Mirrors Of Obsidian – From One Form 4/6

Eigenproduktion

Bewertung: 4/6 -> Find‘ ich gut!

Songs: 8

Spielzeit: 42:34

Es gibt verschiedene Lebenszyklen, die ein gutes Album bei so ziemlich jedem durchmachen kann. Es gibt Werke, die von Beginn an zünden, und solche in welche man sich erst reinfuchsen muss. Und dann gibt es noch den Unterschied zwischen All Time Classics, die nie langweilig werden und denen, wo man irgendwann bemerkt, dass man sich sattgehört hat und weiterzieht. Bei Mirrors of Obsidian aus Irland erlebt man eine Kombination dieser im Zeitraffer. Die Band positioniert sich als Progressive oder Extreme Metal Band, anscheinend je nach Zielgruppe. Inhaltlich wäre allerdings moderner Death Metal deutlich passender.

Zumindest war dies der Eindruck bei den ersten paar Durchläufen. Treibend, modern amerikanischer Rectifier Sound, drückende Drums, alle Werkzeuge für ein Standardwerk sind vorhanden. Doch bevor dies zu einer ersten Ermüdung führt, wird einem gewahr, dass sich einiges im Hintergrund versteckt. Gut ausgearbeitete tragende und stimmungsvolle Harmonien erwecken immer wieder die Aufmerksamkeit. Am einfachsten findet sich hier der Zugang bei „Close To Interception“, welcher einen innerhalb der Komposition in eine andere Stimmung entführt.

Wenn man nun zu der Art Musikkonsumenten gehört, die sich weiter und tiefer auf die Suche nach den kleinen Geheimnissen im Sound begibt, so stellt man dann aber recht schnell fest, dass diese nach ein paar weiteren Runden alle erschlossen sind. Und es verbleibt die Ratlosigkeit, ob man aufgrund des Zeitmangels nicht noch das letzte bisschen draufsetzen konnte oder „From One Form“ nun doch nicht ganz zu Ende gegossen wurde. Der zwischendurch entstandene Enthusiasmus zerplatzt und der Gesamteindruck fällt tiefer, als er vermutlich sollte.

Hier spielt vielleicht auch wieder der Sound rein, welche denkbar ungeeignet ist für vielschichtige Angelegenheiten und sich dem Hörer ausreichend anbiedert um als diskotaugliches Geplätscher abgetan zu werden.
Nüchtern betrachtet bleibt einem nur zu sagen, dass das Brüderduett (Ciaran Ennis am Gesang und Eoin Ennis für sämtliche Instrumente) ein überzeugendes, aber nicht überragendes, Werk geschaffen haben.

https://www.youtube.com/watch?v=MC6918H1Ifw
http://mirrorsofobsidian.com/
http://www.facebook.com/mirrorsofobsidian

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