Twilight Zone Records
Bewertung: 3/6 – > Akzeptabel
Spielzeit: 53:29
Songs: 12
Die Österreicher Lost Dreams blicken auf bereits mehr als eine Dekade ihres Bestehens zurück und haben in dieser Zeit auch konstant CDs lanciert – erst drei mal in Eigenregie, “Wage of disgrace” (2010) und nun “Blinded by rage” via Twilight Zone. Das 2010er Album konnte mit gutem, kräftigen Melodic Death Metal punkten und hatte mit dem Opener “Fear me” sogar einen formidablen Hit an Bord. Gravierende Kursänderungen haben Lost Dreams auf “Blinded by rage” nicht vorgenommen. Modern und kraftvoll gezimmerte Melodien nehmen auf dem neuen Album viel Raum ein. Dazu gesellen sich auch deftige Midtempo-Passagen, die spontan an Amon Amarth denken lassen (“The painted man” oder “Black sheep”). Aus dem Bauch würde ich sagen, der Anteil düsterer Growls an den Vocals ist etwas stärker vorhanden, als noch auf dem Vorgänger. In Dingen Songaufbau und Abwechslung haben Lost Dreams zwar ihren Rucksack voll, anscheinend wurde aber statt beim High-End-Anbieter eher im Discount auf Masse gekauft. Ein “Fear me” bleibt leider auch nach mehreren Durchläufen nicht hängen. Als kurzweiligen Soundtrack für alltägliche Verrichtungen taugen Lost Dreams alle mal. Würde mir jedoch jemand “Blinded by rage” in einem Crossfire anonym vorspielen, hätte ich wahrscheinlich meine Schwierigkeiten sie einwandfrei zu identifzieren. Zu hoch ist die Dichte an qualitativ ähnlichen Bands und Alben in diesem Sektor. Nach “Wage of disgrace” hatte ich mir mehr versprochen. Ordentlich, aber ebenso durchschnittlich und austauschbar. Speziell auf den Metern der CD fällt das Originalitätslevel ab – das Soilwork-Cover “Nerve” mal außen vorgelassen. Schade…
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