Stygian Crypt Productions
Bewertung: 6/6
Spielzeit:
Songs: 0
31 Musiker aus acht verschiedenen Ländern. Wie das gehen soll wird sich demnächst in einem Interview klären. Dass es geht beweisen FOLKEARTH mit „By The Sword Of my Father“ nun erneut.
Doch kurz vorab: Alle 16 Lieder einzeln zu beschreiben würde wohl den Rahmen sprengen, da man sich aufgrund ihrer immensen Vielschichtigkeit sehr lange über sie auslassen könnte. Jene erwählten Lieder sollten nun vor allem zeigen dass es sich bei FOLKEARTH um ein interessantes Projekt handelt welches so einiges zu bieten hat. Zu viele „Köche“ verderben scheinbar nicht immer den Brei… In diesem Falle stehen sie für viel Kreativität, Komplexität und spannenden Abwechslungsreichtum. Heraus kommt Folk Viking Metal wie er besser kaum sein kann! Nach einem seichten Intro geht es gleich mit „The Lady´s Gift“ schnell zur Sache. Und unverkennbar ertönt Wulfstans großartiger Gesang den man stets bei Forefather bewundern durfte! Zusammen mit seinem (Band-)bruder zaubern sie einen würdigen Opener aus der Tasche. Druckvoll, melodisch, mit einem schönen Refrain zum kollektiven Mitwippen. Den Drumcomputer muss man leider bemängelnd erwähnen… aber sonst: Hammer!
Ein wahrer epic-bombast-Song und zugleich der Titeltrack „By The Sword Of My Father“ folgt anschließend. Schnell ist immer gut. Nun noch ein epischer Refrain und man hat mich erwischt! Natürlich ginge es noch ausgefeilter und „sauberer“, aber diese gewisse Rustikalität hat doch ihren Charme.
Unvergleichlich: „Naglfar Sets Sail“. Hier kommen nun auch die ersten folkigen Elemente ins Spiel. Und zwar gekonnt! Was ja bei Pagan/Viking Bands die sich mal an etwas „Gefiedel“ wagen wollen nicht immer der Fall ist… Hier passt jedenfalls jeder Flötenton zu Drumming und E-Gitarre. Fasst kein wunder hat doch auch hier Thiasos Dionysos` André seine geübten Musikerfinger im Spiel…
„The Death Of Beowulf“ hingegen scheint mir irgendwie der schwächste Song des Albums zu sein. Sehr schleppend mag er nicht so recht ins Ohr gehen, wobei auch er komplex und interessant aufgebaut ist. Naja, eben Geschmacksache…
Dann folgt ein unwürdig als „Instrumental“ betiteltes Lied hinter dem sich weit mehr verbirgt als wohl irgendeine Betitelung beschreiben könnte. Eine wundervolle Sabine Stelzer steht hinter jener grandiosen Komposition die ohne weiteres alles an Folk mixed with Metal in den Schatten stellt! Wen es da nicht auf die Tische zieht hat wohl kein Blut mehr in den Andern.
Der Song „Skaldic Art“ wurde ja schon bei uns gePodcastet und trifft ebenfalls ins Schwarze! Er sollte die geneigte Leserschafft eigentlich schon zur genüge von dem großartigen Projekt FOLKEARTH überzeugt haben. Hier treffen derbe Energie gepaart mit viel Melodie und einem Feingefühl für klangvolle Arrangements aufeinander.
Die folgende Coverversion „Heathenpride“ kann ja nun mittlerweile jeder mitsingen und es hätten sich sicher tausende von Klassikern mehr angeboten als jener von Falkenbach. Leider wurde er fast 1:1 übernommen und so kann man ihn getrost übergehen.
„Invictus“ erscheint als die eindringliche Ballade die durchaus Italiens Power Metal Gefilden entsprungen sein könnte (Pandaemonium, Wotan, Domine)… Gelungenes Stück!
Mit „A Tribute To The Viking Gods“ wurde ein würdiger Abschluss für eine sehr zu empfehlende CD gewählt. Hier haben wir endlich jenes klassische „Hoch-die-Hörner“-Trinklied auf die Ahnen, welches eben jene huldigt. Etwas befremdlich und nicht symbolisch für den Rest der CD fällt es dennoch positiv aus dem Rahmen.
Fazit:
Kurz und gut: Jene kleinen, kurzen Beschreibungen haben hoffentlich dazu beigetragen folgendes verständlich zu machen: CD muss man haben! Denn herausgekommen sind satte 70 Minuten harte Arbeit die sich in jedem Falle gelohnt haben und ein großartiges Album erschufen. Wunderschöne Melodien mit viel Herzblut komponiert; geschmackvolle Ideen, Mythen und Sagen wurden vertont. Mal fröhlich, bald wieder ernst und melancholisch episch – diese 16 Lieder haben einiges zu bieten und so ziemlich jeder müsste was für sich entdecken.
www.folkearth.cjb.net
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