Sheephead „Damned in their Cells“ 4/6

Eigenproduktion
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 35:00
Songs: 7

Wenn man, wie inzwischen viele unter uns, so langsam auf die 30 zugeht, beginnt man langsam die jüngere Generation etwas zu belächeln. Man lacht über ihr Aussehen, wie sie sich im Moshpit bewegen, über ihre Musik, über ihre Unreife… Das Lächeln ist mir beim Anhören des Debuts der blutjungen Sheephead (Durchschnittsalter: 17 Jahre) allerdings ziemlich schnell gefroren. Was sie mit ihrer 7-Track EP „Damned in their Cells“ abliefern, ist wirklich beindruckend, verdient Respekt und ist vor allem begeisternd! Eigentlich klar, dass die Jungspunde sich dem Metalcore verschrieben haben, auch wenn diese Beschreibung nicht das gesamte musikalische Spektrum der Band erfassen kann. So hören sich zwar alle Songs insgesamt doch sehr modern an, aber so hat der eine doch eine gehörige Death Metal Schlagseite, der nächste ist eher melodiös und besticht durch Eingägigkeit, dann wieder gibt es ruhigere Passagen. Abwechslung ist also angesagt, auch wenn dies
sicher zum einen daran liegt, dass die Songs zu unterscheidlichen Zeiten geschrieben wurde, und zum anderen daran, dass die Band noch dabei ist ihren Weg zu finden. Der Sound geht für eine Eigenproduktion völlig in Ordnung, wobei ich mir aber etwas mehr Druck bei den Gitarren gewünscht
hätte. Einziger echter Kritikpunkt sind für mich die Vocals von Sänger Benjamin Lipp. Während seine Death Growls und Harcore Shouts überzeugen, sollte er beim cleanen Gesang vielleicht noch mal ne Übungsstunde einlegen. Mit „Damned in their Cells“ legen Sheephead ein bärenstarkes Debut vor, das vor jugendlicher Energie sprüht und welches ich jedem Freund modernen Metals ans Herz legen möchte. Die Konkurrenz kann sich hingegen angesichts des Alters des Fünfers aus Bayern schon mal ganz warm anziehen.
www.sheephead.de

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