Burden Of Grief Interview

Vorneweg gleich mal ‘ne Preisfrage: welche Band hat es geschafft, für zwei aufeinanderfolgenden Scheiben im Eternity die Höchstnote zu kassieren? Na? Wer jetzt völlig auf dem Schlauch steht, keine Bange, kann passieren. Einfach weiterlesen…
Die im Raum Kassel-Warburg beheimatete Thrashband „Burden of Grief“ hat mich schwer beeindruckt mit ihrem neuen Album. Eine mitreißende Symbiose aus schneller, harter, aggressiver Mucke einerseits und coolen Melodien andererseits. Kurzum: Thrash Metal at its best, wie ihn die Originatoren dieser Musik schon lange nicht mehr hinkriegen. Damit liegen sie, nebenbei bemerkt, auch voll im Trend, denn das diese Musik wieder ziemlich angesagt ist im Heavy-Metal-Land, erkennt man unter anderem auch daran, dass viele der alten Säcke, die uns Mitte der 90er mit experimentellem Gedudel ihre Weiterentwicklung verkaufen bzw. sich anderen Hörerschichten anbiedern wollten, plötzlich (plötzlich?) wieder ihre Liebe zum Trash Metal ent-decken und einen auf hart machen. Das sie damit auch recht erfolgreich sind zeigt, dass Glaubwürdigkeit heutzutage unter Metallern kein allzu großes Thema mehr ist. Und nie war es leichter, den Fans mit in-fla-tionärem Geschrei um sogenannte „Kulttruppen“ das Geld aus der Tasche zu ziehen. Woran das liegen mag, da mache sich mal jeder selbst seine Gedanken zu.

Ein Gutes hat die Sache allerdings. Im Schatten dieser um Aufmerksamkeit buhlenden, morschen Urwaldriesen streben ‘ne Menge junger, hoffnungsvoller Pflänzchen empor zum Licht, die über kurz oder lang einen Generationenwechsel erzwingen werden. Wer jenseits ausgetretener Sodom/Kreator/Destruction-Pfade nach frischem, unverbrauchtem Trash Metal sucht, kommt an Truppen wie „Burden of Grief“ nicht vorbei. Wobei, das mit dem Trash, das sieht die Band nicht ganz so, versteht sich eher als Death Metal-Combo. Aber lest selbst. Aus Kassel meldet sich Flip Hanfland, einer der beiden Gitarreros…

Hej Philipp, erstmal Glückwunsch zur aktuellen Scheibe. Ist richtig stark geworden, das Teil. „On Darker Trails“ ist jetzt seit ca. 3 Monaten draußen. Wie läuft’s denn so? Gibt‘s schon Resonanzen?
Bisher bin ich sehr begeistert von den Reaktionen auf das Album. Ich bin immer sehr bemüht, mir alle Kritiken anzuhören oder durchzulesen, und ich muss sagen, dass wirklich nicht eine negative Kritik dabei war. Im „Metal“ Hammer gab’s eher eine durchschnittliche Bewertung und im Rock Hard eine Plus/ Minus Kritik. Ansonsten nur überragende Stimmen…

Ihr habt ja wieder bei Andy Classen im Stage One aufgenommen. Never change a winning team…
Das Stage One Studio liegt in einem Nachbardorf von uns. Was gibt es besseres, als eines der besten Studios in Deutschland, welches darüber hinaus auch noch bezahlbar ist, so nah zu haben. Für uns gab’s da kein Überlegen. Allerdings muss ich dazu auch sagen, dass die Zeit dieses Mal wieder viel zu kurz war. Wir sind sehr in Bedrängnis geraten. Ich denke, wenn mehr zur Verfügung steht ist auch noch einiges mehr herauszuholen.

