Sodom „Sodom“ 5/6

SPV/ Steamhammer
Bewertung: 5/6
Spielzeit: 43:10
Songs: 11

Herr Angelripper hat sich mit dem neuen SODOM-Album mächtig viel Zeit gelassen. Als Ausrede kann man die grandiose History-DVD „Lords Of Depravity“ gelten lassen, die den Aufwand und die lange Wartezeit allemal wert war. Nun ist das neue Studioscheibchen also am Start und die Erwartungen meinerseits entsprechend hoch. Hatte ich nach „Tapping The Vein“ immer mehr das Interesse an dem Original aus dem Ruhrpott verloren, so weckte das 1999er-Album „Code Red“ ein neues SODOM-Fieber in mir. Der 2001er-Longplayer „M-16“ schloß sich da nahtlos an und sorgte bei mir für restlose Begeisterung. Und wie schneidet das (selbstbetitelte) neue Album ab? Eins vorweg: „Sodom“ ist ein geiles Thrash-Feuerwerk geworden, das so ziemlich jedem Sodomaniac gefallen dürfte. Fast alle typischen SODOM-Trademarks sind mit an Bord, zusätzlich wurden ein paar neue Elemente integriert, die besonders jüngeren Metallern gefallen dürften. Beispiele: Der Opener „Blood On Your Lips“ hat ein Melodic Death-Riff nach Schwedenart zu bieten und der Track „Axis Of Evil“ groovt durchaus zeitgemäß. Aber keine Sorge, mit MetalCore oder gar NuMetal hat das natürlich rein garnix zu tun. Es ist immer noch satter, kraftvoller Teutonen-Thrash, der gut in die Fresse boxt und keine Gefangenen macht. Allen Old Schoolern, die jetzt immer noch Skepsis zeigen, sage ich folgendes: Sehr gutes High Speed-Material gibt’s auch zu genüge und das schnelle Material ist definitiv purer Thrash Metal und kein halbgarer Hardcore/ Punk wie auf so manchem SODOM-Album aus den Neunzigern. In meinen Augen liegt die größte Stärke dieses Albums aber in seiner (für SODOM-Verhältnisse) enorm hohen Melodiösität, was sich besonders in den (stellenweise fast schon gefühlvollen) Gitarrensoli niederschlägt. Endlich durfte Bernemann mal zeigen, was er außer geklauten Slayer-Quietschereien noch so an der Leadgitarre drauf hat. Die Produktion von „Sodom“ ist übrigens super, die kleinen Sound-Mängel von „Code Red“ und „M-16“ wurden erfolgreich ausgemerzt. Diese Scheibe gefällt mir persönlich ein bisschen besser als das letzte Destruction-Werk, im direkten Vergleich mit Kreators „Enemy Of God“ zieht „Sodom“ aber den Kürzeren. Was soll’s, ist trotzdem `ne arschgeile Platte und für Thrasher ein Pflichtkauf…
www.sodomized.info
http://www.spv.de/ra/sodom-buriedinthejusticeground.ram

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