Skelethal Interview

SkelethalOld-School-Death-Metal-Fans aufgepasst! Skelethal mag dem ein oder anderen auf Festivals oder durch einige Rezensionen schon aufgefallen sein, da die Band allerdings noch recht jung ist, wurde definitiv noch nicht jedes Geheimnis gelüftet. Gitarrist und Sänger Gui Haunting nahm sich sie Zeit, um uns Skelethal noch ein bisschen mehr vorzustellen und verriet uns dabei einiges über die Pläne der Band, und das der Sound einer Band nicht immer mit der Herkunft etwas zu tun haben muss.

Zu Beginn – die Basisfrage: Was kannst Du uns über die Geschichte und den Background  der Band Skelethal erzählen? Welches Ziel habt ihr?

Skelethal ist eine französische Zwei-Mann-Band, die Anfang 2012 geboren wurde. Sie besteht aus Gui Haunting und Jon Whiplash an den Drums. Wir sind von den Klassikern beeinflusst: Entombed, Carnage, Morbid Angel, Pestilence, Autopsy, Death… Bis heute haben wir ein selbst veröffentlichtes Demo, zwei EPs via IBP, eine Compilation auf Pulverized Records und letztes Jahr unser erstes Full-Length-Album „Of The Depths“ auf Hell’s Headbangers Records veröffentlicht. Vom ersten Tag an war unser Ziel ganz einfach Spaß zu haben. Wir hatten eine derartige Entwicklung überhaupt icht erwartet. Wir begannen Death Metal zu spielen, nachdem wir es mit einer Thrash-Band probiert haben. Mittlerweile ist es unser Ziel, rund um die Welt Gigs zu spielen, um unseren Namen bekannt zu machen und auf unserem Weg den Leuten Old-School-Death-Metal zu präsentieren, die ihm immer noch treu sind.

Nun in wenigen Worten – Was sind die Kernelemente eurer Musik?

Aufrichtigkeit, Emotionen, Brutalität. Wir wollen den Death Metal nicht neu erfinden, sondern diese Musik so spielen, wie wir sie mögen.

Ihr hattet ja schon gesagt, dass Skelethal nur aus zwei Leuten besteht. Live seit ihr aber zu viert. Ist es für Euch also leichter mit nur zwei Masterminds zu arbeiten oder warum sind die anderen beiden keine richtigen Bandmitglieder?

Ja, nur wir beide schreiben die Musik und treffen die Entscheidungen. So gefällt es uns besser, da man mit 4 Leuten immer mehr Kompromisse eingehen muss, um jeden zufrieden zu stellen. Wir haben bereits zu Beginn der Band beschlossen zu zweit zu bleiben und für Auftritte Musiker dazu zu holen. Unser Live Line-Up ist mit Lukk (Mortal Scepter) an der Gitarre und Hélène am Bass ein sehr stabiles.

Metal Archives zur Folge ist Hélène von der Gitarre zum Bass gewechselt. Warum?

Als wir begannen, über Liveauftritte nachzudenken, war ich nicht sicher genug, um gleichzeitig Gitarre zu spielen und zu singen, daher beschloss ich den Bass zu übernehmen, um es mir leichter zu machen. Da ich aber nun mal Gitarrist bin, war der Wunsch mein Instrument zu spielen so stark, dass ich mit gewonnener Erfahrung und viel Arbeit auch auf der Bühne zur Gitarre wechselte. Hélène war an der Rhythmusgitarre, so dass sie dann zum Bass überging und Lukk und ich uns nun die Leadgitarre teilen.

Auch das hattest du schon gesagt: Im letzten Jahr ist nach mehreren EPs und Splits euer Debütalbum erschienen. Wie waren die Reaktionen und seit ihr mit den Resultaten zufrieden?

Wir haben viel gutes Feedback zum Album bekommen und haben es in vielen Toplisten aus 2017 gesehen, was für die Zukunft sehr ermutigend ist. Da wir alles selbst machen (sogar das Aufnehmen, den Mix und das Mastering), war es schwer für uns, dem Ergebnis gegenüber objektiv zu sein. Erst jetzt fange ich langsam an, unsere Arbeit zu schätzen und zu denken, dass wir gut abgeliefert haben. Diese Erfahrung wird uns sicher helfen, uns weiter zu entwickeln.

„Of The Depths“ wird von HRR neu aufgelegt, diesmal in rot. Was ist der Grund dafür?

