Das nicht jederMelodic Power Metal Band unbedingt gleich klingen muß, beweisen Thora, die mit ihrer aktuellen CD „Cross Nailed“ sich nicht in das normale Bild dieses Genres pressen lassen wollen (Ihr könnt euch auf dem letzten Eternity-Sampler davon überzeugen). Da man sich dazu noch in stimmungsvoll düsteren Gefilden bewegt, bekommt man meistens ziemlich eigenständige Musik, die ein ums ander mal erfrischend wirkt. Alles weitere über Thora könnt ihr nun hier nachlesen.
Sagt doch zuerst mal bitte ein paar Worte zu euerer Bandgeschichte und den Bandmitgliedern.
THORA ist anfangs als Projekt von Ralf und mir (Thomas) im Früjahr 1999 gegründet worden. Nachdem wir beide unsere erste Demo-CD „Dark Season“ aufgenommen haben, komplettierten wir unsere Band mit Felix am Bass und Daniel am Schlagzeug. Bald darauf spielten wir einige Gigs im Raum Aachen und im Sommer letzen Jahres (2000) stellten wir unsere erste Fulltime CD „Cross Nailed“ fertig. Seit einem halben Jahr spielen wir mit unserem neuen Drummer Janusz.
Ihr schreibt in eurem Info, daß ihr „eigenständigen Melodic Metal“ spielen wollt. Von welchem stereotypen Bild einer Melodic Metal Band wollt ihr euch hauptsächlich distanzieren?
Für uns ist wichtig, einen eigenständigen Stil zu entwickeln – wir stehen nicht darauf, jedem Trend nachzurennen. Wir versuchen einfach unsere eigenen Ideen kreativ umzusetzen und Spaß am Metal zu haben.
„Dark Season“, euer erstes Demo, ist ja noch nicht lange her. Inwiefern konntet ihr euch in der kurzen Zeit bis zu “Cross Nailed“ ,eurer Meinung nach, weiterentwickeln?
Auf „Dark Season“ waren einfach unsere ersten Songs, die auch gut beim Publikum ankamen. Auf „Cross Nailed“ – was wir rund ein Jahr später aufgenommen haben – hatten wir dann auch ein richtiges Studio zur Verfügung, so dass auch einfach der Sound deutlich besser geworden ist. Außerdem haben wir uns in diesem Jahr auch als Band musikalisch weiterentwickelt.
Wie seht ihr „Dark Season“ mit einigem Abstand?
Es war für uns der Start – mit dem Demo haben wir außerdem einge Gigs im Raum Aachen bekommen können und uns so die ersten Fans erspielt.
„Cross Nailed“ wechselt zwischen kraftvollen und ruhigeren Parts hin und her. Seht ihr diese Abwechslung als eure Stärke an und was sind eurer Meinung nach sonst noch eure Stärken UND Schwächen?
Für uns ist Musik etwas sehr emotionales – was durch die Wechsel zur Geltung kommen soll. Gegensätze spielen in unserer Musik und in den Texten eine große Rolle – das Gute, das Böse, das Göttliche, das Teuflische – sind Gefühle, die in jedem Menschen stecken und durch diese verschiedenen Parts zum Ausdruck kommen sollen. Generell geht es in vielen Songs um emotionale Situationen – unser Titelsong „Cross Nailed“ z. B. beschäftigt sich mit der emotionalen und geistigen Abhängigkeit von Gefühlen und Zwängen. „cross nailed“ ist im Prinzip ein Bild für die Fesselung des Menschen an das Kreuz des Materialismus.
Welche Reaktionen (Fans, Magazine, Labels etc.) gab es bisher auf „Cross Nailed“?
Wir haben schon viele positive CD-Kritiken z. B. in der Legacy, dem Break Out und anderen Underground Fanzines bekommen. Was uns noch fehlt ist allerdings ein Plattenvertrag – aber wir sind zuversichtlich, dass das bald klappen wird.
Was bedeutet euer Bandname Thora?
THORA ist ein Name, der zu unserer Musik sehr gut passt, da es ein mystischer und spiritueller Name ist, der seinen Ursprung im jüdischen hat. Außerdem enthält er die Namen der Gottheiten Thor und Ra. Thor ist ja der Gott des Donners und der Zerstörung und Ra der altägyptische Sonnengott – dies beinhaltet wieder die Gegensätze, die auch in der Musik sowie im Textkonzept vorhanden sind.
