Machine Head „The blackening“ 5/6

Roadrunner Records
Bewertung: 5/6
Spielzeit:
Songs: 0

Vor wenigen Tagen war es soweit, das wohl meist beworbene Album in den großen Metal Mags namens „The Blackening“ kam mit hohen Erwartungen in die Stores.
Bandkopf – und Produzent Rob Flynn forcierte in diesem Werk nach eigenen Aussagen eine Art „Master of Puppets“ des neuen Jahrtausends. Hat man da zu hoch gestapelt? Würde „The Blackening“ die Hiobsbotschaften untermauern können???
Als alter Metallica Freak kam ich NICHT um den Kauf des Albums herum, zumal mir MACHINE HEAD an sich auch recht gut gefallen. Zwar ist der Albumtitel Programm, aber das Album–Design scheint mir trotzdem etwas zu düster, das hätte wohl eher zu SOULFLYs „Dark Ages“ Album gepasst?! Egal, die Musik zählt!! Zumindest erwischte ich die limitierte Fassung des Albums, der eine schöne DVD beiliegt. DVD als Zusatzmaterial scheint mittlerweile aber auch Standart zu sein und man setzt es als Konsument bei Bands dieser Größe schon fast voraus, dass es eine DVD obendrauf gibt.
Doch nun endlich zum Album. Schon das Intro des Openers „Clenching the Fists of Dissent“ erinnert ein wenig an orientalische Klänge (zumindest im ersten Moment), ähnlich dem Metallica Intro bei deren Konzerten der St. Anger Phase. Ein ruhiger Akustikgitarrenlauf setzt ein und will auch nicht sonderlich neu klingen, erst als MACHINE HEAD das Tempo anziehen und diesen 10:36 Minuten Epos – Nackenbrecher ordentlich groovend aus einer Sphäre stampfen will das Killer Album beginnen. Schon bei diesem ersten Track wird klar wie hoch die technisch versierte Meßlatte in Zukunft gelegt wird. Rob Flynn schreit sich die Seele aus dem Leib, während dann wieder die Gitarrenfront schleppend – doomig – Stakkato Riffs zockt und immer wieder filigrane Solis durch die Haut dieser Faust schneiden. Es klingt so, als würde ein wütender Freak immer wieder in einen Haufen Glasscherben springen. Auch die Gastgesänge einiger Fans unterstreichen die Glaubwürdigkeit und die harte Arbeit dieser Band, die sich berechtigt einen Platz im Metal–Himmel erkämpft.
Wenn Track 1 noch etwas gewöhnungsbedürftig daherkam, geht man mit den darauffolgenden Tracks „Beautiful Mourning“ (Track 2) und „Aesthetics of Hate“ (Track 3) wieder gewohntere Pfade und rockt das Haus mit zum Teil neuen, volleren Läufen.
Bemerkenswert gut geht Track 4 „Now I lay thee down“ ins Ohr. „Slanderous“ (Track 5) kommt dann wieder mit den zündenen Riffing – Zutaten a la MACHINE HEAD auf Tuchfühlung.
Nun folgen zwei knapp über 9 Minuten gehende Meisterwerke „Halo“ (Track 6), das in der Live Setlist mit Sicherheit unumgänglich sein dürfte?! Und „Wolves“ mit beinhartem Groove, der stellenweise sogar an Slayer der Neuzeit erinnern . Das offizielle Albumende kommt erneut mit einer Spiellänge von über 10 Minuten um die Ecke. Hier eröffnet Sänger – und Mastermind Rob Flynn mit sehr emotionalen Clean Vocals in den Song, immer wieder findet er Gesangsunterstützung (Passagenweise) von Bassist Adam Duce.
Als Bonustrack bringt man (doch etwas unerwartet) mit Metallica`s „Battery“ einen Song, der schwer zu covern ist, da das Original längst ewigen Kultstatus inne hat. Aber MACHINE HEAD wagen das Unmögliche und klingen dabei gar nicht mal so schlecht! Auf jeden Fall hat man ein hoch zu respektierendes Album an den Start gebracht, das eine große Band als wirkliche – familiäre Einheit zeigt! Was nicht zuletzt auch die Bonus DVD belegt, bei der man den Entstehungsprozeß von „The Blackening“ dokumentiert und einiges Live Material im Foyer dieser Veröffentlichung zum Besten gibt.
Die Zeit wird zeigen ob „The Blackening“ einem Album wie „Master of Puppets“ zumindest Statusmäßig die Hand reichen kann?! Die Produktion – und die Arbeit hinter „The Blackening“ jedenfalls kann es!

www.MachineHead.com

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