Angel Dust „Of Human Bondage“ 5/6

Century Media
Bewertung: 5/6
Spielzeit:
Songs: 0

Es überrascht ja doch, wie aus einer Stadt namens Dortmund, in der weder vernünftiges Bier gebraut noch brauchbarer Fussball gespielt wird, dermaßen gute und energiegeladene Musik kommen kann. Auf ihrem siebenten Album spielen Angel Dust jedenfalls verdammt frisch auf und hauen einem eine gesalzene Riffkanonade entgegen. Fast schon thrashig ist ihr mal mehr rollender, mal mehr gleitender Powermetal zu nennen, einzig die stets melodisch gehaltenen Refrains entstammen deutlich der guten alten Kraftmetallschule. Daneben scheut man sich auch nicht, viele ‘moderne’ Elektronikelemente einzubasteln und einen Sound zu benützen, der auch einer Industrial-Platte gut zu Gesicht gestanden hättte. Die ersten beiden Songs braten einem jedenfalls gehörig die Rübe durch, das folgende Unreal Soul besticht dann durch gut eingesetzte Deathmetal-Grunts und einen schon liebreizend zu nennenden Refrain, mit Disbeliever folgt eine schicke Herzschmerzballade, bevor dann mein persönlicher Favorit Forever kommt. Ebenfalls ein Killerstück mit schön in ein treibendes Riff eingeflochtenen Elektrosounds – da können alle Nu Metal-Bands vermutlich nur staunen und das Metallerherz atmet befreit auf, dass es doch möglich ist, ein gutes Brett über abstruse Sounds zu legen. Dazu kommt wieder ein zuckersüßer Refrain, der die Qualitäten des superben Sängerknaben Dirk Thurisch hervorragend zeigt. Das nächste Stück, Unite, gehört dann allerdings ganz sicher seinem Kol-legen an der Gitarre, Neuzugang Ritchie Wilkinson (guter Kauf), der einem Mahlstein gleich durch die Gegend wütet; und auch hier hat sich eine hervorragend wabernde Elektro-Untermalung eingeschlichen. Mit Got This Evil wird dann leider die schwärzeste Stunde dieser Platte eingeläutet. das Stück ist schlicht langweilig, und auch das nächste, The Cultman, hat so seine Längen. Durch Freedom Awaits wird man dann allerdings wieder ein wenig entschädigt und das wie hingerotzt wirkende Seal-Cover Killer besänftigt den Rezensenten dann auch wieder ganz, aber mehr als fünf Punkte kann er leider nicht mehr geben… Und sonst? Die Stücke sind allesamt recht einfach gestrickt, knallen aber schlicht hervorragend, und wenn ihr auch der Meinung seit, dass es im Leben genug Momente gibt, wo man gute Kartoffeln mit Quark dem aufgeblähten Sushi des InnLokals von nebenan mit Freuden vorzieht, werdet ihr hier keinen Fehler machen.
www.angel-dust.de

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