ProgRock Records
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 76:13
Songs: 10
Cover und und Booklet lassen allerschlimmsten Nightwish-meets-Within-Temptation-Kitsch befürchten und die ersten Klänge des Openers „The Dawn On Pyther“ scheinen diesen Eindruck zu bestätigen. Im Verlauf des Albums zeigen PROJECT: CREATION aber, dass sie trotz einiger Parallelen zu den erwähnten Chartstürmern aus `ner völlig anderen Ecke kommen. Ich würde die Mucke der zehn Musiker starken Band am ehesten als Mischung aus Prog Rock, Melodic Metal und sphärischer Weltmusik bezeichnen. Die zehn Songs eignen sich eher zum Träumen als zum Headbangen, hier ist Kopfreise angesagt und nicht Moshpit bloody Moshpit. Obwohl ich Weltmusik ungefähr so schätze wie einen Blumenkohl am Pillemann, weiß mir dieses Album durchaus zu gefallen. Gerade dieses Federleichte, Tänzelnde sagt mir zu, was mich selbst überrascht hat, da ich sonst eher auf pure fuckin’ Heaviness stehe und elfenhaftes Geträller zutiefst verachte. Man merkt den beteiligten Musikern auf jeden Fall ein sehr breites stilistisches Spektrum an. Ich hab’ mich zwar noch nicht über den Background der Beteiligten informiert, aber ich würde fast wetten, dass es sich NICHT um dilettantische Keyboard-Weltmusik-Verbrecher handelt. Einzelne Songs möchte ich an dieser Stelle nicht hervorheben, weil das gut 76-minütige Werk am besten funktioniert, wenn man es am Stück konsumiert. Richtiges Hitmaterial, mit dem man die Charts unsicher machen könnte, ist eh nicht dabei. Das scheint bei Songlängen von bis zu zehn Minuten aber auch nicht das Primärziel von PROJECT: CREATION gewesen zu sein.
Insgesamt ist „Dawn On Pyther“ `ne prima Platte zum Chillen und Vor-der-Realität-Abhauen.
P.S.: Schreibt man den Bandnamen jetzt mit oder ohne Doppelpunkt? Auf dem Cover prangt ganz klar erkennbar ein Doppelpunkt, während im Booklet und auf dem Promozettel die Schreibweise ohne Doppelpunkt bevorzugt wird…
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