Century Media
Bewertung: 5/6
Spielzeit:
Songs: 0
Flowing Tears bringen mit ‘Serpentine’ ihr viertes Album raus und sind mittlerweile vom Sextett zum Quartett geschrumpft. Nach eigener Aussage hat man sich diesmal mehr auf die Dynamik und live-Reproduzierbarkeit der Musik konzentriert. Die Musik ist deshalb aber nicht auf Härte und Gradlinigkeit zu-sammengeschrumpft worden, sondern hat wie ich finde viel Atmosphäre und Charme. Das wichtigste Instrument sind wohl die Stimmbänder von Stefanie Duchêne, die für mich eine der besten weiblichen Gesangsstimmen hat, die ich je gehört habe – weder pornomäßig stöhnend noch bambimäßig zirpend noch möchtegern-bluesig verräuchert, sondern irgendwo genau dazwischen, gar nicht gekünstelt und immer genau die Stimmlage treffend, die gerade am besten passt. Wenn sie auch auf dem Foto eine bescheuerte Mütze aufhaben und zwei Zwiebeln in den Händen halten muss (sollen die etwa die Tears zum Flowen bringen?), sie singt wirklich ganz ausgezeichnet. Die Musik ist irgendwo zwischen Type O Negative und The Gathering anzusiedeln und weist viele stimmungsvoll melancholische Passagen auf, die so nachdenklich klingen wie bei Opeth und einfach auf der ganzen Linie überzeugen: Hier wird niemand kopiert, nichts wurde lieblos zusammengeschustert, die Band glaubt selbst an das, was sie tut und sie tut es absolut richtig. Ein war-mer Sommertag im Schatten einer Friedhofsmauer: Diese Kombination von Tag und Tod wäre, glaube ich, die beste Situation, um Flowing Tears zu hören. Ich habe an diesem Album nichts auszusetzen.
www.flowingtears.de
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