Julie Laughs Nomore Interview

Aus dem kleinen, mittelschwedischen Provinzstädchen Ljusdal kommt diese Truppe mit dem seltsamen Na-men. Musikalisch bewegt man sich irgendwo in der Schnittmenge von Speed, Trash und melodischem Death Metal. Gänzlich der Todesmucke möchte ich sie nicht zuordnen, dafür sind insbesondere die Vocals zu zahm. Mit ihrem aktuellen Album „From the Mist of the Ruins“ haben die Jungs allerdings seit vergangenem Herbst ein richtiges Hammerteil draußen. Die Songs haben so einen ganz eigenen Touch, ja ich finde, sie haben sogar etwas vom Charme der alten Speed/Trash-Klassiker wie z.B. die Erstlinge von Metallica oder Exodus (was über Julie‘s Qualitäten schon einiges aussagt!). Hart, aggressiv, schnell, und dennoch eingängig. Lieder, die bereits nach kurzer Zeit gnadenlos zum Rübeschütteln und Mitgrölen zwingen, das kriegt nicht jeder hin. Bleibt eigentlich nur noch zu klären, warum das Mädel nicht mehr lachen will. Das und einiges mehr erfahrt ihr nun von Daniel „Danne“ Carlsson, dem Sänger der Band…

Sagt Jungs, wie geht‘s euch, und wie habt ihr Silvester verbracht?
Hej, gut geht’s uns. Danke der Nachfrage. Im Moment liegt hier oben bei uns für meinen Geschmack viel zu viel Schnee, aber das sind wir ja gewöhnt. Silvester hat die ganze Band im Haus von Thomas Nilsson (einer der beiden Gitarristen –Verf.) gefeiert. Am Ende waren wir dann alle sturzbetrunken und haben die ganze Nacht durch dumme Lieder gesungen…

Danne, auf die Frage hier wartet wahrscheinlich die halbe metallische Welt! Wer ist Julie, und warum will sie nicht mehr lachen? Hat das irgendwas mit deiner Freundin zu tun…?
Haha, die Frage kriegen wir in der Tat ziemlich oft gestellt, aber ich kann dir versichern, dass das nichts mit meiner Freundin zu tun hat. Ist im Grunde genommen trivial. Bevor wir Julie Laughs Nomore gegründet haben, nannten wir uns Bastard (und spielten, wie der Name vielleicht schon nahelegt, Motörhead-inspirierte Mucke. –Verf.). Besonders mochten wir den Namen nicht, außerdem gab es da schon einige Bands, die so hießen. Als sich unsere Musik dann änderte und wir die ganze Sache ernsthafter betrieben, setzten wir uns hin und überlegten uns einen neuen Namen. Wenn ich mich richtig erinnere, hatten wir drei zur Auswahl, einer davon war „Julie Laughs Nomore“, und wir dachten einfach: das ist der beste, der paßt zu unserer Musik (Wie da wohl die anderen beiden Alternativen waren…? –Verf.). Der Name stammt vom gleichnamigen Candlemass-Song „Julie laughs no more“ aus deren „Chapter 6“-Album.

Euer aktuelles Album „From the Mist of the Ruins“ ist ja jetzt schon ‘ne Weile draußen. Wie läuft’s denn so? Zufrieden mit dem bisher Erreichten?
In nahezu allen Magazinen haben wir erstaunlich gute Reviews bekommen. Unser Bekanntheitsgrad steigt ständig, und täglich entdecken uns mehr und mehr Leute. Ich denke, unsere Fanbasis wächst. Von daher sind wir sehr zu-frieden mit dem, was wir bis hierher erreicht haben. Ich hoffe, mit unserem nächsten Album können wir noch mehr Leute erreichen. Wichtig ist, sich jetzt nicht zufrieden zurückzulehnen, sondern mit Volldampf am nächsten Album zu arbeiten. Einige Songs sind schon fertig, und sie sind phantastisch.

Ich habe beim Hören ständig das Gefühl, ihr habt zwei Sänger, die sich gleichberechtigt und recht originell die Arbeit teilen: der eine singt, der andere grunzt…
Ganz falsch liegst du nicht, aber eigentlich mach ich beides, den „cleanen“ Gesang wie auch die „growls“. Die anderen Jungs helfen allerdings mit backup vocals in fast allen Liedern. Insbesondere Benny, aber auch Thomas und Ronnie. Ich finde eigentlich auch, dass unser Stil recht originell ist. Wir spielen unsere Art von Musik seit etwa 1997, seit der Split-CD mit „De Tveksamma“ (Das erste Lebenszeichen der Band, die 96er selbstfinanzierte MCD „Julie Laughs Nomore“ muß man hier ausklammern, da man dort um einiges gemäßigter zu Werke ging, unter anderem noch keine Grunzvocals verwendete. –Verf.).

