Break The Ground Open Air | 11.-14. Juni 2015

flyer_www_fullZum siebenten mal fand dieses Jahr im niedersächsischen Ahnsbeck das Break The Ground Festival statt. Ein Open Air welches auf diversen Plattformen unter anderem auf seine einzigartige, familiäre Atmosphäre verweist und daher neugierig macht. Recht kurzfristig ergab sich für uns nun die Gelegenheit zumindest am Samstag den 13. Juni bei diesem insgesamt viertägigen Festival vor Ort zu sein und dem Ganzen auf den Gr(o)und zu gehen. Vielen Dank schonmal an dieser Stelle an das Orga-Team und Thorben für die unkomplizierte und überaus freundliche Unterstützung, die das möglich machte.

Es ist ja beiweitem nicht selbstverständlich, daß man nur wenige Tage vor Beginn eines solchen Events noch Gelegenheit hat, die im Orga,- und Aufbau Streß befindlichen Veranstalter zu kontaktieren um kurzfristig noch eine Foto Akkreditierung zu bekommen.

 

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Der Eindruck von einem wirklich freundlichen Miteinander sollte sich dann auch vor Ort bestätigen und seine Spuren in Form von großartigen Eindrücken hinterlassen.

fisb-gitactionDas Konzept dieses Open Airs ist es offenbar nicht auf Teufel komm raus das Billing mit unendlich vielen großen Namen zu füllen, sondern auf einzelne Headliner pro Tag zu setzen und das Ganze mit einer musikalischen Auswahl aus eher Underground basierten Bands, wovon etliche einen regionalen Bezug haben, anzureichern. So gaben sich in diesem Jahr an den Haupttagen neben Korpiklaani (Samstag) auch Alestorm und Majesty (Freitag) die Ehre, den Donnerstag eröffneten mit Metakilla und Rebelmonster zwei Tribute Bands (Metallica & Volbeat), während am Sonntag Torfrock den partyfreundlichen „Rausschmeißer“ spielten.

fisb-gitAn den jeweiligen Tagen konnte man darüberhinaus noch einer gelungenen Auswahl von Bands wie Cripper, Demolition Bastards, Forever It Shall Be, Drone, Motorjesus, Final Depravity, Sex After Violence, Epidome und Steelpreacher das Haupt entgegen schütteln.
Der vereinzelte Tenor auf dem Gelände, das dieses Festival bei einem „4-Tage-All-in“ Preis von 80,- Euro (Tagesticket um die 20 Euro) im Grunde schon ziemlich teuer ist, vor allem wenn man Vergleiche zu Kalibern wie dem Rock Harz oder dem With Full Force anstellt, mag berechtigt sein, relativiert sich aber angesichts etlicher Umstände. Beim aufzählen der positiven Dinge weiß man im Grunde gar nicht wo man anfangen soll,  ich habe jedenfalls selten (oder gar nie?) ein Open Air gesehen welches dermaßen entspannt und dennoch gut organisiert abläuft.

btg-zeltplatzAls sehr angenehm empfand ich die Art der „Entschleunigung“, die man so heutzutage kaum noch gewohnt ist. Das Festivalgelände präsentiert sich idyllisch zwischen Wiesen und Feldern mit Fußwegen, die man sonst wohl nur in seinem heimischen Garten kürzer und unkomplizierter hat. Das BTG hat entgegen dem „Multi-Stage-Wahn“ der Neuzeit nur eine Bühne. Keine 20 Meter vom Eingang entfernt befindet sich der Tagesparkplatz, während sich der Campingplatz nur ca 300 Meter weiter in die Landschaft schlägt. Alle wichtigen Locations befinden sich demnach in Hör, Sicht und Laufweite.
Die gesamte Crew scheint sich aus Freunden und Bekannten aus der unmittelbaren Nachbarschaft zu rekrutieren, war selbst am mittlerweile dritten Tag nahezu tiefenentspannt (auch wenn man ihnen die 3 Tage Arbeit angemerkt hat) und jederzeit an quasi jedem Ort des Geländes für Besucher erkenn,- und ansprechbar. So gut und entspannt betreut habe ich mich auf noch keinem Festival gefühlt.

