Andras „Quest of Deliverance“ 3/6

Last Episode/Connected
Bewertung: 3/6
Spielzeit:
Songs: 0

Nichts ist mehr so wie früher – das merke ich zum Beispiel auch an der aktuellen Andras-CD. Früher waren die Ergebirgs-Blackies ein Garant für Schenkelklopfer wegen dilettantischer Mucke mit Comic-mäßigen Gesang und heute sind sie zu gut zum Verreißen, dennoch aber zu schlecht um die CD gut zu finden. Eine Frechheit finde ich die Spielzeit von knapp über einer halber Stunde. Darin enthalten sind noch eine Sodom-Coverversion (Blasphe-mer), die die Truppe übel verhunzt hat und eine Neuaufnahme von Return of satans night (vom ersten Demo, als sie noch lustig waren…). Macht unterm Strich ca. 25 Minuten neue Musik – tolles Preis-Leistungs-Verhältnis, ehrlich. Nach dem gerade erst auf CD heraus gebrachten Demo Das Schwert unserer Ahnen sieht Andras so wie eine Cash-In-Truppe allerersten Kalibers aus. Aber irgendwie müssen ja bei Episode die ständig präsenten Anzeigen finanziert werden. Der angesprochene Demo-Track zeigt die Band dann auch logischerweise von der rauhen Seite, auch wenn Keyboards mit eingeflochten wurden. Teilweise in die selbe Kerbe schlägt auch Flames of hate, was bei dem Titel auch schon zu vermuten ist. Gut gelungen ist der Combo der Titeltrack ein besonders im Vocalbereich sehr abwechslungsreiches Stück, das ich von Andras nie erwartet hätte. Mit Soldiers of twilight und In the shadow of the light gibt es aber auch leider zwei mittelmäßige, fast schon belanglose Keyboard-Black-Metal-Stückchen, die nicht vom Hocker reißen. Erwähnenswert schlußendlich noch Das Klagelied, eine Vertonung einheimischen Sagenguts, selbst-verständlich in deutscher Sprache und – völlig untypisch für eine Band wie Andras. Mit diesem Song könnten sie sogar auf genrefremden Samplern, z.B. auf einer CD die nur ergebirgisches Kulturgut enthält, bestehen. Am Ende bleibt mir nur noch die Suche nach einer Bewertung für die CD. Wenn ich mir die Noten und ihre einzelnen Inhalte anschaue, trifft sowohl akzeptabel (3) als auch durchwachsen (2) zu. Im Zweifel für den Angeklagten macht ne wacklige 3.
(Review aus Eternity #14)

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*