Pestilence “Doctrine” 4/6

Mascot Records
Bewertung: 4/6 – > Find ich gut
Spielzeit: 39:22
Songs: 11

Pestilence – eine der dienstältesten und noch aktiven Extrem-Metal-Bands aus unsererm Nachbarland werden mit “Doctrine” wieder gespaltene Reaktionen bei der Hörerschaft provozieren. Entweder steht man auf die schräge und nicht leicht verdauliche Death Metal-Spielart der Holländer oder eben nicht. Mir gefällt es einfach. Positiv für die Traditionalisten: mit “Amgod” oder “Sinister” stehen Tracks auf “Doctrine”, die hätten durchaus kurz nach “Testimony of the ancients” entstanden sein können. Auch in anderen Stücken wird kurzzeitig immer wieder mal die Wuchtbrumme rausgeholt. Die Verbindung in die Vergangenheit ist unüberhörbar, trotz des veränderten Klangbildes, geschuldet dem eigenwilligen Sound der Achtsaiter. Neben den Straight-Forward-Passagen tummeln sich Pestilence jedoch auch in anderen Bereichen: Midtempo, fast schon schleppend und einen Tick vertrackt. Und die experimentelle Seite der Band ist nicht ganz verschwunden – die Band baut immer wieder Stücke und Arrangements ein, die jazzigen Anstrich haben und mit ein bisschen Phantasie als Death Metal-Chillout- oder Lounge-Musik durchgehen könnten. Die unterschiedlichen Facetten der Band werden aber fließend miteinander verknüft, so dass es wenig schwarz/weiß gibt – Stücke die in nur in die eine (Death Metal) oder andere (experimentellere) Schublade passen. Gewöhnungsbedürfig ist auf jeden Fall das Organ von Mister Mameli. Während die einen offensichtliche, stimmliche Defizite ausmachen wollen, loben andere gerade sein extroviertes Gebrüll. Klingt halt manchmal schon als würde er seine eigene Party feiern, völlig losgelöst von Raum und Zeit, aus meiner Sicht aber in dieser manisch, manchmal auch disharmonischen Art passend zum Sound der Band. So kommt halt jedes musikalische Element von “Doctrine” zu seiner Aufmerksamkeit – noch nicht erwähnt habe ich diesbezüglich das pumpend-prägende Bass-Spiel von Jeroen Paul Thesseling und das exzellente Drumming. Es gibt also reichlich zu entdecken auf dem Album.

www.pestilence.nl
www.myspace.de/pestilenceofficial

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