Zwielicht Interview

Zwielicht LogoEs ist vollbracht. Das Interview mit Zwielicht sollte eigentlich schon 2014 stattfinden, als das Debüt „With Love From Sinister“ veröffentlicht wurde, aber irgendwie wollte es nicht so ganz klappen. 4 Jahre später ist es nun geschafft undSänger LCF’s Saw erzählte uns ein wenig über die Bandgeschichte, Line-Up-Wechsel und zukünftige Planungen.

2005 habt ihr euren Bandnamen von „Gordem“ ins „Zwielicht“ geändert. Warum?

Zwielicht erlangte seinen Namen durch unseren Willen Gordem unter neuer Flagge und in neuem musikalischen Glanz erstrahlen zu lassen. Nachdem einige unserer ersten Bandmitglieder Zwielicht verließen, glaubten Demogeron und ich, dass dies der erste und beste Weg für einen Neustart ist. Zuerst verließ unser Gitarrist „Mortifer“ die Band. Nach nur wenigen aber sehr gelungenen Proben und unveröffentlichten Aufnahmen, dann auch sein Nachfolger „Storm“. Die Umbenennung kam dann mit dem Beitritt unseres ersten Zwielicht-Gitarristen „Sartael“ mit dem wir dann auch erfolgreich unsere erste Demo „Leibestod“ veröffentlicht haben.

2014 war das letzte Release von euch, seitdem hattet ihr einige Line-Up-Wechsel. Was war denn da los und seid ihr jetzt wieder gefestigt?

Das ist richtig! Nachdem die „With Love From Sinister“ raus war, haben wir einige Shows gespielt und da hat es aber in der Band schon einige Unstimmigkeiten gegeben. Letztendlich wollte mein Bruder (Demogeron) Zwielicht nicht weiterführen und hat die Band verlassen. Zwielicht zerbrach ein Stück weit. Für mich war nach diesem krassen Schlag allerdings klar, dass ich Zwielicht nicht sterben lassen würde und schnell konnte ich „Schmerz“‘, der schon 2006-2008 tätig war, als Bassist zurückgewinnen und wir haben uns gemeinsam auf die Suche nach neuen Mitstreitern gemacht. Einige Leute haben vorgespielt, einige wurden in die Band aufgenommen, andere sind dann aber wieder gegangen, freiwillig wie unfreiwillig. Doch nach all den Schwierigkeiten konnten wir 2016 die Bühne auf dem OTB erstürmen. Allerdings spielten wir diese Show mit zwei Gastmusikern: Havoc von Wrack und JP von Attic. Nach der Show hat sich das Bandkarussell ein weiteres Mal gedreht. JP entschied sich fest der Legion anzuschließen und Mvn. Sinister, bis dato der neue Gitarrist bei Zwielicht, verließ die Band kurz darauf wieder. Daraufhin entschloss sich mein langjähriger Freund und Gitarrist „Demozid“ die Band live zu unterstützen und er blieb. Komplettiert wurde die Legion dann durch den Beitritt unseres jungen aber sehr fähigen Gitarristen „N.“.

Ihr bezeichnet euch selber als Satanic Underground Metal. Wolltet ihr damit einfach ein neues Genre begründen oder steckt mehr dahinter? Welche Bedeutung hat für euch Satanismus und Okkultismus?

Wir bezeichnen uns selbst als „Satanic Underground Metal“, weil wir genau das sind. Wir waren und werden niemals eine typische Black-Metal-Band sein, auch wenn wir mit der ganzen Ästhetik und Thematik viel mehr zu tun haben als andere Bands, die zwar unter dem Banner „Black Metal“ laufen, obwohl sie damit, außer dem musikalischen Stil, nichts gemein haben… Satanismus und Okkultismus spielt eine große Rolle bei Zwielicht, jedoch würde eine zufriedenstellende Antwort diesen Rahmen sprengen. Aber um die Frage nicht ganz unbeantwortet zu lassen, unsere Lyrik ist z.B. in der „With Love From Sinister“ komplett abgedruckt, daraus ließe sich Zwielichts Ideologie gewissermaßen ableiten.

Es gibt noch eine weitere Band namens „Zwielicht“, welche jedoch eher Mittelalterrock macht. Hattet ihr deswegen schon Streitigkeiten wegen dem Namen?

Tatsächlich habe ich diese Band damals angeschrieben und gefragt, ob sie sich nicht einen anderen Namen aussuchen wollen. Nach einigen Schriftwechseln haben sie aber auf ihrer Wikipedia Seite klargestellt, dass es uns bedeutend länger gibt.  Uns ist es aber letzten Endes auch scheißegal.

