Die Berliner Technical-Deather von Sinners Bleed haben zuletzt im Jahr 2003 mit ihrem Debut Album „For Womb To Tomb“ für Furore im metallischen Underground gesorgt. Danach lag die Band, auch aufgrund einer Erkrankung von Drummer Eric, sogar komplett auf Eis und das Kapitel Sinners Bleed schien beendet. Nachdem die Band aber zuletzt wieder vermehrt – und dazu quasi sogar in Urbesetzung – live zu sehen war, verdichteten sich auch die Gerüchte über ein bevorstehendes neues Album, das mittlerweile veröffentlicht wurde! Grund genug für uns, den Jungs mal auf den Zahn zu fühlen, in Erinnerungen zu schwelgen und mehr über die wieder aufgenommenen Aktivitäten und die Zukunftspläne der Band zu erfahren!
Ich kontaktierte also um den Jahreswechsel herum kurzerhand Drummer Eric (einen alten Weggefährten meiner Jugend – wir sind quasi im selben Kiez aufgewachsen) und fand heraus, dass im Hause der blutenden Sünder tatsächlich was im Busch ist. Schon seit einiger Zeit wurde demnach im Hintergrund an neuem Material gearbeitet und die Räder standen nie wirklich still, auch wenn es nach außen hin ziemlich ruhig um eine der einst hoffnungsvollsten Kapellen des Landes schien, was mir Eric wie folgt erläuterte:
„Recht ruhig“ ist ja sehr geschmeichelt! Es gab aber tatsächlich eine Zeit, in der die Zukunft von Sinners Bleed in den Sternen stand und das war nicht nur diversen Line-Up Wechseln geschuldet. Erschwerend kam hinzu, dass wir vor einigen Jahren beinah alle zeitgleich in die Vaterrolle geschlüpft sind, was notwendigerweise eine Prioritätenverschiebung zu Gunsten unserer Familien nach sich zog. Jan hatte zudem Berlin in Richtung Niedersachsen verlassen, um sich dort eine neue Zukunft aufzubauen.
2013 hat dann auch noch meine Erkrankung dafür gesorgt, dass ich die Sticks komplett ad acta gelegt hatte und zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen war, ob ich sie jemals wieder in die Hand nehmen würde.
Ich hatte Basti damals klar signalisiert, dass ich nichts mehr machen werde, ihm aber zugleich meine Unterstützung angeboten nach adäquatem Ersatz zu suchen. Es gab auch einige potenzielle Kandidaten, die sich an unserem Material versuchten, dann aber feststellten, dass es für sie (zu meinem Unverständnis) eine zu große Herausforderung darstellt. Des Weiteren hatten sich durch meinen Ausstieg auch die restlichen, noch verbliebenen Bandmitglieder sukzessiv sehr unschön aus der Band geschlichen. Basti hing somit lange Zeit allein in der Luft und hat die Fahne dennoch weiterhin hochgehalten und fleißig komponiert. Die Resultate seiner Arbeiten ließ er uns dann, unabhängig vom offiziellen Status der Band, nach wie vor regelmäßig zukommen.
Auf meine Nachfrage, wie es denn dazu kam, dass nach all der Zeit nicht nur er, sondern sogar Ur-Sänger Jan seinen Weg zu Sinners Bleed zurückgefunden hat, sagt Eric:
Wie gerade erwähnt hat Basti uns ja immer mit neuen Kompositionen versorgt, als hätte es unseren Ausstieg nie gegeben. Seine neuen Ideen, sowie die bereits fertigen Songs, haben Jan schließlich dermaßen überzeugt, dass er sich kurzerhand dazu entschloss, das Material eingrunzen zu wollen. Da wir als Trio Infernale auch zurückblickend die Beste Zeit unserer Bandgeschichte hatten und der Vokal-Posten seit Jans Ausstieg eher unbefriedigend besetzt war, bin ich auch in mich gegangen, und da mein Genesungsprozess Fortschritte machte, habe ich kurzerhand ebenfalls zugesagt.
Das dies sicher keine Entscheidung von heute auf Morgen war liegt auf der Hand, erste Lebenszeichen bzw. die erste Live-Show nach etlichen Jahren gab‘s dann im Oktober 2016. Bis zum Abschluss der Arbeiten am nun doch bevorstehenden neuen Album verging dann aber dennoch einiges an Zeit…
Dass wir nicht die schnellsten Songwriter sind, ist ja hinlänglich bekannt. Wir haben und hatten schon immer einen hohen Anspruch an das, was letztendlich als „fertiger Song“ der Öffentlichkeit präsentiert wird. Da wird und wurde bis zum fertigen Song immer viel gedreht, rausgeschmissen, überarbeitet und um arrangiert. Die einzigen, welche uns im Nacken hängen sind die Fans, die Nachschub erwarten – und das mit Recht! Aber unsere Mühle mahlt eben langsam, dafür aber qualitativ hochwertig. Wir lassen keine Lückenfüller zu.
