Melancholy Pessimism „Global Terrorization“ 4/6

Epidemie Rec’s
Bewertung: 4/6
Spielzeit:
Songs: 0

Da guck mal einer schau! Death-Metal mit politisch motivierten Texten findet man irgendwie viel zu selten (würde ich persönlich sagen). Dafür ist das was uns die vier Tschechen von Melancholy Pessimism auf Global Terrorization um die Ohren hauen ein gesellschaftskritischer Rundumschlag. Da wird auf Terroristen geschimpft, doch genauso zynisch das Nicht-Einverständnis mit der globalen Kriegstreiberei gegen Selbige zum Ausdruck gebracht. Oder in G7 Ostracism die imperialistische Weltpolitik der großen Westmächte angegriffen. Massenmedien, Alkoholismus und Scheinreligiosität sind genauso gern beschossene Ziele wie tanzende Ecstasy-Zappler. Doch nun zum eigentlich interessantestem, der Musik: Melancholy Pessimism spielen einen Death-Metal der (wohl am ehesten) amerikanischen Machart. Mit herrlicher Raserei peitscht Olin (Schlagzeug) Band und Zuhörer von einem Lieb zum nächsten, in den kurzen Verschnaufpausen sind geile Gitarren-Soli am Start und der Vlastas Gesang bildet einen guten kreischend, grunzenden Vordergrund. Schwierig wird es höchstens mal, wenn man versucht die Texte anhand des Booklets zu verfolgen (krasse Nicht-Übereinstimmungen und Sprünge). Sehr positiv fällt auch die Innovation auf, mit der Melancholy Pessimism an das Songwritting herangehen. Saxophon-Riffs als Intro, Outro und Begleitinstrument in Perpetual Disablement sind vielleicht nicht jedermanns Sache, tragen aber doch zum interessierten Zuhören bei. Im ein oder anderen Lied lässt die Experimentierfreude sogar mal Hardcore-Potential durchblicken. Sehr hörenswert!

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