Eure Songtexte sind ziemlich klischeebehaftet. „Ride like the wind, for the crown and the king…“ So was klingt in meinen Ohren ja fast wie Manowar. Sind euch die Texte nicht so wichtig…?
Klischeebehaftet? Nun ja, vielleicht in einigen Songs, aber ich denke, dass die Texte generell schon auch sehr wich-tig sind. Ich muß allerdings zugeben, dass bei „From the Mist of the Ruins“ die meisten Songs unter großem Zeit-druck entstanden sind. Einige wurden erst kurz vor Aufnahmebeginn fertig, darunter haben die Liedtexte dann na-turgemäß am meisten gelitten. Ich persönlich halte aus diesem Grund auch die Texte auf unserem Debütalbum für besser und aussagekräftiger, wir hatten einfach mehr Zeit, um sie auszuarbeiten. Bei unserem nächsten Album wer-den wir jedenfalls versuchen, das wieder so halten und uns mehr Zeit lassen.

Wie seit ihr eigentlich an Iron Glory / Vile Music geraten, nachdem euer bisheriges Label, Serious Enter-tainment Pleite gegangen ist?
Nun, als Serious Entertainment den Bach runter ging, haben wir sofort angefangen, Demos an Plattenfirmen raus-zuschicken, von denen wir dachten, sie könnten sich für unsere Musik interessieren. Und langer Rede kurzer Sinn: Iron Glory, neben einigen anderen Labeln, waren interessiert, und da sie uns das beste Angebot vorlegten, haben wir bei ihnen unterschrieben. Soweit sind wir auch ganz zufrieden mit ihnen, sie tun was sie können. Ich hoffe allerdings, dass sie uns auch bezüglich Konzerten und vielleicht einer richtigen Tour unterstützen werden.

Seit ihr eigentlich ‘ne (melodische) Death Metal oder eher ‘ne Trash Band? Ich persönlich würde euch ja eher in die Trash-Ecke stecken…
Ja, eine Speed / Trash Band mit ‘ner starken Kante melodischem Death Metal, das ist eine Beschreibung mit der ich sehr gut leben kann. Ich persönlich antworte auf die Frage immer, wir spielen Heavy / Death Metal. Unser Debütalbum „When only darkness remains“ geht mehr Richtung melodischem Death Metal als „From the mist of the ruins“, zumindest ist das mein Eindruck.

Hier in Deutschland sind Death und traditioneller Trash Metal zur Zeit wieder sehr angesagt. Wie schaut’s denn in Sverige damit aus…
Ich denke, das ist hier ganz dasselbe, zumindest soweit es Trash, aber auch klassischen Heavy Metal betrifft. Zum einen gibt’s da immer noch den typischen „Hammerfall“-Power Metal, der aber nicht mehr so angesagt ist wie noch vor einem Jahr. Denke ich wenigstens, man liest nicht mehr so viel über neue Power Metal Bands, es ist schon mehr Trash / Death Metal sowie klassischer Heavy Metal, der hier gerade hochkommt. Auf der anderen Seite gibt’s natürlich noch die Göteborger (melodic) Death Metal Szene, die sich derzeit aber auch mehr im Hintergrund abspielt. Das liegt wahrscheinlich daran, das es einfach zu viele gleichklingende Bands in diesem Genre gibt. Die großen Bands wie In Flames sind aber immer noch sehr angesagt, das gleich gilt für Bands, die ihren Sound weiterentwickelt haben (wie beispielsweise Dark Tranquillity).

Letzten Sommer habt ihr in eurem Heimatort das „Ljusdaler Demo Festival“ geheadlined (zusammen mit den Hellacopters). Erzähl mal was über das Festival und die beteiligten Bands…
Das Festival war ein riesiger Spaß. Die Idee war, eine Plattform zu organisieren für ausschließlich schwedische Bands, die keinen Plattendeal haben. Wobei man das mit den schwedischen Bands nicht so genau genommen hat, einige Gruppen aus Finnland und Dänemark waren auch dabei. Im Publikum waren dann auch viele Vertreter von Plattenfirmen, die nach neuen Talenten Ausschau gehalten haben. Es war das erste Mal, dass ein derartiges Festi-val hier stattgefunden hat, wobei ich jetzt nicht sagen kann, ob es „erfolgreich“ war oder nicht. Auf jeden Fall hat’s ‘ne Menge Spaß gemacht. Geplant ist, das nächste Festival, weshalb auch immer, erst im übernächsten Sommer 2003 stattfinden zu lassen.