Ein neues Mitglied ist J.P. an den Drums, der unter anderem auch bei Attic spielt. Wird sich Zwielicht dadurch auch musikalisch verändern? Sprich mehr in Richtung Mercyful Fate ;)?

Zwielicht wird sich im Grunde nicht verändern, sondern eher weiterentwickeln. Alle Mitglieder tragen ihre musikalischen Einflüsse dazu bei. JP ist ein sehr facettenreicher Drummer und ich freue mich mit ihm arbeiten zu dürfen. In Richtung Mercyful Fate werden wir nicht gehen. Das lassen wir dann unseren Freunden von Attic.

Kann man denn nun auch mit neuem Material von euch rechnen? Oder besser gesagt, wie wollt ihr jetzt wieder durchstarten, mehr Gigs usw.?

Wir schreiben momentan an unserem neuen Album, welches allerdings erst im kommenden Jahr veröffentlicht wird. Wir machen uns absolut keinen Druck und lassen der kreativen Phase soviel Zeit wie nötig. Allerdings werden wir dieses Jahr wohl nicht mehr auf der Bühne zu sehen sein, damit wir uns voll und ganz auf das neue Material konzentrieren können. Auch in Zukunft werden Zwielicht-Konzerte wie gewohnt sehr limitiert sein.

Zwei eurer Mitglieder haben Live bei Wrack gespielt, wird es in Zukunft solche zusammen Arbeiten geben?

Genau! Wir standen damals im guten Kontakt mit den Jungs von Wrack. Wie du schon sagtest, haben Demogeron und Sulphur sie auch live unterstützt. Später hat Havoc uns im Gegenzug ausgeholfen.

Dieses Jahr z.B. wird unser Basser „Schmerz“ bei unseren Brüdern Painferno aushelfen. Weitere Zusammenarbeiten sind bis jetzt nicht in Planung, aber auch nicht ausgeschlossen.

Wie geht es denn eurem Label Back To The Bone Records? Ist da größeres oder noch mehr Releases geplant?

Back To The Bone ruht im Moment. Für die Zukunft sind bisher nur weitere Veröffentlichungen und Merchandising für Zwielicht in Planung, da wir uns gerade mehr darauf konzentrieren als Veranstalter zu agieren. Allerdings kommt es, wie es kommt und nichts ist ausgeschlossen.

Am 28. Januar hattet ihr auf FB verkündet das sämtlicher Merch bis auf einige Patches nun ausverkauft sind. Wie fühlt sich das für euch als Band an?

Ist das ein Zeichen des Zuspruchs oder auch einfach der Erleichterung, dass man die Sachen wirklich unter die Leute bekommen hat?

Da wir unsere Veröffentlichungen und Merchandise immer stark limitieren, ist es für uns eigentlich nichts Besonderes, wenn wir unsere Sachen ausverkaufen.

Wenn wir auf Konzerten unser Zeug anbieten, merken wir natürlich etwas von dem Zuspruch und es freut uns. Als Erleichterung sehe ich das allerdings nicht.

Wie seht ihr überhaupt die Sache mit dem Merchandise? Es heißt ja immer wieder Metalfans wären besonders treue Fans, geben gerne Geld für Shirts, CDs und Tapes aus usw. Könnt ihr das bestätigen? Oder sagt ihr das ist eher ein Hype und man bleibt eher bei kleinen Auflagen, damit man sich nicht verkalkuliert?

Ich interessiere mich überhaupt nicht für das Kaufverhalten von Metal Fans. Wir haben es auf einen kleinen Kreis abgesehen, der sich auch wirklich mit unserer Musik beschäftigt. Wir bleiben aus Prinzip bei kleinen Auflagen und das hat bei uns nichts mit Angst sich zu verkalkulieren zu tun. Zwielicht hatte bisher keine Großauflagen nötig. Sollten wir so eine Reichweite an Hörerschaft erringen, werden bestimmt auch etwas größere Auflagen folgen.

Es gab ja zwei Mal das Odyssey To Blasphemy, welches von Membern von Zwielicht mitorganisiert wurde. Gibt es da noch eine Neuauflage?

Zurzeit werden einige kleine Underground-Konzerte organisiert, welche allerdings nur im kleinen Kreis veranstaltet werden. Ab Anfang nächsten Jahres wird es aber öffentliche Konzerte von Odyssey To Blashphemy geben und gegen Ende nächsten Jahres auch das OTB Fest 3.

Das freut uns zu hören. Vielen Dank für das Interview!

https://www.facebook.com/zwielichtbm

(Artikel aus Eternity #23)