sollte sich jetzt mal die Begriffe auf der Zunge zergehen lassen und sich fragen was dabei rauskommt?

Die Band bezeichnet sich selber mittlerweile als „Avantgardisten“. Wenn man Musik und Kunst studiert hat, kann man dem nicht wirklich zustimmen, da Avant-Garde der Bruch mit traditionellen Hörgewohnheiten, etwa durch die breite Verwendung von Dissonanzen und unregelmäßigen Rhythmen, sowie durch Atonalität ist, was man hier sicher nicht finden kann. Grundsätzlich ist der Begriff Avant-Garde in einem Genre schwierig zu verwenden, da trotz allem nicht den Attributen der Klangkomposition, der Minimal Music oder „Musique concrète“ entsprochen wird.

Der Sound ist „clean“, reingewaschen und gänzlich „totgemischt“. Die Vocals sind leichtverdaulich und auf „normal-sterbliche“ Ohren zugeschnitten. Nach wenigen Sekunden geschieht, was man befürchten konnte. Die nette Dame aus dem Hintergrund singt sich rein und übernimmt den „Lead“. Hierzu muss man noch erwähnen, dass die Screams und der Klargesang aus dem Rachen der Sängerin stammen und eigentlich so ziemlich in eine Mischung übergehen. Schade, da „Schemen“ so eine gute Scheibe war, die noch so richtig krachte!

Die Tracks sind sehr lang und untermalt mit sehr vielen Electronics, aber auch sehr starkem Einfluss des „Progressives“ und zeichnen sich meist durch einen komplexen Aufbau aus, die sich in kunstvoller Verknüpfung mit mehreren Themen auszeichnen. Blastbeats und Screams gehen ziemlich verloren unter den ganzen neuen Einflüssen, dennoch ist das Fundament von „Rooms“ aus einem melodischen, gitarrenlastigen Metal-Sound gebaut. Wer hier immer noch nach Black Metal sucht, sucht bei der falschen Band oder besser gesagt, bei der falschen Scheibe. Der eingefleischte „Schwarzmetaller“ wird sicherlich nicht glücklich damit, aber vielleicht andere. Todtgelichter ist eine der Bands, die ihre Fangemeinde in zwei Gruppen spaltet, in die Leute die das alte Zeug mögen und die, die das Neue vergöttern.

https://www.facebook.com/Todtgelichter

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