Wie war denn euer Auftritt?
Unser Auftritt war okay. Wir haben aber nur eine Art Gastauftritt absolviert, weil wir halt direkt aus Ljusdal kom-men aber natürlich keine Demoband mehr sind. Deshalb haben wir auch nur zwei Songs zum Besten gegeben: „Mistress of death“ und „From the mist of the ruins“ von unserem aktuellen Album. Mehr hätten wir auch gar nicht spielen können, weil ich stark erkältet und deshalb nicht sonderlich gut drauf war. Trotzdem waren viele Fans wegen uns gekommen, die dann enttäuscht waren, dass wir nur zwei Lieder gespielt haben und natürlich mehr wollten. Das war aber nicht Sinn der Sache und wäre wohl auch nicht fair gewesen, da es nun mal kein „Julie Laughs Nomore“-Konzert war, sondern ein Festival für Demobands.

Spielt ihr gerne live? Wie wäre es denn mal mit ‘ner kleinen Tour durch Deutschland, immerhin seit ihr ja bei einem deutschen Label…
Wir lieben es alle live zu spielen. Was eine europäische Tour betrifft, so muß man einfach mal abwarten, wie sich die Dinge entwickeln. Ich bin aber recht zuversichtlich, dass wir in nächster Zukunft auf Tour gehen können. Wenn’s soweit ist, dann kommen wir natürlich auch nach Deutschland, da wir bei euch mittlerweile eine Menge Fans gewinnen konnten. Konkret ist da aber leider noch nichts abgemacht.

Wo siehst du die Unterschiede zwischen der aktuellen Scheibe und eurem 99er Debüt „When only darkness remains“?
Wie schon gesagt, unser Debütalbum ging mehr in Richtung melodischer Death Metal. Hatte außerdem einen Hauch von Doom Metal, was die ganze Sache vielleicht etwas düsterer machte als „From the mist of the ruins“. Ich denke, unser aktuelles Album enthält mehr traditionelle Heavy Metal Elemente. Die Songs sind abwechslungsreicher und variabler. Soundmäßig sind wir mit unserem Debüt immer noch sehr zufrieden. Das Album wurde seinerzeit von Jacob Hansen produziert (im Aabenraa studio in Apenrade/Dänemark –Verf.), und ich hoffe, wir werden in Zukunft wieder mal die Gelegenheit haben, mit ihm zu arbeiten. Er ist ein wirklich großartiger Produzent.

Nach dem Debüt hat euch euer langjähriger Bassist Stefan „Babbaen“ Larson verlassen und wurde durch Thomas Olsson ersetzt…
Babbaen hat uns verlassen, nachdem er Vater geworden war. Er hatte einfach das Gefühl, nicht mehr genug Zeit zu haben, nicht mehr100% für die Band geben zu können. Wir haben uns freundschaftlich getrennt und sind immer noch gute Freunde. Zunächst wurde Babbaen durch einen Gitarristen namens Stefan Johansson ersetzt. Allerdings nur für einen Festivalauftritt, uns war klar, dass dies nur eine vorübergehende Lösung war. Schließlich fragten wir Thomas Olsson, den wir schon kannten und der ein Freund der Band war. Thomas, obwohl eigentlich gelernter Schlagzeuger, war einverstanden, hat sich den Bass umgeschnallt und wurde im Oktober 1999 festes Mitglied bei Julie.

Wer spielt denn jetzt alles bei Julie? Und was macht ihr so privat, wenn ihr nicht gerade in Sachen Metal unterwegs seit? Habt ihr alle Arbeit und Familie?
Thomas Nilsson (g), Benny „Blomman“ Halvarsson (g), Thomas Olsson (b) und ich, wir gehen alle arbeiten. Nur Ronnie Bergerståhl, unser Drummer, ist im Moment arbeitslos. Die Jungs haben alle ‘ne Freundin, Kinder hat al-lerdings noch keiner. Was mich betrifft, habe ich einen Job im Bereich Datenverarbeitung. Es wäre aber für mich das größte, den ganzen Tag Musik machen zu können und davon zu leben. Im Moment schaut’s aber nicht so aus, als ließe sich das realisieren. Traurig, aber wahr. Meine Lieblingsbeschäftigung neben Arbeit und Musik sind Com-puterspiele, ganz besonders mag ich „Counter Strike“. Das Spiel macht süchtig und ist einfach nur cool. Wenn ihr mal dieses Spiel zockt und dabei einen Gegner namens Moustache habt: nicht schießen, das bin wahrscheinlich ich, hehe..

