Beyond North „Spectaculum“

Nun, ein Spektakel ist diese schon vor vier Jahren aufgenommene, aber erst jetzt veröffentlichte Platte eher unfreiwillig… Realsatire wie der Text zu „Golden Metal“ (ich spare mir ein Zitat, stellt euch einfach eine Mischung aus pubertären Manowar und ernstgemeinten Sacred Steel vor) oder der Spruch „Listen at maximum volume and minimum temperature“ hat durchaus Kultcharakter. Ansonsten ist mir nicht ganz klar, ob der Verfasser des Infos die gleiche Platte wie ich zu hören bekam…aber das kennt man ja schon. Also zur Musik: Blackmetal ist das Gebot der Stunde. Michael Pelkowsky, einziges Bandmitglied von Beyond North (auch bei der weiblich anmutenden Chorstimme in „Golden Metal“???), kämpft sich durch 66 Minuten schwarzen Metalls, wobei er einiges von Blastbeats über heroische Chöre bis hin zu Akustikparts auffährt, um die Chose nicht langweilig werden zu lassen. Wird sie aber trotzdem. Und zwar sehr schnell. Das Drumming auf „Weltspitzenniveau“ (Zitat Info) ist unauffällig, die Gitarren oft gut versteckt im Soundbrei. Der Gesang wiederum erinnert gelegentlich an Cronos… aber der war irgendwie auch „nur“ kultig damals und nicht wirklich gut. Die cleanen Chöre sind, verglichen mit dem, was Empyrium jedes Mal auf Platte zaubern, auch nur ein laues Lüftchen. Um es kurz zu machen: „Spectaculum“ ist ein weiteres Beispiel für einen überfüllten Markt, das zu keiner Zeit an die selbstgestellten Ansprüche herankommt. Es gibt zwar mit Sicherheit schlechtere Releases im Blackmetalsektor, das alleine ist aber noch keine Existenzberechtigung. Für Unentwegte dennoch die Kontaktadresse: Rainer Landfermann’s Imperator Music, Sonnenbergweg 8, 53424 Remagen.

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