Die Aufnahmen sind nun endgültig im Kasten. Die Songs sind ein Konvolut aus 15 Jahren des Schreibens und stellen sich entsprechend breit gefächert auf. Würden wir sie chronologisch auf dem Album aneinanderreihen, könnte man das nachvollziehen.
Auf meine Nachfrage, ob denn bei all der Entwicklung Sinners Bleed anno 2019 immer noch Sinners Bleed sind und wo die größten Unterschiede zum 2003er „For Womb To Tomb“ Album liegen, erfahre ich folgendes:
Die neuen Aufnahmen sind viel tighter und dynamischer als die erste Platte. Das liegt auch an den technischen Möglichkeiten, die es heute gibt. Man muss bedenken, dass die Drums auf „FWTT“ analog mit der Bandmaschine aufgenommen wurden. Das war extrem harte Arbeit. Will heißen, dass ich vom ersten bis zum letzten Schlag/Kick die Songs ohne Klick sauber einzimmern musste, was dann nicht immer einhundertprozentig gelang. Das ist heute wesentlich einfacher. Man kann es sogar auf die Spitze treiben und Part für Part alles rausholen und sehr pingelig sein – und das waren wir dann auch. Das ist unsere Passion und da musste alles sitzen. Alles in allem klingt aber das neue Album immer noch nach Sinners Bleed. Gerade was den Songaufbau angeht. Der ist weiterhin klassisch gestaltet und an den entscheidenden Stellen geschwindigkeitsreduziert. Auch die Mischung aus extremer totmetallischer Geschwindigkeit gepaart mit thrashigen Passagen ist immer noch vorhanden. Das ist irgendwie unser Trademark, dem wir treu geblieben sind. Diese Mischung klingt, finden wir, nie langweilig und bringt die nötige Intensität. Unsere schon damals sehr technischen Arrangements sind durch eine ordentliche Schippe Progressivität noch anspruchsvoller geworden. Wir drei der Urbesetzung haben uns stark weiterentwickelt und mit Fux am Bass sowie Arne an der zweiten Gitarre zur Vervollständigung unseres Quintetts sehr fähige Musiker dazu gewonnen.
Weniger gefällt mir, dass die Qualität der Produktionen zunehmend synthetischer werden. Ich mochte immer den ehrlichen, warmen klang echter Instrumente.
Warum nun nach all der Zeit nochmal der Schritt hin zu einer neuen Platte? Wollt ihr es einfach nochmal wissen?
Die Musik war schon immer ein elementarer Bestandteil in unserem Leben und nie tot. Wie eingangs schon erwähnt haben eben die Veränderungen dafür gesorgt, dass wir uns auf wichtigere Dinge konzentrieren mussten. Und ja, wir haben alle richtig Bock auf Rock’n‘Roll. Endlich mal touren und nette Festivals. Mal sehen was da noch geht.
Wir wollen mit der Albumveröffentlichung auch verstärkt Livepräsenz zeigen, wenn man uns dazu die Gelegenheit gibt. Außer dem Protzen Open Air ist derzeit aber noch nichts in Planung.
Da Eric seinerzeit abseits von Sinners Bleed auch bei Golem die Sticks geschwungen,- und dabei das „Dreamweaver“ Album der Band via Nuclear Blast veröffentlicht hat, wollte ich wissen, wie sich seiner Meinung nach die Metal Szene seitdem verändert hat. Schließlich liegt auch dieses Kapitel schon gut 15 Jahre zurück. Wir schreiben das Jahr 2019 und stecken mitten im digitalen Zeitalter, was es quasi so ziemlich jedem „Hanswurst“ ermöglicht mit einfachen Homerecording Mitteln eine einigermaßen gut klingenden Eigenproduktion auf den Markt zu bringen:
Die Möglichkeiten für aufstrebende Musiker sind durch die Digitalisierung gigantisch. Einerseits die Möglichkeiten der Produktion und andererseits die öffentliche Wahrnehmung. Da bekommt so manch genialer „Hanswurst” die große Chance. Früher wäre der vielleicht untergegangen.