Was hörst du privat für Musik, Danne?
Ich bin, was Musik betrifft, sehr aufgeschlossen, eigentlich sind wir das alle in der Band. Ich denke, das ist auch ein Grund, warum wir mit „Julie Laughs Nomore“ derartige Musik machen. Im Grunde höre ich mir alles an, solange ich es in irgendeiner Form für gute Musik halte. Unser eigenes Album höre ich im Moment allerdings auch recht oft. Innerhalb des Metal Bereich mag ich alle Genres, Death, Black, Heavy, Power…

Geht man noch weiter zurück in die Vergangenheit, stößt man auf eine selbstbetitelte MCD (1996) und eine Split-CD mit „De Tveksamma“ aus dem Jahre 1997 …
Der Stil auf unserer ersten MCD war ziemlich abgedreht, schwer zu beschreiben, vielleicht so ‘ne Art Doom Heavy Metal. Sehr langsame Songs, wir waren zu der Zeit von Bands wie Paradise Lost oder Type O Negative beeinflußt, ich denke das erklärt einiges, haha. Unsere Erwartungen waren damals ziemlich hoch, wahrscheinlich zu hoch, denn am Ende klangen die Aufnahmen überhaupt nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Wir waren alle ziemlich enttäuscht. Von der MCD haben wir 500 Kopien pressen lassen, die mittlerweile alle weg sind. Bis zur Split-CD mit „De Tveksamma“ haben wir uns dann ziemlich weiterentwickelt: wir fingen an, uns mehr und mehr den extremeren und brutaleren Seiten des Heavy Metal zuzuwenden, und ich habe begonnen neben dem klaren Gesang die Stücke zusätzlich mit Growls einzusingen. Zum Teil waren die Songs auch einfach schneller als auf der MCD, da wir in der Zwischenzeit zum einen unsere Instrumente besser spielen konnten und zum anderen auch mehr Wissen im Bezug auf Arrangements, insbesondere des Gitarrensounds, hatten. Letztendlich waren wir aber auch mit der Split-CD nicht ganz zufrieden, immerhin klingt sie aber meiner Meinung nach besser als die MCD. Von der Split-CD wurden 1000 Kopien gepreßt, einige sind noch zu haben.

Wie kam es denn, dass ihr euch vom Doom Heavy Metal der Anfangstage zu einer melodic Death / Trash Kombo mit richtig Schmackes entwickelt habt?
Hm, ich glaube, wir hatten alle das Gefühl, dass wir unserer Musik einen Schritt weiter in eine aggressivere Rich-tung bringen wollten. Ich meine, wir hatten uns geändert, hörten jetzt mehr brutalen Stoff, von Morbid Angel bis Dimmu Borgir, um nur einige zu nennen, und ich denke, es ist eine natürliche Entwicklung, die eigenen Hörge-wohnheiten auch in die Musik mit einfließen zu lassen. Wir wollten die Musik spielen, auf die wir stehen, so einfach ist das! Die ersten Anzeichen dieser Entwicklung kann man bereits auf der Split-CD hören, es gab dort einige schnellere Songs und brutalere Riffs, zumindest im Vergleich mit der MCD. Eine spezielle Band, die uns mehr als alle anderen in diese Richtung beeinflußt hat, kann ich dir jetzt aber nicht nennen.

Ist euer altes Zeugs eigentlich noch erhältlich?
Die MCD ist schon lange ausverkauft. Von der hat jeder von uns selbst nur noch eine Kopie. Die Split-CD kann man über unser Webseite bestellen, genauso wie unser Debüt und unsere aktuelle Scheibe (www.jln.nu – Verf.).

Arbeitet ihr schon an neuen Songs? Oder geht’s jetzt erst mal auf Tour…
Im Augenblick sind wir fleißig dabei, neue Songs zu schreiben und sie als Demoversionen in unserem eigenen Studio aufzunehmen (ein ziemlich häßlicher Platz, schaut euch mal die Bilder auf unserer Homepage an). 5 neue Songs sind bereits fertig, an 6 weiteren wird gerade gearbeitet. Wie du siehst, haben wir genug zu tun. Um Tourpläne kümmern wir uns zur Zeit nicht, wenn sich aber was ergeben sollte, sind wir schon interessiert (Naja, ob’s mit der Einstellung klappt? – Verf.).