Die Auflage ist komplett vergriffen. Damit man die Pressungen in der Zukunft unterscheiden kann, haben wir die Farbe der Scheiben geändert. Falls mal jemand nach der Erstauflage suchen will. Haha.

An euren Promobildern gab es etwas Auffälliges, daher also diese eventuell lustige Frage. Warum habt ihr auf allen euren Bildern die Haare im Gesicht?

Für uns sieht das brutal aus, und es hat etwas Cooles und passt zur Death-Metal-Attitüde, für die wir stehen wollen. Wir sind nicht da um unsere Gesichter zu zeigen, auf der Musik liegt der Fokus.

Auch euer Merch ist bemerkenswert, es gibt z.B. Jogginghosen. Habt ihr abseits der normalen Dinge (CDs, Vinyl, Tapes, Patches etc.) noch mehr spezielle Ideen euer Merch betreffend oder war es das damit erst mal?

Ja, das war eine besondere Idee für die heutige Zeit, aber früher in den 90ern haben viele Bands solche Hosen verkauft. Man sieht auf den Bildern der alten Death-Metal-Bands von früher viele Musiker in Jogginghosen. Wir dachten, wir könnten durch unser Merch die Erinnerung an früher wach rufen.

Was kannst Du uns sonst über die französische Death-Metal-Szene berichten? Welche Bands haben sie groß gemacht, welche Festivals und Clubs sind erwähnenswert und wie ist die Szene organisiert?

Die Französische Szene wird zunehmend größer heute, seit dem mehr Leute Gigs organisieren. Metal und Hard Rock gehört aber definitiv nicht zur allgemeinen Kulturlandschaft. Wir sind so etwas wie Ufos in unserem Land. Die Dinge scheinen sich aber seit ein paar Jahren zu ändern, wenn auch sehr langsam. Frankreich hat einen zunehmend Einfluss auf die internationale Szene und Labels interessieren sich mehr und mehr dafür. Bands die ich empfehlen kann: Mortal Scepter, Venefixion, Cadaveric Fumes, Hexen Holocasust, Fall OF Seraph, Ritualization…

Ihr ward ebenso ein Teil des Samplers „We are French, Fuck you!. Nebenbei bemerkt netter Titel, aber auch ein bisschen provokativ, oder?

Ja natürlich, der Titel ist provokativ, alles ist damit gesagt. Aber es ist auch überhaupt nichts schlechtes daran, es sollte einfach nur zeigen, dass Frankreich großartige Underground-Acts hat und der Fakt, dass wir Franzosen sind, macht den Sound ja nicht schlechter als von irgendwelchen Bands aus anderen Ländern. Und nebenbei bemerkt, wir hatten deshalb auch nie Probleme in anderen Ländern Gigs zu bekommen.

Wie ging die Zusammenarbeit zu diesem Sampler von statten und was bedeutet es für dich persönlich auf diesem Sampler vertreten zu sein?

Der Typ, der diese Complilation veröffentlicht hat, ist ein Freund und ein wahrer hingebungsvoller Metalhead seit Beginn des Genres. Für uns war es eine große Freude zu seinen favorisierten französischen Bands zu gehören und auf seinem Projekt mit vertreten zu sein.

Dieses Jahr spielt ihr auch auf einigen größeren Festival wie das Party San. Gibt es denn einen Gig, dem ihr jetzt schon aufgeregt entgegen fiebert?

Party San ist schon das, bei dem wir am meisten aufgeregt sind, weil es schon bekannter ist und größer haben wir bis jetzt auch noch nicht gespielt. Ebenso gespannt sind wir auch auf das Immortal Rites Festival in Lyon, wo wir am 31. März spielen werden.

Und welche andere Pläne habt ihr noch für eure Zukunft?

Wir werden zwei Gigs in Italien Ende April und im Mai auf dem Courts of Chaos Festival in Groß-Britannien spielen. Des weiteren wir es eine 7inch Split mit unseren Freunden von Cadaverci Fumes geben, welche noch dieses Jahr im Sommer unter HHR erscheint. Und wir schreiben auch an neuen Songs für zukünftige Werke!

Da darf man also gespannt sein, was da noch so kommt. Ich bedanke mich für das Interview. Jetzt kannst du gerne noch ein paar Grüße oder was auch immer loswerden.

Vielen Dank für dein Interview und hail zu allen Lesern.

http://skelethal.com/

Death is Certain, Life is Not

Fotos: Skelethal

(Artikel aus Eternity #23)