Vor 25 Jahren hatte man nur die Möglichkeit, sich durch eine Rezension in den einschlägigen Fanzines oder Katalogen beeinflussen zu lassen und hat dann auf Gutdünken einen Haufen Schrott bestellt, auf dem man dann erstmal saß. Ich habe dadurch viel Kohle versenkt. Heute hast du die Möglichkeit vorher reinzuhören, das ist Hammer! Da trennt sich die Spreu vom Weizen und Qualität setzt sich durch.
Ich bin sowieso ein Verfechter davon Tonträger direkt beim Künstler zu erstehen. Da besteht die maximale Transparenz! Es gibt nach wie vor unglaublich viele aktive Bands. Da ich seit geraumer Zeit auch Streamingdienste nutze, lerne ich regelmäßig neue Bands kennen, die mich total überzeugen. Das entwickelt sich immer weiter – Metal wird also mit Sicherheit in den nächsten Jahrzehnten nicht aussterben! Weniger gefällt mir, dass die Qualität der Produktionen zunehmend synthetischer werden. Ich mochte immer den ehrlichen, warmen Klang echter Instrumente. Da ich ja selbst Trommler bin, finde ich diese Entwicklung speziell bei den Drum Recordings besorgniserregend. Ich rede jetzt nicht von getriggerter Bassdrum, die war durch die Geschwindigkeitszunahme für den Gesamtsound ein Segen, aber es gibt Produktionen, da gewinnt man den Eindruck, dass da niemand mehr den Stick in der Hand hält.
An dieser Stelle kamen wir dann etwas ins Schwelgen in alten Erinnerungen. Wie ich eingangs ja bereits erwähnte sind Eric und ich im gleichen Kiez aufgewachsen und haben auch unsere ersten musikalischen Gehversuche gemeinsam beschritten.
Es war irgendwann Ende der 80er, als wir beide als pubertierende Teenager zum ersten Mal „Geräusche“ auf so etwas wie „Instrumenten“ fabriziert haben. Unser Equipment bestand aus einer uralten E-Gitarre, welche ich noch zu DDR Zeiten im Tausch gegen ein selbstgemaltes Motörhead Shirt erworben habe, und einen Stern-Radiorekorder an dessen Aux-In angestöpselt man der Gitarre sogar Klänge entlocken konnte. Richtig „spielen“ konnte aber bis dato keiner von uns beiden…
…Oh man – an dieses DDR Radio kann ich mich noch sehr gut erinnern. Das waren tatsächlich seltsame Laute, die du diesem Teil entlockt hattest, aber egal, wir konnten Mucke machen. Das worauf ich versucht hatte zu trommeln, war jedoch ebenso weit davon entfernt „Schlagzeug“ genannt zu werden. Wie ich zu diesem Teil und damit letztlich auch zum Trommeln kam, ist übrigens auch eine Kiezgeschichte: Ein verlassenes Künstlerhaus, welches vom Vater eines Kumpels aus unserer Punk Szene verwaltet wurde, durfte von uns auf brauchbaren Inhalt untersucht werden – und dann standen da diese Trommeln, welche ich dann mein Eigen nennen durfte! Es waren lediglich zwei Bassdrums ohne Pedal (!) so etwas wie eine Snare gab es nicht. Man kann sich in etwa vorstellen wie das zusammen mit deinen seltsamen Gitarrenklängen wirkte … Hahaaaa – sensationell!
Unsere Wege trennten sich dann zwar um die Wendezeit, aber jeder blieb seitdem der Musik treu. Etliche Bands später kreuzten sich dann unsere Wege erneut und es kam fast 10 Jahre später nochmal zu einem gemeinsamen Intermezzo, als wir zusammen das „A New Chapter“ Demo von Desert Rain eingespielt haben…
Die Zeit war auch für mich sehr prägend. Ich kam ja ursprünglich aus dem Punk und war parallel zu unserem „2-Mann-Schrammel-Projekt“ dabei mit Basti (den ich damals ebenfalls schon kannte) und dir meinen musikalischen Horizont in Richtung Metal zu erweitern. Das mit Desert Rain war dann ja bereits deutlich später und ich hatte inzwischen ein richtiges Drumkit, welches ich auch schon derb bedienen konnte… Oh man, das ist alles schon so lange her … eine schöne Zeitreise haste mir da eben beschert :-)
Kommen wir aber nochmal in die Gegenwart und widmen uns vor allem der Zukunft: Euer Album „Absolution“ erscheint bei War Anthem Records. Wie seid ihr auf das Label gekommen? Gab‘s schon vorher Kontakte, oder hat sich das alles erst im Rahmen eurer Labelsuche ergeben?
