Hellfire „Requiem for my Bride“ 5/6

Sonic Age Records
Bewertung: 5/6
Spielzeit: 50:49
Songs: 9

Das ist ein sehr interessanter Release: Das Label beschreibt die Musik als
technischen Power/Speed Metal. Dem schliess ich mich an, denn wenn ich das
Wort „Progressiv“ lese, bekomm ich ne Gänsehaut, obwohl das eigentlich
unangebracht ist. Man kann auch anspruchsvolle Songs schreiben, ohne sich in
sinnlose Frickeleien zu verlieren. Hellfire aus Polen haben diesen Spagat
sehr gut gelöst. Wer auf Steel Prophet steht, wenns sein muss auch ältere
Fates Warning, Queensryche oder spätachtziger Melodic-Thrash Geschichten,
die oftmals sehr verspielt waren, der sollte sich das unbedingt mal anhören.
Das Riffing ist wesentlich heftiger als das der marktüblichen Euro-Power
Metal Combos, mir geht manchmal ganz dezent die Alice in Hell einer
kanadischen Band durchs Ohr. Der Sänger hat ein sehr eigenständiges Organ,
recht hoch, fast im Drachtötereierquetscher-Bereich, aber der Gesangsstil
ist wesentlich variabler, so daß sich auch Freunde von Bands wie Hades oder
Annihilator mit der Stimme anfreunden können sollten. Lediglich der Akzent
wirkt im ersten Moment etwas drollig, ein Amerikaner könnte niemals so
singen, was aber nicht heissen soll, daß es die Musik in irgendeiner Form
beeinträchtigt, vielleicht ist die seltsame Betonung ja Teil des Konzeptes,
das sich laut Info an solchen Genreklassikern wie „Abigail“ oder „Them“ von
King Diamond orientieren soll. Dazu kann ich nichts sagen, ohne Texte bin
ich da wirklich aufgeschmissen. Mit hellfire hat sich eine junge polnische
Band aus dem Underground eine Chance auf überregionale Bekanntheit erkämpft.
Die erste Auflage des selbstproduzierten Debuts „Recoffination“, das laut
Info kaum schlechter sein soll, dürfte mittlerweile schon kaum noch
aufzutreiben sein. Die haben Jungs aufgrund ihrer Spielfreude, ihres
ausgewogenen Songwritings, das nie die Eingängigkeit zu Gunsten von
technischen Eitelkeiten opfert und der glockenklaren Produktion, die
allerbesten Chancen, sich in den grossen Mags im Soundchek zu empfehlen.
Jetzt liegt es an euch, ob ihr euch nur CDs von Bands kauft, die ne
Titelseite haben, oder ob ihr auch mal einen unbekannten Act aufgrund eines
guten Reviews antestet…

www.hellfireband.com/

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*