Bewertung: 4/6 → Find ich gut
Songs: 9
Spiellänge: 74:12
Bei Dynfari handelt es sich um ein Zwei-Mann-Projekt aus Island, welches uns mit ihrem Debüt „Sem Skugginn“ gern in die nordische Kälte entführen möchte. Das ganze wird dann auch noch mit „Icelandic Black Metal“ angepriesen und hört sich wie folgt an:
Es beginnt mit einem sehr langen Intro. Jenes könnte auch aus einem Horrorfilm sein, denn man hört nur einige Akkorde vom Keyboard und weinerliche, klagende Stimmen und das gleich zwei Minuten lang. Irgendwann kommt dann das Schlagzeug und Gitarre hinzu, allerdings bleibt es weiterhin recht ruhig. So vergeht der erste Song mit sehr experimentellen und langen Arrangements, jedoch haut das einen nicht wirklich um und man fragt sich, ob hier noch etwas passiert. Die Antwort dazu lautet: Ja! Beim zweiten Song „Hjartmyrkvi“ kommt nach einem erneut längeren Intro plötzlich Gekreische, schnelle Riffs und am Schlagzeug trommelt man auch um einiges rasanter. Aber es dauert nicht lange und es folgen wieder ruhige Parts, welche eine Mischung aus Post Black- und Doom Metal sind.
Für ein Debüt ist der Sound auf Sem Skugginn überdurchschnittlich gut, doch leider gibt es ein anderes Problem mit der CD. Man kann den Isländern sicher eine Menge Talent und Potenzial zu sprechen und an Ideenreichtum mangelt es ihnen auf keinen Fall. Allerdings sind die Songs vereinzelt sehr langatmig und man braucht viel Geduld um das Album komplett zu hören. Denn mit fast 75 Minuten Spielzeit hat man sich nicht unbedingt einen Gefallen getan, da es auf Dauer schwer fällt, den Songs ohne Unterbrechung zu folgen. Songs zu kürzen ist sicherlich nicht so einfach, aber an manchen Stellen hätte man sich das schon gewünscht. Wer zunächst einen kurzen Eindruck haben möchte, bevor er sich an das komplette Album wagt, der sollte sich die beiden Titeltracks anhören.
An Detailreichtum hat es den Isländer jedenfalls nicht gemangelt und „Sem Skugginn“ bietet sicher auch einige Überraschungen. Man braucht nur sehr lange um davon überzeugt zu sein und es wird sicher auch nicht wenige Hörer geben, die dem Album keine zweite Chance geben.
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