Danne, was halten du und deine Landsleute vom Euro? Warum haben die skandinavischen Länder (Däne-mark, Schweden und vor allem Norwegen) so große Probleme damit und mit Europa generell?
Das ist eine schwierige Frage, die ich dir auch nicht eindeutig beantworten kann. Ich bin aber ziemlich sicher, dass Schweden in absehbarer Zukunft auch der Eurozone angehören wird. Es schaut so aus, als ob mehr und mehr Leute hier ihre ablehnende Haltung aufgeben. (Parallel dazu laufen in den schwedischen Medien, speziell im Fernsehen, auch massive, staatliche Werbekampagnen für den Euro und für eine völlige Integration in die EG. –Verf.) Auf jeden Fall wird es über den Beitritt zum Euro eine nationale Abstimmung geben, der Termin steht, glaube ich, aber noch nicht fest. Die Schweden sind eigentlich ein sehr konservatives Volk, große Veränderungen mag man im Grunde nicht, und das gilt wohl auch für die anderen skandinavischen Staaten. Darüber hinaus ist die Meinung weit verbreitet, dass wir in Europa nur draufzahlen und nichts von dem Geld zurückbekommen und dass überhaupt nur die Reichen davon profitieren.

Erzähl mir zum Schluß noch was über deine Heimatstadt Ljusdal…
Ljusdal ist ein kleines Städtchen mit etwa 10.000 Einwohnern und liegt ca. 300 km nördlich von Stockholm. Pubs/Bars gibt’s vielleicht 5 oder 6, in einigen spielen manchmal Coverbands, einige haben Disco. Mehr ist nicht los hier, aber wir gehen auch fast gar nicht mehr viel weg, und ich denke, du weißt warum, hehe… (hm, die schwe-dischen Bierpreise?). Stattdessen organisieren wir uns lieber unsere eigenen Partys, das ist viel lustiger, Heavy Metal Musik im Ohr und haufenweise Bier und Whiskey…

Um welche Zeit wird’s denn im Winter bei euch dunkel? Ich schätze, bis die „im Winter völlig dunkel“-Zone anfängt, muß man noch ‘ne ganze Ecke weiter nördlicher rauf…
Klar, fährt man in die nördlicheren Regionen Skandinaviens, jenseits des Polarkreises, dann gibt’s für eine gewisse Zeit im Winter überhaupt keine Sonne mehr. Je weiter man nach Norden kommt, desto länger dauert dieser Zeitraum. Dafür ist es dann im Sommer genau umgekehrt, die Sonne scheint den ganzen Tag und die ganze Nacht. Die „Mitternachtssonne“ zu sehen, ist schon eine einzigartige Erfahrung. Bei uns in Ljusdal wird’s im Dezember so um 3 Uhr nachmittags rum dunkel, und das ist schon hart genug.

Wie schaut’s denn mit der lokalen Musikszene in Ljusdal aus…
Soweit es Heavy Metal betrifft, ist die Szene hier in Ljusdal völlig für’n Arsch. Metalheads gibt’s hier nicht allzu-viele, weshalb wir auch selten Konzerte hier in der Gegend spielen, sondern stattdessen in die größeren Städte mit mehr „Metallkultur“ ausweichen müssen. Die einzigen Bands, die hier in Ljusdal in Scharen auftreten, sind Cover-bands. Einen Ort gibt’s allerdings, der ab und zu richtige Konzerte organisiert, Solhuset nennt sich der Laden. Dort kommt dann manchmal auch ‘ne Metalband vorbei, so etwa zweimal im Jahr. Sehr wahrscheinlich werden wir mit Julie Laughs Nomore im März dort auch eine Show spielen…

Okay, Danne, das war’s. Danke fürs Interview. Die letzten Worte gehören dir, aber nur, wenn du was schwedisches sagst…
Okay, tack själv för intervjun! Kolla in våran hemsida www.jln.nu, vill ni lyssna på några av våra låtar så gå in på www.mp3.com/jln, övriga frågor maila till julie@telia.com. Metal för faaaaan!!

Hemsida? Ist ja süß! Wie heißt eigentlich Homepage auf deutsch?

Diskographie:
1996 MCD: „Julie Laughs Nomore“ (Eigen.)
1997 Split-CD: „Julie Laughs Nomore / De Tveksamma“ (Humla)
1999 CD: „When only Darkness remains“ (Serious Entertainment)
2001 CD: „From the Mist of the ruins“ (Vile Music)

Interview aus Eternity #21

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