Eigenproduktion
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 27:37
Songs: 6
Asche auf mein Haupt! Da schickt mir also die Chefin ‘ne CD aus München. Und was ist drauf? Death Metal mit stark schwedischem Akzent – und ich hab von denen noch nie was gehört. Sachen gibt‘s! Um so unverständlicher, da sich HOKUM hörbar an jenen Zeiten orientieren, die als Sternstunden des Genres im Heavy Metal-Geschichtsbuch eingetragen wurden. Alte Schwedenschule mit viel Melodie und tiefem Gegrunze. Das Erstaunliche dabei ist, daß HOKUM trotzdem modern und zeitgemäß und nicht im geringsten altbacken klingen, obwohl ihre Musik meilenweit von dem entfernt ist, was heutzutage im Death/Thrash als „modern“ bezeichnet wird. Vielleicht liegt das daran, daß sie bisweilen doch stark thrashige Riffs in ihren Liedern verbraten. Oder daran, daß die meisten ihrer Lieder trotz aller Geradlinigkeit ungewohnte Überlängen aufweisen. Kaum ein Lied unter fünf Minuten! Die stärksten Momente gibt es auf „No escape“ immer dann, wenn die Gitarren von der Leine gelassen werden, da gibt es dann tatsächlich keinen Ausweg mehr. Da werden die Jungs so richtig gut. Einen Kritikpunkt habe ich zum Schluß aber doch: wenn Death Metal Grunzer anfangen zu „singen“, geht das in 95% aller Fälle erbärmlich in die Hose, und Benjamin macht da leider keine Ausnahme (soll heißen: die Ballade, Buan, die könnt ihr euch das nächste Mal stecken!). Ansonsten ist „No escape“ aber ein gutes Album, und HOKUM sind ‘ne gute Band. Die knapp halbstündige MCD (richtig gepreßt, mit schickem Booklet) kann man sich für 8,- Euro über die Homepage bestellen. Empfehlenswert!
www.Hokum.de
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