Manilla Road „Spiral Castle“ 6/6

Iron Glory Records
Bewertung: 6/6
Spielzeit:
Songs: 0

Die Schwemme wiederveröffentlichter Manilla Road-Scheiben hält ja ungebrochen an, und so war ich arg verwundert, dass uns Wichita?s Finest so schnell wieder mit einem neuen Werk beglücken. Diesmal wurde weit in die siebziger Jahre zurückgegangen, der Zeit ein harter Schliff verpasst und ein Album geschaffen, welches für Manilla Road-Verhältnisse ungewohnt verträumt daherkommt. Liegt mit Sicherheit auch an der Verwendung orientalischer Elemente, aber auch daran, dass im Gegensatz zum Vorängeralbum „Atlantis Rising“ ein wenig die Härte zugunsten der gewohnt abgefahrenen Melodien herausgenommen wurde. An Aggressivität wurde selbstredend nicht gespart und Marks Gesang (der Junge muss seine Stimmbänder in der Nase haben) hat sich das nasal-prophetische wunderbar bewahrt. Die sieben Songs besitzen eine Gesamtspielzeit von 46 Minuten, und obwohl Manilla Road einen altbackenen Sound und die „Siebziger-Jahre-Spaceigkeit“ als Grundlage gewählt haben, klingt das Album schwer modern, wummert knackig aus den Lautsprechern und vermag mit seinen Melodien immer wieder sowohl zu erschrecken als auch zum Träumen einzuladen. Ihre Ausnahmestellung innerhalb der Szene wissen die Jungs um Mark Shelton mit diesem Werk erneut eindrucksvoll unter Beweis zu stellen. Sie tun das seit nunmehr 36 Jahren, klingen frisch wie eh und je, werden ihre Fans ein weiteres Mal glücklich machen, und vielleicht entscheidet sich ja doch der ein oder andere zuungunsten der x-ten Italo-Speed-Metal-Kopie mal für ein wahrhaft einzigartiges Stück Musik.

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