Ich würde euch irgendwo in der Schnittmenge von Speed, Thrash und melodischem Death Metal einordnen, mit eindeutigem Schwerpunkt auf Thrash. Ich denke, vor allem da ihr auf „On Darker Trails“ gänzlich auf Gegrunze verzichtet und ausschließlich mit „cleanen“ Vocals gearbeitet habt, hat die Chose mit Death Metal eigentlich nix mehr zu tun. Kannst du damit leben? Seit ihr ‘ne Thrash Band? Und welcher „Szene“ fühlt ihr euch zugehörig?
Das klingt jetzt vielleicht etwas sehr irreführend. Aber wir hatten noch nie ultratiefes Gegrunze. Mike hat schon seit je her in dieser Tonlage gesungen, die man eher mit Mille von Kreator oder Jeff von Carcass vergleichen kann. Von „cleanem“ Gesang kann da aber keine Rede sein. Ich finde es schön, wenn man uns fragt welcher „Szene“ wir uns zugehörig fühlen. Das zeigt, dass wir nicht eintönig uns einer Musikrichtung anpassen. Wir spielen eindeutig Death Metal mit sehr vielen klassischen Metal-Inspirationen, wie ich finde. Auf vielen von diesen alten Platten, mit denen ich damals aufgewachsen bin, entdecke ich heute immer noch neue Dinge. „Somewhere In Time“ von Maiden oder „Ride The Lightning“ sind einfach Platten für die Ewigkeit, die mir viel mehr geben als jede Band der 90er Jahre…

Hast du die neue Sodom/ Kreator/ Destruction schon gehört? Wenn ja, sag mal kurz was dazu? Welche hat dir am besten gefallen? Mit wem würdest du am liebsten auf Tour gehen?
Das ist jetzt mein ganz persönlicher Geschmack, aber mit Destruction konnte ich noch nie etwas anfangen. Kreator hingegen sind seit jeher für mich die geilste Band aus Deutschland. Wir hatten auch eine Zeit lang „Love us or hate us“ als Coversong im Programm. Die neue Platte von Kreator ist wieder ein Oberhammer. Sicher kann man darüber streiten, ob die Platte ehrlich gemeint ist oder ob Kreator eher aus finanziellen Gründen wieder ordentlich herumthrashen. Aber solange die Musik so geil ist, ist mir das egal. Die neue Sodom ist auch ganz okay und wesentlich besser als deren Punk-Platten. Auf die Tour freue ich mich schon sehr und ich denke, mit Kreator würde ich auch noch mal gerne auf Tour gehen.

Ich könnte mir vorstellen, dass mit euerem Bekanntheitsgrad auch der Arbeitsaufwand seit „Haunting Requiems“ stetig gestiegen ist. Hat das persönliche Auswirkungen? Wie intensiv betreibt ihr Burden Of Grief und was wollt ihr mit der Band erreichen?
Der Arbeitsaufwand hat sich vor allem für mich wesentlich erhöht, da ich mit dem ganzen Business-Kram zu tun habe, also vor allem einen Haufen Interviews geben muss. Aber ich bin sehr zufrieden, dass es so läuft. Das zeigt uns, dass die Leute an uns interessiert sind. Was wir mit der Band erreichen wollen, ist schwer zu sagen. Wir planen nicht allzu weit in die Zukunft. Wir haben jetzt unsere Platte draußen, versuchen sie soviel wie möglich live zu promoten und werden dann nächstes Jahr irgendwann hoffentlich wieder ins Studio gehen können.

Da das hier das erste Inti im Eternity ist, stellst du vielleicht unseren Lesern kurz die einzelnen Bandmitglieder vor…
Ich spiele Gitarre und studiere hier in Kassel Wirtschaftswissenschaften. Unser zweiter Gitarrist Olli (Eikenberg –Verf.) studiert auch hier in Kassel, und zwar Bau-Ingenieurwesen. Unser Sänger Mike (Huhmann –Verf.) ist Tischler, unser Drummer (Christian Nürnberg –Verf.) macht gerade sein Abitur in de Abendschule nach und unser Basser (Ulrich Busch –Verf.), hat sich „frei“ genommen, um nach dem Sinn des Lebens zu suchen. Kleine grüne Pflanzen helfen ihm dabei, ha, ha,..

