Interview: Odyssey To Blasphemy (Veranstalter)

Das Ein-Tages-Festival „Odyssey To Blasphemy“ geht am 19. März in die erste Runde. Im Oberhausener Resonanzwerk werden zahlreiche Black Metal Bands wie Mgla und Darkened Nocturn Slaughtercult live auftreten, um das anwesende Publikum mehr als zufrieden zustellen. Was dabei oft in Vergessenheit gerät, ist die Arbeit, die die Veranstalter schon Wochen zuvor in solche Events stecken. Deswegen haben wir die Veranstalter um ein Interview gebeten, um mehr über das Team und die Idee hinter Odyssey To Blasphemyzu erfahren.

Erste Frage ist recht schlicht gehalten: Stellt euch bitte mal vor , wer gehört zu eurem Team? Habt ihr schon vorher einige Events organisiert?

Wir sind zu fünft und kommen aus NRW und Bremen. Zwei von uns haben bereits Erfahrungen mit Eventmanagement. Die anderen sind Neulinge. In einem guten Team macht die ganze Sache noch viel mehr Spaß.

Odyssey To Blasphemy entsteht in einer Zeit, in der gerade einige Konzertevents aus
dem Boden gestampft werden. Glaubt ihr, dass die Zeit gerade für eine Vielzahl dieser Events reif ist oder habt ihr das unabhängig davon geschaffen? Was waren eure Beweggründe?

Als Musikfans freuen wir uns natürlich auf jedes gute Event und es gehört auch eine Menge Mut dazu ein Event zu veranstalten. Schließlich tut man es auf eigenes unternehmerisches Risiko und finanziell kommt dabei schnell der Wert eines Neuwagens zusammen. Diesen Erfolgsdruck übersteht nicht jeder und so sieht man ständig Veranstalter, die kommen und gehen. Vielen Fans ist das gar nicht bewusst.

Wie seid ihr auf die Zusammenstellung der Bands gekommen? Sind es persönliche Favoriten oder seid ihr da dennoch nach aktuellen „Trends“ gegangen?

Einer von uns ist gebürtiger Pole. Das wird der Grundfür die 3 Bands aus Polen sein, die wir eingeladen haben. Im Moment kommt tatsächlich eine Welle an guter Musik aus dem Osten. Es gibt keinen Grund sich diesem Trend zu verschließen.

Auf welche Bands freut ihr euch persönlich am meisten?DNS IFOA (11)

Darkened Nocturn Slaughtercult haben in NRW seit 7 Jahren nicht gespielt. Das wird sicherlich ein ganz besonderes Highlight. Ich persönlich freue mich auch sehr auf Aosoth und Hallig. Auf den neuen Sänger von Possession sind wir ebenfalls alle gespannt.

Gerade Bands wie MGLA sind momentan gefragt und scheinen an jeder Ecke zu spielen. Ist dasnnicht ein Problem für euch, um Leute gerade zu eurer Veranstaltung zu locken. Wir empfindet ihr die Konkurrenz?

Mit der Konkurrenz haben wir ein gutes Verhältnis. Wir kennen uns teilweise persönlich und sprechen unsere Termine normalerweise ab. Leider klappt es nicht immer und man befindet sich unfreiwillig in einer Konkurrenzsituation. Aber so ist das Leben. Der Bessere gewinnt. Ein gutes Festival-Billing besteht nicht nur aus einem Headliner. Das Gesamtkonzept ist das, was die Besucher überzeugt. Von daher machen wir uns überhaupt keine Sorgen und die Vorverkaufszahlen geben uns Recht. Generell kann man einer Band ihren Erfolg nicht übel nehmen. Es gibt nichts Verwerfliches am Erfolg anderer Menschen. Jeder Musiker, unabhängig von seiner antikapitalistischen Rhetorik, freut sich, wenn er mit seinen Werken viele Leute erreicht und sie freiwillig Geld dafür ausgeben.

Wie steht ihr überhaupt dazu, wenn eine Band sehr viel auf Tour geht und vielleicht sogar gehyped wird? Findet ihr, dass dadurch eine Band schnell an Reiz verlieren kann?