Eure Stücke haben eher eine düstere Atmosphäre. Wie wichtig ist euch die Stimmung, die in euren Songs verbreitet werden?
Die Stimmung der Songs ist natürlich sehr wichtig, da Musik von Emotionen lebt, die auf der CD und besonders auch live gut rüber gebracht werden muss. Da ich meistens Song-Texte schreibe, wenn es mir stimmungsmäßig nicht so gut geht, dominiert eher die düstere Athmosphäre.
Mit was für Vergleichen mußtet ihr euch bis jetzt denn so rumschlagen und wie steht ihr dazu?
Komischerweise werden wir immer mit unterschiedlichen Bands verglichen. Einige haben unsere Musik mit alten Therion Sachen oder Depressive Age verglichen – neulich wurde mein Gesang sogar mit dem Sänger von Running Wild verglichen, deren Musik ich aber überhaupt nicht kenne. Wir finden das allerdings gar nicht so schlecht, weil es zeigt, dass wir unsere eigene Art von Musik machen.
Auf eurem Cover ist irgendwie leider nicht viel zu erkennen. War dies ein Unfall und was soll es überhaupt zu sehen geben?
Leider ist das Cover beim Druck dunkler geworden, als wir es eigentlich wollten – bei der nächsten CD wird´s dann besser. Letztlich symbolisiert das Cover wieder die gegensätzlichen Seiten im Menschen, was durch den Kontrast zwischen Hell und Dunkel deutlich wird – wobei allerdings die dunklere Seite dominiert. Aus dem Dunkeln heraus steigt ein in Ornamenten dargestelltes Kreuz, als Zeichen für die Fesselung des Menschen an den Materialismus.
Ihr arbeitet teilweise auch mit Streichern etc.. Wollt ihr vielleicht mal eine ganz orchestral instrumentierte Scheibe aufnehmen (a la Rage)?
Abgeneigt sind wir davon nicht – echte Streicher sind grundsätzlich eine coole Sache, da sie den Sound unheimlich beleben – im Moment können wir uns das leider aber noch nicht leisten.
Wie würdet ihr euch jemandem vorstellen, der von Metal keine Ahnung hat?
Dem würden wir sagen, dass er sich am besten unsere CD anhören soll. Damit ist er auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
Ihr seid mit „My Black God“ auf dem Eternity # 19 Sampler vertreten. Inwiefern repräsentiert euch dieser Song?
„My Black God“ ist einer unserer ersten Songs, den wir geschrieben haben. Für mich persönlich hat er eine große Bedeutung, da er meine erste Selbstwahrnehmung als Mensch beschreibt, der nicht den gesellschaftlich vorgeschriebenen, normalen Weg gehen will. Außerdem denke ich, dass dieser Song wegen seiner Power ein gutes Stück für den Sampler ist.
In eurem Info steht, daß ihr für den „Songpreis 2000“ des Deutschen Rock & Popmusikverbandes nominiert wurdet. Wie kam es denn dazu und wie habt ihr abgeschnitten?
Wir sind als Band aus dem Metal-Bereich nominiert worden und hatten damit Chancen Sieger in diesem Bereich zu werden, wozu es leider nicht gereicht hat. Trotzdem sind solche und ähnliche Wettbewerbe immer eine gute Gelegenheit, THORA zu präsentieren und Kontakte zu knüpfen.
Wollt ihr in der Zukunft euren Rhythmus, jedes Jahr eine Veröffentlichung, beibehalten?
Wir werden erstmal noch weitere Reaktionen auf „Cross Nailed“ abwarten und hoffen natürlich auf einen Plattenvertrag. Momentan schreiben wir neue Songs und nehmen Demos auf, um dann wahrscheinlich im Frühjahr nächsten Jahres wieder ins Studio zu gehen.
Ihr habt ja auch eine eigene Internetseite. Wie wichtig ist es für eien Band eurer Größe sich selbst im Internet zu präsentieren?
Die Verbreitung von Musik übers Internet nimmt ja immer mehr zu. Wir sind jetzt dabei unsere Seite aufzubauen. Bisher kann man einige Infos über THORA abrufen – das wichtigste ist halt, dass man uns so auch über E-Mail erreichen kann.
Letzte Worte?
THORA: Wenn ihr uns erreichen wollt, dann kommt auf unsere Homepage: www.THORA-fans.de oder: Thomas Fräntzki, Bendstr. 7-9, 52066 Aachen
METAL RULES !!!
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