Lass uns mal ein bißchen über die bisherige Bandhistorie quatschen. Du hast zusammen mit Mike und dem Olli 1994 die Band gegründet. Wie habt ihr euch kennengelernt? Was war das auslösende Moment, Musik zu machen? Erzähl doch einfach mal, wie alles angefangen hat…
Ich ging damals zusammen mit Olli und unserem alten Drummer Christoph zur Schule. Irgendwann haben wir dann halt mal beschlossen, zusammen etwas Musik zu machen. Zur ersten Probe brachten die beiden dann auch unseren Sänger Mike mit. Seitdem steht das Grundgerüst. Unser Basser Uli stieß ein Jahr später zur Band. Mit ihm haben wir dann angefangen, die ersten Gigs zu spielen und unser erstes Demo aufzunehmen.

Hat euer Bandname „Trauerlast“ eigentlich ‘ne tiefere Bedeutung?
Eigentlich nicht. Wir suchten nach einem Namen, der möglichst einzigartig und noch nicht vergeben ist. Zudem sollte er nicht zu klischeehaft klingen. Den Namen „Burden Of Grief“ entdeckte ich dann in einem Text von My Dying Bride. Wir fanden, er klang ganz gut. Und wir sind auch heute noch zufrieden damit. Aber eine tiefere Bedeutung steckt nicht dahinter.

Im Frühjahr 1996 habt ihr Euer erstes und einziges Demo aufgenommen. Gibt’s das Tape noch? Waren eure heutigen Trademarks – Aggression & Härte, verbunden mit einprägsamen Melodien – damals schon erkennbar? Ihr sollt etwas „deathmetallischer“ zugange gewesen sein, hört man…
Nein, das Tape ist auch nicht sonderlich zu empfehlen. Nicht, dass ich mich dafür schämen würde, im Gegenteil. Ich weiß, dass wir damals alles gegeben haben, was möglich war. Wir hatten ein Farbcover, was damals eher selten war und 50 Minuten Spielzeit. Aber der Sound war unter aller Sau! Musikalisch gesehen war’s zwar natürlich noch nicht ganz ausgereift, aber 2 der Songs haben wir sogar später noch für unser „Hauting Requiems“ verwendet. Die Marschrichtung war schon eindeutig vorgegeben.

Mit „For Whom The Bell Tolls“ war schon auf dem Demo ein Cover. Ihr scheint ja recht gerne Coverversionen zu zocken. Welche Cover spielt ihr live?
Du hast Recht, wir haben immer schon gerne Coversongs gespielt, allerdings werden wir das nicht übertreiben. Normalerweise spielen wir auf Konzerten immer einen Coversong. Wenn es die Zeit zulässt und die Leute es wollen, kann es auch schon mal noch ein weiterer werden. Bisher mussten schon Kreator, Motörhead, Iron Maiden und eben Metallica daran glauben. Dennoch versuchen wir, gerade wenn es ein Songs auch auf die CD schaffen soll, ihn sehr gewissenhaft zu erarbeiten, da man bei Coversongs auch sehr schnell Gefahr läuft, sich durch dilletantische Umsetzung keinen Gefallen zu tun.

In der Folgezeit habt ihr laut Internet-Bio fleißig Konzerte gespielt… Erinnerst du dich noch an das erste „Burden Of Grief“-Konzert?
Die ersten 3 Gigs waren alle in unserer Heimatstadt Warburg. Bei einem der Konzerte haben auch Embedded ihr erstes Konzert gespielt, damals noch in kultiger 3-Mann Besetzung. Wer Embedded nicht kennt, sollte das schnellstens nachholen. Die Jungs spielen super-geilen Death Metal und haben kürzlich eine Single über Perverted Taste und eine CD über Revenge Productions veröffentlicht. Ein anderes der Konzerte war ein Bandwettbewerb, bei dem wir überraschenderweise den dritten Platz belegten. War eine lustige Angelegenheit.

