Frenzy – Blind Justice 5/6

Underground Power Records

Bewertung:     5/6 -> Mächtig!

Songs:             11

Spieldauer:      48:20

Heavy Metal und Comic-Helden – passt das überhaupt zusammen? Ginge es nach der Band Frenzy, dann wäre die Antwort vermutlich ein inbrünstiges „Ja“. Mit „Blind Justice“ liefern die spanischen Schwermetaller nach ihrer EP „Lethal Protector“ ein thematisch ähnlich unkonventionelles Debütalbum ab, welches anhand des Covers glatt als Graphic Novel durchgehen könnte. Hinter der Konkurrenz verstecken muss sich das Werk aber keinesfalls.

Schon nach den ersten Takten wird deutlich, was den Zuhörer hier erwartet: Heavy Metal in Reinform. Genauer gesagt fast; denn die südeuropäischen Comic-Fetischisten huldigen in ihren Texten Marvel-Aushängeschildern wie Daredevil, dem Silver Surfer oder den X-Men, kombiniert mit musikalischen Anleihen selbsterklärter Vorbilder wie Racer X oder Dokken.

Mit harten, druckvollen Gitarrenakkorden wissen Víctor Díaz und Luis Pinedo an den Sechssaitern Metalhymnen, wie „We Are The Future“, zu schaffen, die sich nach einigen Bier wunderbar mitgröhlen lassen.

Als Inspiration für „Killing With A Smile“ durften unterdessen erkennbar die Metal-Heroen Judas Priest Pate gestanden haben. Im krönenden Abschlusstitel „Shred Or Die“ flitzen die Finger hingegen über das Griffbrett wie beim schwedischen Gitarrenwunder Yngwie Malmsteen. Trotz vieler Pluspunkte bleibt aber dennoch ein kleiner Wermutstropfen: Das Schlagzeug klingt im Gesamtbild zuweilen etwas schwachbrüstig.

Freunde des klassischen Heavy Metal der 1980er Jahre sollten Frenzy definitiv im Auge behalten. Wer im vergangenen Jahr „Conqueror’s Oath“ (Visigoth) oder dem vor einigen Wochen erschienenen „Panopticon“ (Metal Inquistor) etwas abgewinnen konnte, der sollte auch mit „Blind Justice“ gut beraten sein.

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