Evoke „The Fury Written“ 4/6

System Shock/Sure Shot
Bewertung: 4/6
Spielzeit:
Songs: 0

Zunächst einmal fällt mir hier der kräftige Gesang John Redfern’s auf, dessen Death Vocals irgendwo zwischen denen David Vincents und Steve Tuckers liegen und auch was die übrige Musik und so manches Riff angeht, merkt man den Engländern an, dass Morbid Angel in ihrer Hitliste ziemlich weit oben stehen dürften. Hört euch nur mal den Opener ‘The Truth Beyond Your Paradise’ an. Jedoch kupfern die Jungs nicht bloß von ihren Vorbildern ab, sondern finden trotz dieser Orientierung schon ihren eigenenen Weg, welcher stets auf einer brutalen, mächtigen und leicht spirituellen Basis aufbaut. Obwohl Evoke (welche ’97 übrigens eine Split ‘7 mit den deutschen Kadath veröffentlichten) auf diesem ihrem zweiten Album einige rasantere Parts einstreuen, achten sie bevorzugt darauf, eine spezielle Atmosphäre zu erzeugen, welche hauptsächlich durch einige doomigere, im Midtempo angesiedelte Parts zustande kommen. Sehr selten kommt sogar mal ein Keyboard zum Zuge, wobei aber betont werden muß, daß dies jediglich dazu verwendet wird, hier und dort ein paar horrorartige, mächtig wirkende Akzente zu setzen (in ‘Masters Of Conquest’ besonders gut gelungen) und die Songs keinesfalls über die gesamte Spieldauer begleitet. Evoke sind und bleiben eine brutale Death Metal Band und driften nicht in irgendein jämmerliches Gedudel ab. Zusätzlich werden einige interessante Gitarrensoli in die meist sehr dunkle Grundstruktur eingefügt und ein paar jaulende Gitarren verfeinern die Sache noch ein wenig. Evoke sind geistig nicht sichtbar blasphemisch ausgerichtet, können jedoch einen tieferen Spirit aufweisen, der sich irgendwo in höheren Dimensionen abspielt. Hört einfach mal in Songs wie die oben genannten oder ‘Twisted Into Chaos’, ‘The Miracles Of My Flesh’ und das infernale ‘Beneath The Mirage’ hinein und macht euch euer eigenes Bild davon. Um dieses Album als Meisterwerk abzustempeln, fehlen mir hier und dort noch ein paar neue Ideen und durchschlagende Parts, aber in jedem Falle kann ich diese Band jedem empfehlen, der auf leicht horrorartigen Death Metal in the veins of good old Morbid Angel steht. Kämen die Jungs nicht aus England wären sie mit Sicherheit schon um einiges bekannter. Ein sehr interessantes Werk.
www.impact-records.de

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