Wir hatten einige große und auch kleinere Labels angeschrieben. War Anthem haben sofort große Begeisterung gezeigt und daraufhin haben sich die Gespräche schnell in diese Richtung vertieft. Sie beweisen ja auch mit dem Party San Open Air, dass sie professionell arbeiten. Mit einem kleineren Label wie War Anthem, welches voll überzeugt ist von dem was wir machen, haben wir, denke ich, größere Chancen das Maximale an Unterstützung zu bekommen. Bei einem größeren Label kannst du schnell hinten herunterfallen. Bis jetzt können wir sagen, dass es die richtige Entscheidung war. Es läuft jedenfalls alles sehr gut an.
Wäre auch die Veröffentlichung als Eigenproduktion eine Option für euch gewesen?
Die Nummer mit der Eigenproduktion wie bei unserem ersten Album wollten wir eigentlich nicht wiederholen und bei Album Nummer Zwei von vornherein auf Profis setzten. Wir haben in allen Bereichen sehr große Erwartungen an uns selbst gesetzt. Das betrifft z. B. auch das Coverartwork und entsprechend zeitaufwendig gestaltete sich die Recherche nach einem geeigneten Künstler. Die Mühe hat sich gelohnt und die Typen vom anderen Ende der Welt haben einen fantastischen Job gemacht. Das hat uns umgehauen! Das Ergebnis gibt dem Gesamtwerk noch mal eine ganz besondere Note. Wie du siehst, haben wir wirklich nichts dem Zufall überlassen.
Apropos „vom anderen Ende der Welt“. Was genau hat es damit auf sich? Wer ist das, wie seid ihr in Kontakt gekommen – und gab es von eurer Seite aus irgendwelche Vorgaben, oder habt ihr ihn „einfach machen lassen“?
Es war eine ziemliche Mammutaufgabe in dieser Richtung etwas Befriedigendes zu finden. Wir haben viele Nächte im Netz verbracht, Websiten und Social Media Profile durchforstet und uns etliche Referenzarbeiten angesehen, um jemanden für unser Artwork zu finden, der unseren Ansprüchen gerecht wird. Wir wollten, wie gesagt, mit diesem Album einfach alles zu 100% abliefern. Schlussendlich sind wir bei SaberCore23 gelandet. Das ist ein Künstler aus Indonesien, dessen bisherige Arbeit uns sehr gefallen hat. Also haben wir ihn kurzerhand kontaktiert und ihn vorab mit unserem Bandnamen, den Texten und natürlich unserer Musik als Inspirationsgrundlage versorgt. Darüber hinaus gab‘s im Grunde keine speziellen Vorgaben. Nach wenigen Tagen hatte er drei Entwürfe fertig, wovon letztendlich eins ausgearbeitet wurde und nun unser Album ziert. Es war sehr konstruktiv mit ihm zusammen zu arbeiten.
Die zehn Songs auf „Absolution“ spiegeln ja, wie du schon beschrieben hast, einen komplexen Werdegang wieder. Bitte gebt doch unseren Lesern mal einen kleinen Einblick in die Songs in Form eines Track-by-Tracks und was ihr mit den Songs verbindet:
„Age Of The Crow“
Dieser Song stammt aus jüngerer Feder. Er war im Grunde der Grund dafür, dass wir Sinners Bleed wieder aus der Versenkung geholt haben. Basti hat uns die Komposition zukommen lassen und der Song hat uns total begeistert. Ein wirklich großartiger Track. Das geringere Tempo steht ihm sehr gut. Er ist auch outstanding zum Rest.
„Gleaming Black“
…hat eine unheimliche Intensität – er schlägt einem sofort in die Fresse. Dann der plötzliche Geschwindigkeitseinbruch als Kontrast – großartig! Ich liebe ihn! Zeitlich entspringt er ungefähr dem Mittelfeld aller Songs. Nicht aktuell, aber auch keiner der älteren.
„The Second Being“
… ist eine unserer aktuellsten Kompositionen und hebt sich auch sehr vom Rest ab. Ein Song mit viel Technik / Progressivität und zudem sehr facettenreich – Thrash, Groove und Geschwindigkeit. Als Trommler konnte ich mich an diesem Song frickeltechnisch ordentlich auslassen und es macht wahnsinnigen Spaß diesen Song zu spielen. Die Soli stammen übrigens vom unglaublichen Peter (Pele) Geltat, seines Zeichens Gitarrist bei Holy Moses. Er hatte uns zuvor auch schon auf unserem Debüt mit seinem Talent beehrt.