Eure erste MCD „Above Twilight Wings“ kam 1997 raus, erstklassig produziert von Andy Classen im Stage One Studio. War das für ein paar arme Studenten nicht zu teuer, haha? Oder hat euch der gute Andy ‘nen Freundschaftspreis gemacht?
Wir waren damals nur 3 Tage bei ihm Studio, das konnten wir uns so gerade eben noch leisten. Ich muss aber dabei sagen, dass Andy wirklich sehr faire Preise macht. Ich denke, da hat sich bisher noch keine Band beschweren können. Wir werden auch weiterhin zu Andy gehen. Ich sehe auch keinen Grund, warum wir das ändern sollten. Der Sound spricht doch für sich.

Eure zweite MCD „Eternal Solar Eclipse“ kam nie richtig raus, ihr habt ja auch etwa zur gleichen Zeit mit Grind Syndicate Media ‘ne Plattenfirma gefunden und dann beide Minis auf einer CD wiederveröffentlicht. Wenn überhaupt, gab‘s die „Eternal Solar Eclipse“ nur ganz kurze Zeit zu kaufen, ist das richtig? Die glücklichen Besitzer haben jetzt wohl die Mega-Rarität im Schrank…
Wir haben von der „Eternal Solar Eclipse“ genau 200 Stück gemacht, die wir fast alle für Promo-Zwecke verwendet haben. Einige davon haben wir auch verkauft, um die Unkosten wieder reinzukriegen. Und schwebte nämlich genau das vor, was letztendlich auch eingetreten ist. Wir konnten beide MCD’s bei einem Label wiederveröffentlichen. Ob das Teil eine Rarität ist, kann ich nicht sagen. Ich selber habe auf jeden Fall auch keine mehr davon, leider. Noch seltener dürfte allerdings ein Tape sein, dass wir zwischen unserem Demo und unserer Demo-MCD in einer Auflage von 50 Stück an Freunde verkauft haben. „My Blood“ heißt das Teil. Wer eins hat, kann sich freuen.

„Haunting Requiems“ war dann der große Schritt nach vorne. Das Teil enthält die beiden remasterten Minis auf einer CD und hat seinerzeit im Eternity (#14) die Höchstnote bekommen: „Die Jungs…verstehen es perfekt, wunderschöne Melodien mit Aggressivität und leicht depressiver Poesie zu verbinden“, schrieb die Kollegin seinerzeit. Wie hat sich das Teil verkauft? Wurden eure Erwartungen erfüllt und seit ihr heute noch zufrieden? Durch das nochmalige Remastern gibt’s wohl auch einen deutlichen Soundunterschied zu den beiden Minis…
Wir hatten seinerzeit auch etwas Bedenken, da viele, gerade Freunde und Bekannte ja schon die beiden MCD’s gekauft hatten und für die „Haunting Requiems“ nicht nochmal in die Tasche greifen wollten. Letztendlich hat sich die CD etwa 2000-mal verkauft, was schon ganz okay war. Endlich hatten wir auch mal die Möglichkeit auf größeren Festivals aufzutreten. Verkaufszahlen bedeuten sowieso für mich längst nicht soviel wie die Reaktionen von den Fans. Mit dem Sound der CD bin ich nicht mehr ganz so zufrieden. Im Grunde waren alle Songs nur Demo-Produktionen. Ich hätte gerne nochmal alles neu abgemischt, aber das war leider nicht mehr möglich. Das Mastern hat aber auch nochmal einiges an Wucht gebracht. Das Mastering-Studio war sowieso der Hammer. Im selben Studio haben auch die Guano Apes gemastert.

Die neueren Stücke erkennt man recht deutlich daran, dass die Vocals nicht mehr so „deathmetallisch“ rüberkommen, was euch aber, wie ich finde, sehr gut zu Gesicht steht. Diesen Weg habt ihr auf eurem aktuellen Album konsequent weitergeführt. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Wie ich schon sagte, ich kann es nicht so ganz nachvollziehen, dass wir nicht mehr so „deathmetallisch“ sein sollen. Mike’s Gesang klang schon immer so und wie ich finde, ist unser neue Album wesentlich härter als alles was wir zuvor gemacht haben. Ein Song wie „Cold Fire“ war mit unserem alten Drummer einfach nicht möglich. Entschieden haben wir gar nichts. Unsere Musik kommt aus dem Bauch heraus. Wir verbinden einfach die Elemente, die uns wichtig sind. Das sind Härte und Melodie.

