The Loving Tongue „Distant Dreams“

Eigenproduktion
Bewertung: Ohne Wertung
Spielzeit: 110
Songs: 16

Wow, was für eine schöne Aufmachung!! Das war mein erster Gedanke, als ich diese Doppel-CD in die Hände bekam. Die australische Band THE LOVING TONGUE, deren MItglieder auch bei RAVEN BLACK NIGHT spielen, haben sich bei der Gestaltung ihres ersten offiziellen Albums wirklich ins Zeug gelegt und ein optisches Meisterwerk kreiert. Angefangen beim verträumt-schönen Cover bis zum fetten, mit vielen sehr schönen Bildern versehenen Booklet stimmt hier einfach alles. An diesem großartigen Styling könnte sich so manche Labelproduktion ein Beispiel nehmen!! Was aber noch viel wichtiger ist als das bunte Drumherum: Die Musik ist wirklich phänomenal. Stylistisch sind THE LOVING TONGUE schwer einzuordnen, da sie zahllose Einflüsse verarbeiten und ziemlich einzigartig klingen. Hier werden gekonnt alle möglichen Musikrichtungen in den HardRock-Kochtopf geschmissen und mit Schmackes umgerührt. Die hart rockende Suppe wird mit Blues, Funk, Folk, Weltmusik (wie z.B. orientalischen Melodien) und anderen leckeren Zutaten verfeinert und gewürzt. Man scheut sich auch nicht, exquisite Zusätze wie z.B. Flöten zu verwenden. Über dieser fein und virtuos gespielten Mischung thront Jim Petkoffs Gesang, der wahnsinnig emotional ausfällt und echt ergreifend klingt. Die Songs dieses enorm langen Doppelalbums decken die gesamte Bandbreite von zarter, romantischer Ballade bis zu harten Uptempo-Klopfer ab. Einige Songs laden zum Träumen ein, andere zwingen den Hörer zum Moshen und Headbangen. Die harten Metal-Songs auf „Distant Dreams“ kann man durchaus mit RAVEN BLACK NIGHT vergleichen, mit dem Unterschied, daß THE LOVING TONGUE mehr Keyboards verwenden. Harte Tracks wie das hypergeniale „Lady In Black“, „Queen Of The Night“ oder „Evil In The Sky“ stehen sanften Songs wie „Universal Love“, gemäßtigten Rockern wie „Why Did You Cry Tonight“ und epischen Longtracks wie „Lady Of The Sea“ gegenüber, ohne daß das Album in irgendeiner Weise zerfahren wirken würde. Die Jungs selber nennen ihre Musik Power Rock, was meiner Meinung nach perfekt passt. Wenn man die Band schon unbedingt mit einer bekannten Truppe vergleichen muß, dann würde ich THE LOVING TONGUE als härtere, metallischere Version von Deep Purple bezeichnen, die stilistisch ähnlich breit gefächert sind. Wie Jim im Interview bereits erklärte, erzählt er in seinen Songs Fantasygeschichten, die aber Metaphern für sehr persönliche Erlebnisse aus seinem Leben darstellen. Oberflächlich gesehen geht es um mächtige Drachen, edle Helden, schöne Prinzessinnen und dunkle Schönheiten. Betrachtet man die Texte jedoch näher, eröffnen sich einem schnell sehr tiefsinnige und -gründige Geschichten, die weit mehr Aussagekraft haben als das übliche Gesülze der meisten Power Metal Bands. Ich empfehle diese Band an jene weiter, die gerne Rush, alte Fates Warning (John Arch-Ära), Black Sabbath, Led Zeppelin oder eben Deep Purple hören. Ach was, ich empfehle THE LOVING TONGUE jedem Fan klassischer Rock- und Metalklänge weiter!!!
Schreibt an: The Loving Tongue, PO Box 158 Henley Beach, South Australia 5022, Australia oder lovingtongue@hotmail.com
www.geocities.com/thelovingtongue

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