„Devouring Hatred“
Hier handelt es sich um ein älteres Stück, welches Sinners Bleed in seiner Gesamtheit sehr gut repräsentiert. Dieser Track enthält meiner Meinung nach alles, was uns ausmacht.
„Behind The Veil“
…ist ebenso wie der zuvor beschriebene etwas älter. Zu diesem Stück gab es ja bereits vor 10 Jahren ein Video von uns. Auch hier gilt: Es ist eigentlich alles dabei und somit hat auch dieser Song einen guten Repräsentationsfaktor. Es ist halt der typische „Sinners Bleed Death/Thrash“
„Dawn Of Infinity“
Ein Song der sehr Old School geraten ist. Ein brachiales, intensives Stück mit Erinnerungen an Morbid Angel und Monstrosity, wie ich finde.
„Absolution“
Der Titeltrack unseres Albums sticht natürlich durch seine düster-doomige Art sehr hervor. Wir haben zur Verstärkung dieses Effektes eine Extraschippe Hall auf die Toms gebracht. „Absolution“ ist eine Art Hommage an die finnischen Avantgarde-Black-Metaller UNHOLY die uns seinerzeit sehr beeindruckt haben.
„Obedience“
Stammt zeitlich auch eher aus dem Mittelfeld und ist ein typischer Death-Thrasher mit sehr viel Intensität und schönem klassischen Aufbau und natürlich auch vom technischen sehr anspruchsvoll. Macht sehr viel Laune. :)
„Jesus‘ Delusion Army“
… ein sehr schnelles, brutales Stück mit viel Anspruch im Gesang. Der Song erfordert warscheinlich eine ausgedehnte Aufwärmphase, sowohl bei uns, als auch beim geneigten Hörer. Er ist nicht zufällig der letzte Track des Albums.
Mittlerweile gibt es ja schon die ersten Reviews zum Album. Wie ist so aus eurer Sicht das allgemeine Feedback zur Platte? Gibt’s bei den Resonanzen etwas womit ihr nicht gerechnet habt, bzw was euch überrascht?
Ohhh ja, das haut schon ordentlich rein! Ob gedruckt oder online, die Reaktionen sind gut bis sehr gut. Für extremen Metal sind Bewertungen im oberen Drittel schon durchaus etwas, worauf man stolz sein kann! Dazu kommen noch ein paar sehr sehr fette Bewertungen z. B. aus Südamerika. Zudem hatte uns Jacob Kranz zu seiner Sendung „Heavy Hour“ im Berliner Radiosender StarFM eingeladen. Besser kann es momentan eigentlich nicht laufen.
Wo seht ihr euch in zehn Jahren? Können wir da eventuell mit einem dritten Album rechnen? (was dann ja immerhin 6 Jahre schneller wäre als diesmal) – Seht ihr euch dann noch „on-the-road“? Oder eher am heimischen Kamin im musikalischen Ruhestand?
Sinners Bleed ist seit Beginn ein wichtiger Teil in unserem Leben, und wir hatten auch damals natürlich vor nahtlos an „For Womb To Tomb“ anzuschließen, aber oft verlaufen die Dinge anders als geplant. Stand jetzt würden wir erneut sagen, dass wir riesen Bock aufs Touren, Festivals und natürlich auch darauf eine dritte Platte haben. Wir sind extrem motiviert und nehmen auch in der Zukunft alles mit, was wir mit unseren Familien und Berufen vereinbaren können. Wir sind wieder am Start und wollen mitmischen. Das ist das, was uns in den letzten Jahren gefehlt hat. Einfach wieder Teil der Szene sein. Wenn wir in zehn Jahren noch dabei sind, umso besser.
Was verbindest du spontan mit den Begriffen „Metal, Freundschaft, Heimat“?
Metal ist für mich Lebensphilosophie, Sprache und Motivation zugleich. Freundschaft die Voraussetzung zum einen für erfolgreiches musizieren und ganz grundsätzlich eine Lebensgrundlage und mit Heimat verbinde ich natürlich mein Zuhause hier in Deutschland.
Traditionell obliegt es unseren Gesprächspartnern, die letzten Worte dieser Story an unsere Leser zu richten:
Ich möchte an dieser Stelle die Chance nutzen und allen Fans, die über die Jahre an uns geglaubt,- und unsere Aufs und Abs ertragen haben, einen fetten Dank aussprechen! Oft mussten wir das ein oder andere Versprechen wieder revidieren, aber jetzt geht`s definitiv ab! Sinners Bleed 2.0 ist gestartet und bereit ordentlich die Ärsche zu kicken.
Fotos: Franziska Lemmor