Der Rausschmeißer auf „Haunting Requiems“, die „Gedankenwelt“ ist ein cooles Instrumental mit deutsch gesprochenem Film-Sample als Intro. Erzähl mal was über die Hintergründe…
Das Stück entstand ganz spontan und basiert nur auf einem einzigen Riff, welches sich immer mehr steigert und irgendwann seinen Höhepunkt erreicht. Die Sache mit dem Filmsample war eine Idee, die uns sehr gut gefallen hat und was wir auch gerne weiterhin verwenden wollen. Das Sample stammt aus dem Film „Das Omen“ und beschreibt die Ankunft des Antichristen.

Warum habt ihr auf dem aktuellen Album auf derartige Experimente verzichtet? Könntest du dir vorstellen, in Zukunft mal ein ganzes Lied in deutscher Sprache zu machen?
Hör dir doch nur mal das Stück „Stigmata“ an. Das ist ganz ähnlich. Unser Basser hat ein großes Faible für elektronische Musik und hat schon sehr viel in dieser Richtung komponiert. Wir baten ihn, für unsere CD ein Instrumental zu schreiben bei dem wir auch wieder Filmsamples einbauen wollten. Aber was deine Frage angeht, Mike baut ab und zu schon mal deutsche Text-Fragmente ein aber das soll keinen Überhang nehmen. Deutsche Sprache klingt oft einfach nur platt (Finde ich eigentlich nicht, aber egal. –Verf.).

Nach „Haunting Requiems“ mußte (mußte?) dann euer Trommler gehen. How comes…?
Unser alter Drummer Christoph ist freiwillig gegangen. Ihm wurde es einfach zuviel mit der Band, und außerdem konnte er spieltechnisch nicht mehr mit uns standhalten. Ich sehe ihn eher selten, was aber nichts damit zu tun hat, dass ich ihn nicht mehr mag. Aber als er noch in der Band war, gab’s schon oft einige Meinungsverschiedenheiten. Aber egal…

Wie habt ihr euren jetzigen Trommler gefunden?
Das war relativ unspektakulär. Ich habe einfach etwas hier in Kassel herumtelefoniert und irgendwann den Tipp bekommen, mich mal an ihn zu wenden. So kam’s dann auch…

Mit Massacre Records habt ihr für euer neues Album auch ‘ne neue Plattenfirma. Wart ihr mit GSM, immerhin ein Sub von Nuclear Blast, unzufrieden? Oder kamt ihr mit Andy Siry nicht klar? Soll ja manchen Leuten so gehen…
Nun, mit Grind Syndicate Media war ich eigentlich recht zufrieden. Es kommt immer auf die Ansprüche einer Band an. Wir waren eine Demo-Band und haben uns tierisch gefreut, dass wir die Möglichkeit bekommen haben, über ein Label eine CD zu veröffentlichen. GSM hat leider nur einen nicht allzu tollen Vertrieb, sodass die CD eher nur bei Mailordern erhältlich war. Mit unserer zweiten CD sind dann auch unsere Ansprüche gestiegen und wir haben das Glück gehabt, dass Massacre Records unsere CD von GSM lizensiert hat. Wir arbeiten somit weiterhin mit Andy Siry zusammen, von dem ich sehr viel halte, da er sich sehr für uns einsetzt. Alles was wir bisher erreicht haben, haben wir ihm zu verdanken. Mit Massacre Records können wir sehr professionell arbeiten. Sie haben eine Menge Promotion gemacht, und wir haben europaweit bis jetzt über 30 Interviews gegeben. Das ist schon einiges.

