The Sins Of Thy Beloved „Perpetual Desolation“ 3/6

Napalm Records
Bands wie The Sins Of Thy Beloved sind in meinen Augen oft die Ursache für die Geringschätzung, die viele dem Gothicmetal-Genre entgegenbringen. Zu offensichtlich und ausgelatscht ist das Konzept mit Grunzgesang + Elfengehauche + Powerchordgestampfe + Keyboardgedöns. Andererseits zeigen die Verkaufszahlen, daß viele solche Bands gerade wegen dieser Mischung lieben. Aber zu „Perpetual Desolation“…Das zweite Album der Norweger zeigt die Band in nahezu unverändertem Klanggewand, frei nach dem Trainerspruch „Never change a winning team“. Somit ist klar, daß auch auf dieser Scheibe gegrunzt, gehaucht, gestampft und gelitten wird. Fans können also schon jetzt bedenkenlos zugreifen, die meisten anderen Leute werden wieder nur verständnislos die Köpfe schütteln (äh, nein, nicht headbangen…). Ein paar Dinge gibt es aber trotzdem noch zu „Perpetual Desolation“ zu sagen. Zum einen ist die Coverversion von Metallicas „The Thing That Should Not Be“ erwähnenswert, da sie zwar nicht zu sehr abgeändert, aber effektvoll dem Stil von TSOTB (NKOTB???) angeglichen wurde. Für Puristen zwar Blasphemie, aber trotzdem weitaus besser als das, was San Francisco’s Ex-Finest mittlerweile so fabrizieren. Dann wären da noch die aufdringlich bis peinlich auf pubertäre Jungensphantasien abzielenden Bandpics inkl. dargebrachter schöner Maid sowie das nervige Gegeige, das eher an einen durchgeknallten Inchtabokatables-Violinisten auf Amok-Reise durch die Republik erinnert denn an traurigschöne Klänge, wie wir sie bei My Dying Bride so lieben gelernt haben. Unterm Strich bleibt ein solides Gothicmetalalbum, weder spektakulär noch schlecht, irgendwo zwischendrin – ich persönlich bevorzuge originellere Acts, aber wer’s traditionell mag, findet hier ein reiches Mahl bereitet.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*