NILE, YYRKOON, PSYCROPTIC, PURGATORY, Rockstation, Halle

22.04.2006 Halle (Saale) — Rockstation

Wiedermal musste ich feststellen, wie verdammt schwer es doch ist, eine kleine aber sehr feine „Rockstation“ richtig fett zu füllen. Es ist schon traurig zusehen, das Metal-Fans lieber zu Hause vor der Glotze hängen, als mal ein paar Kilometer zu fahren um eine sau stark besetzte Clubtour zu besuchen. Hey Leute, was wollt ihr denn noch? Es war Samstag, der Eintrittspreis von 14,-Euro ja wohl Ultra günstig und die Bands bürgen ja wohl für Extra-Klasse im Death Metal! Ihr braucht Euch echt nicht wundern, wenn die kleine Clubs und/oder Clubtouren gänzlich von der Bildfläche verschwinden. Was gibt es denn besseres, als den Jungs mal genau auf die Finger zu sehen, was sie alles so auf ihren Instrumenten treiben.

Wie auch immer, die Fans die an diesem Abend in der Rockstation waren, haben es nicht bereut da gewesen zu sein und haben alle vier Bands abgefeiert. Den Anfang so gegen 21Uhr machten dann PURGATORY. Die Jungs aus Nossen sind spätestens nach ihrem 2004 Album „Luciferianism“ eh nicht mehr aus der Death Metal Szene weg zudenken. PURGATORY hatten genau das richtig Material um die Meute für diesen Abend anzuheizen. Gleich bei den ersten Takten sah man die Matten nicht nur auf der Bühne, sondern auch davor kreisen. Viele Fans der Band trauern ja immer noch den letztes Jahr ausgestiegenen Frontmann „Sick“ hinterher……….aber das PURGATORY einen mindestens gleichwertigen Ersatz in „Mirko Dreier“ gefunden haben, hat er eindrucksvoll an diesem Abend bewiesen. Nur leider war der Gig der ostdeutschen Death Metal Urgesteine schneller vorbei als er angefangen hatte. Aber trotzdem haben sie voll überzeugen können. Nach einer nur sehr kurzen Umbaupause, enterten die sehr technischen PSYCROPTIC aus dem fernen Australien die Bühne. Nach ihrem vor kurzem erst erschienen sehr gutem dritten Album „Symbols Of Failure“, war ich mehr als gespannt auf das Quartett. Ausgestattet mit dem üblichen guten Sound in der Rockstation, kam das Material was sie spielten Ultra fett rüber.

Egal, ob die Songs vom 2001 Debüt Album „Isle Of Disenchantment“ oder vom 2006 „Symbols Of Failure“ stammten, das Material zündete trotz ihrer sehr technischen ja fast progressiven Ausrichtung. Und mit Drummer „David Haley“ haben PSYCROPTIC ein wahres Monster hinter den Kesseln. Seine Performance war genial!!! Da haben sich zwei Drummer gefunden auf der Tour, wenn ich nur an „George Kollias“ von NILE denke. Die beiden möchte ich zu gern mal nebeneinander ihr Schlagzeug bearbeiten sehn. Auch bei PSYCROPTIC war der Set immens schnell vorbei…..Schade!!! Auch dieses mal dauerte die Umbaupause nicht sehr lange und YYRKOON aus Frankreich legten mit Ihrem Set los. Auch hier wurden die Jungs sofort abgefeiert! Was ja auch gar nicht verwundert bei dem sehr starken Songmaterial vom letzten Album „Unhealthy Opera“. Der wechselnden Gesang von cleanen in growls oder zwischen Gitarrist „Stephane Souteyrand“ und dem Bassisten „Victorien Vilchez“ passt wie die berühmte Faust auf das Auge. Auch die hyperblast Momente der einzelnen Songs wurden immer wieder gekonnt mit den Thrash Riffs unterbrochen. Was den Sound von YYRKOON so einzigartig und den Gig unheimlich abwechslungsreich macht. Das fand auch ein Großteil der Fans die nach Zugaben skandierten, was aber leider die Zeit nicht mehr zuließ.

Nun sollte der Headliner NILE kommen um die von den 3 Supportbands angeheizte Meute vollends in den siebten Death Metal Himmel zu katapultieren. Nach einer etwas längeren Umbaupause betrat als erster Drummer „George Kollias“ die Bühne. Der am frühen Nachmittag noch ein Workshop in Leipzig abgehalten hatte. Mir wurde glaubhaft von „Jens Maluschka“ (Drummer von DISILLUSION) versichert, das „George Kollias“ ein positiv Verrückter hinter dem Kit sei!!! Als letztes kam der Mann der NILE zu dem gemacht hat was sie heute sind. Gemütlich stapfte „Karl Sanders“ mit einem breitem lächeln, was den ganzen Set über nicht mehr verschwinden sollte auf die Bühne. Nach dem Intro „Dusk Falls Upon The Temple Of The Serpent On The Mount Of Sunrise“ gingen NILE dann Bandtypisch „brachial“ in Ihren Set über, der sich zum großen Teil auf Songs vom letztem überragendem Album „Annihilation Of The Wicked“ stützte.

NILE erzeugten mit absoluter Leichtigkeit den genau den atmosphärische Sound wie es die Studioalben haben. Alle Songs kamen mit einer brachialen Gewalt und super Sound aus den Boxen. Da spielte es keine Rolle, ob es die Songs vom „Annihilation Of The Wicked“ Album waren oder der Titeltrack vom Debütalbum „Amongst The Catacombs Of Nephren – Ka“. Die Zeit verging wiedermal viel zu schnell, wie schon so oft an diesem Abend. Das merkte man spätestens als der Mitgröhl Song „Black Seeds Of Vengeance“ angestimmt wurde. Das war schon oft der NILE Rausschmeißertrack gewesen. Auch diesmal war es so………..und eine Zugabe, obwohl aufs heftigste gefordert war auch nicht mehr drin.

Die Mühen der Rockstation, der durchweg gute Sound und die hervorragenden Bands verdienen einfach mehr Besucher. Alle die da gewesen sind, wissen, wovon ich rede und die nicht dagewesen sind haben definitiv was verpasst.

Mehr Infos: www.nile-catacombs.net

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