Tristania „Illumination“ 4/6

Steamhammer / SPV
Bewertung: 4/6
Spielzeit:
Songs: 0

TRISTANIA dürften mittlerweile keine Unbekannten mehr sein, zumal die Band seit 1998 mit vorliegendem Album „Illumination“ die fünfte Veröffentlichung an den Start bringt. Zudem hat man für „Illumination“ Waldemar Sorychta an die Regler gelassen, der u.a. feste Größen wie: Lacuna Coil, The Gathering, Tiamat – sowie Samael ein zeichensetzendes Soundgewand zuschneiderte. Somit dürften die Vorraussetzungen für TRISTANIA der Zielsetzung mehr als gedient haben?!
Und mit „Mercyside“ eröffnen TRISTANIA ihr neues Album mit opulent – leicht bombastischem Percussion – Rausch, der dann fast pop – rockigen Rhytmusgitarrenteppisch und schönen Keyboardmelodien weicht. Im Strophenbereich klingt der männliche Gesangspart von Osten Bergoy zu glatt und erst der Refrainteil zeigt dessen andere Facetten auf. Aushängeschild der Band dürfte zu großen Teilen der Gesang von Sängerin Vibeke Stene sein, der wie immer zart bis leicht klassisch seine Wirkung eher sanft ausbreitet.
Bis zum vierten Song präsentiert man hier eher typische TRISTANIA Songs, erst mit dem vierten Song „The Ravens“ kommt die Qualität dieser Band zur Entfaltung und lässt aufhorchen. „The Ravens“ dürfte sich Bestens für die Demonstration an Vielfalt dieser Band eignen. Hier mischt sich nicht nur der Gesang beider Gesangparts zu etwas Gothic – Romantik, sondern lässt sogar noch eine Steigerung zu, in dem man Vorph von SAMAEL als Gastsänger (im Endteil) gewinnen konnte, was „The Ravens“ wahnsinnig meisterliches Flair verleiht. Das darauf folgende, ruhigere „Destination Departure“ erfüllt mit märchenhaft – leicht melancholischer Stimmung den Raum und erinnert ein wenig an ältere Theatre of Tragedy gemischt mit einem Hauch Nightwish . Wundervoll zum nostalgischen Träumen geeignet!
Immer wieder untermalen nicht nur die gut inszenierten Keyboardpassagen das Geschehen, sondern auch die z.T. dezent untermalende Gitarrenarbeit kann sich hören lassen. Größenteils aber widmen sich TRISTANIA anno 2.007 eher dem bombastisch – ruhigeren Klängen, irgendwo zwischen Gothic und Rock könnte man dieses Album ansiedeln. Mit „Lotus“ (Track 8) eröffnet sich erneut das immer vorhandene Potential dieser sehr eigenständigen Band. Als positiv zu bemerken gilt, dass man NICHT versucht hat Bands wie Nightwish, Leaves` Eyes, Sirenia etc. zu kopieren, sondern dem eigenen Stil treu bleibt und diesen weiter entwickelt hat. Der clubtaugliche Kracher „Sacrilege“ (Track 9) lässt dann (leider-) fast am Ende erst erahnen welche Perlen in dieser Band stecken. Zwei, drei solcher flüssiger Bombast Gothic Metal Songs und dieses Album könnte sich noch mehr Fans erspielen. „Sacrilege“ jedenfalls dürfte sowohl live – als auch in den Clubs die Massen mobil machen. Schön geriffte Gitarren küssen den sanft – fetten Klang der Percussions, während die Gesänge eine sehr gut ins Ohr gehende Melodie auffahren.
Der Ausklang (offenbar der Song „Deadlands“?!) von „Illumination“ verfällt dann leider wieder ins zu ruhige Albumraster zurück. Ein bisschen schade, wenn gleich dieses Album rein kompositorisch eine Meisterleistung ist.
www.tristania.com

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