Infernalischen Krach produzieren Iperyt auf “No state of grace” (Eigenproduktion, 11 Tracks, 43:26). Die Polen gehen mir dabei recht schnell auf die Steuerungseinheit. Geschuldet ist das dem auf Zermürbung geregelten Drum-Programming, was dem Ganzen einen industriellen/techno-artigen Touch gibt. Darunter liegt meist schneller, hyperventilierender Black/Death mit gemeingefährlichem Schreihals. Einige gute Passagen/Riffs können den nervenden Gesamteindruck leider nicht aufwiegen. Impaled Nazarene meets Black meets Techno minus Talent. Ein kurzes Anspielen sollte Euch ausreichen, um zu testen, ob Ihr auf die kaputte Musik könnt. (2/6)
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Einmal Andabata-Burger bitte, doppelt Bass, aber keine Gitarren bitte. So oder so ähnlich könnte die Bestellung am Death Metal-Drive-In lauten, um das aktuelle Album “Corpse grinding machine” (Eigenproduktion, 14 Tracks, 41:25) zu bekommen. Als Euer Ernährungs- bzw. Musikberater empfehle ich Euch jedoch andere Kost, denn Andabata sind schwer bekömmlich und haben auf Grund der fehlenden Gitarren aber zweifachen Bass-Belegung einen eigentümlichen Sound, der 42 Minuten am Stück nur schwer zu ertragen ist. Strukturell geht es einfach bis ganz einfach zur Sache, so dass es fast schon wieder fröhlich zum Mitwippen animiert (z.B. “Zombie struggle” oder “Bloody revenge”). Als Assoziationen fallen mir spontan Master, Repulsion und Probebunker ein. Das Trio scheint bemüht, aber Ihr wisst ja was es in Beurteilungen mit dem gefürchteten Satz “Sie waren stets bemüht…” auf sich hat. Es wird schon seinen Grund haben, warum trotz vierer CDs und fast 15 Jahren Bandbestehen der Name Andabata nur Insidern ein Begriff sein dürfte. (2/6)
www.andabata.de
www.myspace.com/andabata
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Ausgegrabene Demo-Aufnahmen sind neben Live-Alben oder Best-Of-Compilations ein weiteres probates Mittel, um aus dem Bekanntsheitsgrad einer Band ein paar einfach verdiente Taler zu generieren. So kommt hier Nile’s erstes Demo – damals einfach “Nile” betitelt – zu höheren Weihen. “Worship the animal – 1994: The lost recordings” (Goomba Music, 5 Tracks, 34:28) enthält also mitnichten ausgefeilten, technisch komplexen Ithyphallic Metal, sondern zeigt eine Band, die noch am Anfang ihres Weges steht. “La chant du cygre” ist sogar nur mit Mühe als Nile zu identifizieren, tönt es doch eher thrashig. Die anschließenden vier überlangen Stücke lassen erahnen, in welche Richtung sich Karl Sanders & Kumpanen orientieren werden. Beeindruckend, mit welcher Präzision sie bereits damals agieren und wie vielschichtig die Stücke arrangiert sind. Erstaunlich, dass dieses Material erst jetzt verbraten wird. Für Nile-Fans fraglos interessant. (o.W.)