 

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Klein aber fein

Kommen wir zu etwas, was quasi bei jedem Festival im Nachgang zu Kritik führt: die sanitären Anlagen. Ich habe auf dem BTG die wohl saubersten Festivaltoileten erlebt, auf denen ich mich jemals in meinem Leben auf einem Open Air erleichtern durfte. Das gilt sowohl für die Damen als auch die Herren WCs. Schier ungläubig ließ ich meinen Blick schweifen, wo man denn die angemessen erscheinenden 20 Euro für die WC Benutzung zu entrichten hat :-)

 

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Auf dem Campingplatz waren zudem noch Duschen vorhanden, die ich zwar nur von außen betrachten konnte, die aber Augenzeugen nach ähnlich angenehm zu benutzen waren. Außerdem konnte der Campingplatz mit einem Feldkicker zum Zeitvertreib sowie einem Kiosk für das leibliche Wohl aufwarten, bei welchem sich der nächste positive „Schock“ einstellte: Frühstück zu erschwinglichen Preisen! (ich habs leider nicht mehr ganz Erinnerung, glaube aber ab 2,50 Euro) Täglich ab 8:30 Uhr. Einen Pott Coffee-to-go für einen sagenhaften Euro. EIN EURO! An dieser Stelle ist man mit Frühstück und Extra Kaffee andererorts schon nen Zehner los.
Auf dem Bühnengelände das gleiche Bild. Neben einem angenehmen Biergarten und einem kleinen Merch Händlerbereich gabs mexikanisches und klassisches Food. Bratwurst mit Brot 2,- Euro. Eine leckere Bratwurst wie ich dazu sagen muß. Hamburger, vegetarische und fleischhaltige Gerichte zu humanen Preisen ab 3 Euro. Da war man dann aber auch satt. Ich glaube man kann heutzutage, gerade bei Festivals, die äußerst faire Preisgestaltung für Food und Non-Food Artikel nicht groß genug herausstellen.

 

btg-cripper-voc2Man merkt an jeder Ecke, dass dieses Festival von Leuten so organisiert wurde, wie sie sich selbst ein optimales Metal Open Air vorstellen. Würde es beim Eternity Bewertungen für Veranstaltungen geben, hätte das Break The Ground hier die volle Punktzahl erreicht.
Das Bühnengelände war überschaubar groß. Ich würde grob schätzen, daß die Kapazität noch im dreistelligen Bereich ihre Obergrenze erreicht hat.

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Liveprogramm

Zu den einzelnen Bands kann ich zumindest für den Samstag berichten daß jede Band (!) mit einem sehr gutem Sound ausgestattet daherkam, was beiweitem keine Selbstverständlichkeit ist. Musikalisch kam ich bei nahezu jeder Band auf meine Kosten.
Sex After Violence gaben zu früher Stunde ihr Bestes. Forever It Shall Be begeisterten wie zu „guten alten Zeiten“ und lieferten eine kurzweilige Badehosen Show.

btg_3Die mir bis dato unbekannten Epidome boten ebenfalls ein amtliches Brett. Cripper zeigten, daß sie nicht umsonst einen ausgezeichneten Ruf als Liveband haben und auch Motorjesus rockten recht amtlich. Korpiklaani setzten in bester Feierlaune dem Abend die Krone auf, während wir uns bei den Demolition Bastards leider bereits wieder auf dem Heimweg befanden.
Ansonsten Entschleunigung auch hier: bereits den ersten Bands stand mindestens 45 Minuten Spielzeit zu. Mit nur 4 Bands hat man so fast den gesamten Nachmittag überbrückt und befindet sich bereits in den Abendstunden.

 

btg-hutDie auf diese Art unumgänglichen Umbaupausen arteten aber nicht in Langeweile aus, sondern waren auf ihrer Art der überaus entspannten Atmosphäre zuträglich. Ein Umstand, den man auch dem Publikum deutlich anmerkte. Entspannte, freundliche, friedliche und dennoch feierwillige Atmosphäre allerorten. Der Samstag hatte einen absoluten Happening Charakter, der mich vom ganzen drumherum an viele familiäre Metal Events zur Jahrtausendwende erinnerte.

 

korpiklaani_1Fazit

Ich kann nur hoffen, das es dem Veranstalter gelingt dieses Feeling über noch möglichst viele weitere Jahre beizubehalten. Auch wenn dem ein oder anderen ein paar „zugkräftige“ Namen auf einem solchen 4 Tages Billing fehlen um größere Anreisestrecken in Kauf zu nehmen, das Konzept eines „Konzerttages mit Headliner“ hat durchaus Charme und kommt einem Urlaubstrip mit geiler Mucke näher, als dem ansonsten üblichen Open Air Stress. Das kratzen an der preislichen Schmerzgrenze für das Gesamtbilling wird durch die vielen positiven Begleitumstände wett gemacht und so bleibt tatsächlich das Fazit eines überaus gelungenen Festivalerlebnisses.

korpiklaani-buehne

 

Mehr Fotos

Ein umfangreiches Album mit vielen weiteren Bildern von Bands und Festivaleindrücken des Samstags rund ums Break The Ground gibts auf unserer Facebook Seite, bzw. direkt mit einem Klick auf folgenden Link:
https://www.facebook.com/media/set/set=a.896711020367486.1073741828.126585394046723&type=3overview1

Links zum Festival

BTG Website: http://break-the-ground.de
BTG Facebook: https://www.facebook.com/breakthegroundofficial
BTG Twitter: https://twitter.com/BtGopenair

 

 

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