Sodom „One Night in Bangkok“

Steamhammer
Bewertung: Ohne Wertung
Spielzeit: 98:48
Songs: 0

Die Industrie hat den Metal, laut Maik und seiner Kolumne, fest im Griff. Alles nur noch Kommerz. Und wie recht der Mann hat, zeigt sich genau an Platten wie dieser hier: ein Promo-Trip durch Asien, der kommerziell über ein Live-Doppelalbum mit Best-of Charakter verwertet werden soll. Unfreiwillig dokumentiert das Teil allerdings, wie sehr sich die Band im Laufe der Jahre doch geändert hat. Angepaßt sind sie geworden. Zwischen „One Night in Bangkok“ und alten SODOM Live-Tapes der 80er liegen Welten. SODOM 2003, das ist nur noch sauber und druckvoll produzierte, routiniert runtergespielte Langeweile. Ein blitzblank geputztes Zeitgeistprodukt, schön verpackt, mit politisch korrekten Ansagen und (natürlich) einem (!) unveröffentlichtem Lied als „Kaufargument“ für diejenigen, die den Rest eigentlich schon im Schrank stehen haben. Dieses ekelhafte Geschäftsgebaren, mit „Bonustracks“ den Fans ohne viel Aufwand olle Kamellen doppelt und dreifach anzudrehen, ist ja heutzutage etablierte Praxis, über die sich keiner mehr groß aufregt. Kritische Kommentare der Kiosk-Presse, deren Aufgabe das ja eigentlich wäre, sucht man meist vergebens. Wen wundert‘s, haben die meisten doch mittlerweile angeschlossene Mailorder und somit ebenfalls ein Interesse, jeden Scheiß möglichst oft zu verkaufen. Ein Schelm, wer da böse Zusammenhänge vermutet. Es tut mir leid, dass ausgerechnet SODOM / Angelripper für solche eher allgemeinen Betrachtungen herhalten müssen, da ich den Tom für einen ehrlichen und anständigen Kerl halte. Aber mal ehrlich: wer von euch braucht wirklich zum 20. Mal „Bombenhagel“ und „Ausgebombt“ auf Konserve?

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