Bei aller Härte und Aggression nehmen einprägsame Melodien offenbar einen großen Stellenwert bei euch ein. Besonders mit den „cleanen Vocals“ kommt das auf „On Darker Trails“ sehr gut rüber. Wie wichtig ist für dich das melodische Element und wie weit wollt ihr noch gehen?
Ha, ha, wie ich schon sagte, „cleane“ Vocals höre ich bei uns keine! Mike ist eindeutig Death Metal! Der melodische Aspekt war schon immer sehr wichtig in unserer Musik, allerdings haben wir diesmal verstärkt Wert auf fette Riffs gelegt, anstatt eine Melodie an die andere zu klatschen. Ich denke, die Mischung, die wir mittlerweile erreicht haben, ist schon ganz gut so. In diesem Rahmen werden wir versuchen uns auszutoben.

Schon klar, gute Musik bleibt gute Musik, und man sollte das mit dieser Schubladendenke auch nicht überstrapazieren. Aber wenn der Sänger so deutlich zu verstehen ist, als würde man im Booklet mitlesen, dann ist das für mich kein Death Metal, sondern eben „nur“ Trash. Kreator-Mille ist da vielleicht gar kein schlechter Vergleich.
Hörst du dir privat außer Death Metal auch andere HM-Stile an? Wenn ja, hast du da Grenzen, nach „unten“ (z.B. „Helloween“-Zeugs, Gothic Metal) oder nach „oben“ (Grindcore)?

Uahh, mit Power Metal und Gothic Metal kannst du mich jagen. Gothic Metal allerdings mit Abstrichen. Alte Paradise Lost, alte Type O Negative, alte Cemetary, alte Amorphis usw. finde ich schon noch ganz cool. Aber dieses kitschige Frauengeträller wie Tristania kann ich mir nicht geben. Ansonsten geht mein Geschmack schon recht weit auseinander. Das fängt an bei alten Black Sabbath, über das göttliche Dreigestirn Iron Maiden/ Metallica/ Slayer bis hin zu Klassikern wie Exhorder, Morbid Angel, Pungent Stench, Carcass. Aber auch so Sachen wie Danzig, Fields Of The Nephilim, Deine Lakaien usw. sind dabei.

So, erzähl uns mal kurz, was bei euch in Kassel so alles geht, dann sind wir fertig.
Kassel ist so tot wie schon lange nicht mehr, aber das behauptet wohl jeder von seiner Stadt. Aber bei der Handvoll Konzerte, die dieses Jahr hier waren, waren maximal 20 zahlende Gäste. Das ist schon echt traurig. Dabei haben wir einige sehr geile Bands hier, wie z.B. Sleeping Gods und Wald. Seit letztem Jahr ist auch ein altes Kasseler Urgestein wieder aktiv. Die Band heißt Reaper, spielen wie soll’s anders sein, Grave Digger-beeinflussten Heavy Metal. Daneben gibt’s dann noch ein coole Rock’n’Roll Band, in der meine Freundin auch mitrockt. „Monsters Of Schwinnerock“. Ansonsten ist nicht viel los hier.

Mir fallen da noch Dark Breed (Power Metal), Lacrima Christi (Death) und die Bates ein…
Gut, wenn ich irgendwas vergessen haben sollte und du noch Luft hast, kannst du das hier noch loswerden. Ich bedanke mich schon mal für die Antworten und freue mich auf ‘ne ordentliche Tour. Ich hoffe, es gibt eine? Wenn ihr dann nach München kommt, lade ich dich auf‘n Bier ein…

Ich danke dir für dieses Interview und hoffe auch, dass wir bei Gelegenheit auch mal in München rocken können. Bisher ist leider da noch nichts Näheres geplant. Zwecks Konzerte schaut einfach auf unserer Homepage nach: www.BurdenOfGrief.de

Burden of Grief-Diskographie:
1996 Demo: „A Duet of Thoughts“
1997 MCD: „Above Twilight Wings“ (Eigen.)
1999 MCD: „ Eternal Solar Eclipse“ (Eigen.)
2000 CD: „ Haunting Requiems“ (Grind Syndicate Media)
– die beiden Minis, digital remastert
2001 CD: „ On darker Trails“ (Massacre)

www.burdenofgrief.de

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