Thyrgrim – Vermächtnis 1/6

Trollzorn Records

Bewertung: 1/6  Ärgerlich!

Songs: 11

Spieldauer: 52:02

Mit „Vermächtnis“ brachten die seit nunmehr 13 Jahren aktiven Westfalen von Thygrim ihr mittlerweile sechstes Full-Length-Album heraus. Was dabei herausgekommen ist, hört sich allerdings an, als sei in irgendeinem feuchten Proberaum-Keller die Zeit schon vor Jahren stehengeblieben.

Die Band hält hier offensichtlich nicht viel von Experimenten und setzt bei Riffs und Rhythmus lieber auf altbewährte Black-Metal-Rezepturen, die auch nicht unbedingt dem anspruchsvollen Bereich entliehen sind, sondern auf Konzerten eher die unbewegliche Kopfnickerfraktion ansprechen würden. Exemplarisch sei hier auf „Frühlingsdämmerung“ verwiesen: Einfallslose Schlagzeugparts, die sich monoton und stumpf durch den Song prügeln, untermalt von einem überaus mittelmäßigen Gesang, weder richtige Growls noch Screams, der sich inhaltlich permanent wiederholt und auch in klanglicher Hinsicht eher kläglich zu nennen ist.

Es ist deutlich zu erkennen beziehungsweise zu erhören, wie Thyrgrim gerne klingen würden. Aber so klingen sie eben nicht. Und abgesehen davon, dass der Schießbude gegenüber den Gitarren deutlich zu viel Raum gewährt wird und die Übergänge zwischen einzelnen Riffs beziehungsweise Parts oft eher hölzern daherkommen, ist es immer wieder der Gesang, der mögliche Stimmungsentwicklungen permanent zunichtemacht und das Tempo aus der Musik nimmt. Hin und wieder klingt das Ergebnis wie Black-Pagan-Metal mit Zielgruppe Onkelz-Fans.

Zumindest live hatte ich diese Band besser in Erinnerung. Und in der Tat offenbart ein „Gegenhören“ des Vorgängeralbums „Dekaden“ (veröffentlicht 2015) ein wesentlich angenehmeres Hörerlebnis in fast jeder Beziehung. Somit kann „Vermächtnis“ hoffentlich als Ausrutscher verbucht werden, den man am besten schnell wieder vergisst.

https://www.facebook.com/Thyrgrim/

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