Nordafrost „North Arise“ 4/6

Heavy Horses Records
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 40:11
Songs: 10

Nordafrost, oh da war doch noch was, genau, im Sommer des letzten Jahres schaute ich in einen der zahlreichen Mailorderkataloge, die man mir nun seit vielen Jahren zuschickt, obwohl ich aus diesen lange Zeit nichts bestellt habe, und da springt mir das Cover dieser Dortmunder Formation ins Auge, welches vermutlich nicht nur mir aufgefallen ist. Bekanntermaßen bin ich ja nun mal jemand, den man mit Landschaftsbildern sehr schnell auf seine Seite bringen kann, ohne dass ich überhaupt die Musik gehört habe, die sich wie in diesem Falle hinter verschneiten Bäumen verbirgt. Wenn man sich auch schon Nordafrost nennt, gehört es natürlich dazu, ein Cover zu wählen, das irgendwie zum Bandnamen oder gar zum Albumtitel passt- und dazu wahrscheinlich mehr als zur Musik.
Dass sich deutsche Musiker heute nicht mehr hinter ihren Instrumenten verstecken müssen, wenn es um guten Black-Metal geht, sollte sich mittlerweile auch jeder Zwerg in seinem zugeschneiten Häuschen im hohen Norden eingestehen. Zwar kommen die meisten meiner Favoriten immer noch aus Norwegen, dennoch, denke ich, hat sich in Deutschland eine Szene aufgebaut, die mittlerweile sehr viele talentierte Bands hervorbringt, wobei nicht wenige von ihnen ihren ganz eigenen Stil gefunden haben. Doch unter ihnen existieren auch massig viele, die ihre Vorbilder kräftig zu kopieren versuchen, was meiner Meinung nach in den seltensten Fällen gelingt. Auch Nordafrost orientieren sich sehr stark in diese Richtung, was nicht nur beim Artwork auffällt (dieses ließ mich fälschlicherweise auf etwas Norwegisches schließen), sondern wie zu erwarten auch bei der Musik. Dabei gehen sie dennoch ihren eigenen Weg, indem sie zwar schwedisch angehauchten Black-Metal spielen, der aber in einigen Titeln klar von Death-lastigen Passagen durchsetzt wird, was in dieser Form oft für ein wüstes Durcheinander sorgt, vielleicht ja auch für einen heftigen Schneesturm Dabei droht irgendwie alles aus den Fugen zu geraten, was nicht unmittelbar nur an den Death-Einflüssen selbst liegt, sondern auch an den vielen Breaks, die für mich schon mal einen Song kaputtmachen können. Betrachtet man die Scheibe einmal vom technischen Standpunkt her, wird man kaum irgendeinen Makel finden, doch beginnt das Album atmosphärisch und eingängig zu werden, so wie ich es eben am liebsten mag, verändert es sich auch schon im nächsten Moment dahingehend, dass einen stark von Wiederholungen geprägte Passagen entgegenschlagen, die dann nicht nur langweilen, sondern das eben aufgebaute wieder rasch zerstören können. Aber schließlich sind auch Naturgewalten dafür bekannt, einiges zu vernichten.
Für dieses Album komme ich zu dem Schluss, dass es sich eigentlich nur schwer einordnen lässt und bei der Eternity-Bewertungsskala irgendwo zwischen gut und böse liegt (oder eben auch zwischen gut und schlecht). Da aber hier nicht wirklich etwas Negatives zu finden ist (der Sound ist in Ordnung und spielerisch wie auch äußerlich gibt es an sich ja nichts auszusetzen), kann man sich schon mal für die bessere Punktzahl entscheiden. www.heavyhorsesrecords.de
www.nordafrost.de

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