Megalith „The Law of Life“ 5/6

Eigenproduktion
Bewertung: 5/6
Spielzeit: 25:00
Songs: 0

Unter dem Namen „Stonehenge“ hatten sie anno 1998 ihr erstes Demo „Der Steppenwolf“ veröffent-licht. Nach erzwungener Umbenennung in Megalith und vielfältigen anderen Irrungen & Wirrungen haben die Pfälzer seit Ende letzten Jahres ihre zweite Demo-CD am Start. Professionell, durchdacht, frisch und hart kommen die 3 Songs aus den Boxen. Mal schleppend-doomig, meist aber recht thrashig. Dezente Keyboards, ein eigenwilliges Melodieverständnis, welches dafür sorgt, dass Eingängigkeit auch kein Fremdwort ist. Wobei sich Megalith aber im Grunde mit ihrer erstaunlich eigenständigen Mucke in keine der gängigen HM-Schubladen pressen lassen. Großartig das episch angelegte „God is alive“!
Will man der Band gerecht werden, kommt man aber nicht umhin, sich neben der Musik auch mit den Texten und dem zugrundeliegenden lyrischen Konzept auseinanderzusetzen, dem Dreh- und Angelpunkt der Musik Megaliths. Selbstbewußt formuliert die Band den Anspruch, „ihren Fans mehr bieten zu wollen, als eine Flucht aus dem grauen Alltag.“. Mit Texten, die provokant Stellung beziehen und alles andere als politisch korrekt auf Linie liegen. Um die Dinge beim Namen zu nennen: es geht um Einwanderung und kulturelle Überfremdung in einer multikulturellen Gesellschaft. Themen also, die alle interessieren (sollten), die sich aber keiner traut kritisch zu diskutieren, aus Angst, in die rechte Ecke gestellt zu werden. Dahin gehören Megalith auf gar keinen Fall, auch wenn das einige von denen, die wie immer die allein selig machende Wahrheit gepachtet zu haben glauben, vermutlich anders sehen werden. Die Band jedenfalls distanziert sich eindeutig und glaubwürdig von jeglicher Form von Gewalt & Diskriminierung.
Politische Stellungnahme ist aber nur die eine Seite, eine andere Facette der Megalithen ist schlicht wunderschöne Poesie. Der Titelsong beispielsweise, basierend auf einem Gedicht von Jack London (Wolfsblut, Der Seewolf), besitzt eine emotional-aufwühlende Tiefe, die einen bis ins Innerste durch-dringt. Was aber in erster Linie an der grandiosen Lyrik des Amerikaners liegt, um die Lorbeeren ge-recht zu verteilen. Den Megalithen indes gebührt Lob für den Mut der Vertonung. Ich kann jedem Inte-ressierten nur empfehlen, sich selbst ein Bild von der Band zu machen und sich eine eigene Meinung zu bilden. Mein persönlicher Eindruck ist durchweg positiv, und ich freue mich auf das angekündigte kommende Album. Die CD der steinernen Elite gibt’s für 5,- Euro beim ehemaligen Agathodaimon-Gitarristen. H.v.Widukind@gmx.de, oder: Stonehenge Management, Hegelstr.45 55122 Mainz. Oder im Netz der Netze: www.Megalithic-Masterminds.de.

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