Limb Music
Bewertung: 3/6
Spielzeit:
Songs: 0
Unter dem Banner Double Dealer verbergen sich Sänger und Drummer der japanischen Kapelle Saber Tiger sowie der Gitarrist, der Keyboarder und der Bassist von den ebenfalls aus dem Land der aufgehenden Sonne stammenden Concerto Moon. Ursprünglich eher als Projekt geplant, scheint es sich (bedingt durch den Ausstieg des Concerto Moon-Sängers?) verselbstständigt zu haben, denn die Scheibe ist bereits ihre zweite. Das Dargebotene ist wohl als Melodic Metal zu bezeichnen, auch wenn es deutlich riffbetonter daherkommt als Concerto Moon. Erste Schwierigkeiten bereitet mir v.a. der heisere gequälte Gesang (man könnte es auch als verzweifelten Versuch, Töne aus dem Mund zu pressen, bezeichnen), der bei den ruhigen Stellen allerdings erstaunlich zuckersüß daherkommt. Als wunderbar sind insbesondere die tollen Soli von Norifumi Shima und das virtuose Tastenspiel von Toshiyuki Koike zu bezeichnen und auch die Rhythmusfraktion läßt nichts anbrennen. Die Lieder selbst gehen meist ganz gut nach vorne los, nehmen mich aber leider nicht mit, was nicht nur an den abschreckenden Vocals liegt, sondern auch daran, dass die Songs zum Großteil einfach nicht so richtig spannend sind. Da haben sich doch so einige abgeschmackte Melodien eingeschlichen, und auf vielen reiten die Herren einfach zu lange rum. Auch empfinde ich es als entschieden unangenehm, wenn sich das Ausfaden eines sich immer wiederholenden Chorusses über eine ganze Minute zieht. Dafür entschädigen auch die vielen guten Stellen nicht. Anspieltipps: der treibende Opener My Straight Shout squeezed my Soul (sic!), das einfaltslose Cosmos Filled, damit ihr mich versteht, und das mal quirlige, mal sehnsuchtsvolle Moon Beyond the Glass (geile Bassline). Der beste Song des Albums ist jedoch das Concerto Moon-„Cover“ Time to Die. Hat einfach das beste Riff, ist am verspieltesten, treibt am meisten; und somit kann man zum gesamten Album eigentlich nur sagen: Schade, dass ihr nicht mehr d’raus gemacht habt…
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