Die Bands dürfen es nicht übertreiben. Egal, wie gut die Musik und die Show sind, irgendwann hat sie jeder satt. Wir achten also darauf ein einmaliges Billing zusammenzustellen und bemühen uns sehr um Exklusivität. In diesem Punkt sind wir sehr streng und haben bereits eine bekannte Band aus unserem Billing geworfen, als sie entgegen unserer Vereinbarung ein Konzert in der unmittelbaren Nähe bestätigt hatten. Zum Glück haben wir sie zu der Zeit noch nicht veröffentlicht. Das wäre für sie nämlich sehr peinlich geworden.

Dann noch mal kurz für die Unentschlossenen: Warum sollte man gerade zu eurem Event gehen? Was wird man verpassen?

Neben dem starken Billing, das in dieser Weise natürlich einmalig ist, bieten wir einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung, gutes Essen und Trinken zu vernünftigen Preisen und ein sehr interessantes und internationales Publikum. Auch ein paar große Label-Chefs werden unter den Gästen sein. Das ist immer sehr faszinierend. Wenn Musiker, Fans und Organisatoren aufeinander treffen, können unglaubliche Dinge entstehen. Wir sehen das „Odyssey To Blasphemy“-Festival nicht nur als ein Event, das gegen Mitternacht vorbei ist, sondern als Schmelztiegel und einen Ort der Schöpfung neuer Kontakte und Projekte. Das ist ein großer und unterschätzter immaterieller Mehrwert, den wir anbieten.

Wie viele Besucher erwartet ihr denn momentan bzw. wie viele Tickets wurden bereits verkauft? Es scheint ja auch sehr international von den Besuchern her zu werden, wie du gerade gesagt hast?

Wir haben Gäste aus Italien, den Niederlanden, Belgien, Dänemark, Großbritannien, besonders viele aus Frankreich und natürlich aus ganz Deutschland. Wir müssen uns finanziell keine Sorgen mehr machen. Ob die Tickets tatsächlich ausverkauft sein werden, ist eher unwahrscheinlich. Eine Abendkasse wird es definitiv geben.

Veranstalter OdysseyWas ist das für ein Gefühl für euch, dass ihr eben auch im Ausland wahrgenommen werdet? Darf man denn schon fragen, ob Odyssey To Blasphemy auch in eine zweite Runde gehen wird, oder ist es zu früh?

Positives Feedback zu bekommen und mit seiner Arbeit Erfolg zu haben ist ein unglaubliches Gefühl. Viele Leute verstehen nicht, dass so eine Veranstaltung sehr viel Arbeit und Stress bedeutet. Wenn sie nicht belohnt wird, verliert man schnell die Motivation. Dabei meine ich keinesfalls nur den finanziellen Aspekt. Wir haben das Glück genug Motivation zu haben, dass das „Odyssey To Blasphemy“-Festival bereits am 19. November 2016 in die zweite Runde geht. Und wir haben schon einige ausgezeichnete Bands bestätigt. Ihr könnt also gespannt sein.

Was wird man in Zukunft noch von euch erwarten können?

Das Festival war erst der Anfang. Wir gründen in den nächsten Tagen eine Dachorganisation unter deren Flagge die Festivalreihe und ein paar kleinere Clubgigs stattfinden sollen. Des weiteren bauen wir gerade eine Booking-Agentur auf. Es wird also sehr spannend. Wir verstehen uns als ein offenes Projekt. Jeder, der Interesse hat Teil einer größeren Unternehmung zu werden, kann theoretisch bei uns mitmachen. Fleißige und mutige Personen mit technischem Knowhow werden bevorzugt. Unsere Kontaktadresse steht auf unserer Facebookseite und zukünftig natürlich auf unserer Homepage. Wir freuen uns auf Kooperationen mit guten Bands und anderen Veranstaltern. Alles ist möglich. Jeder kann uns anschreiben und eine Kooperation vorschlagen. Wir freuen uns sehr auf die Zukunft!

Dann noch ein paar abschließende Worte?

Vielen Dank für die Möglichkeit unser Konzept vorzustellen. Wir sehen uns im Resonanzwerk!
https://www.facebook.com/otbfestival/

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