Aeranea – As The Sun Died 3/6

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Bewertung: 3/6 → Okay

Songs: 6

Spieldauer: 30:26

Hier und da wagen Musiker auch heute noch den Sprung aus dem Dunkel (vielmehr ins Dunkel hinein), um den dystopisch-romantischen Gothic Metal der 1990er Jahre zu revitalisieren. Oft genug landen Newcomer inmitten eines klebrigen Schleims aus symphonischen Plastik-Streichern, schwer verdaulichen Pseudo-Operettenallüren und kitschigen Kerzenlicht-Schlagermelodien. Erste ähnliche Befürchtungen keimten beim Anblick des billigen verpixelten Frontcovers von „As the Sun Died“ auf.

Doch vor allem gesanglich bleiben die Essener Aeranea um Songwriter Christopher Kassad und Sängerin Christina Vogt auf dem Boden und erinnern dabei stark an den nüchternen abgeklärten Stil der italienischen Lacuna Coil. In der Tat klingt Vogt stellenweise unambitioniert und farblos, doch ist der Effekt durchaus beabsichtigt und fügt sich homogen in die angestrebte Endzeit-Stimmung des Gesamtkonzepts ein.

Auch musikalisch bietet die vierköpfige Formation durchaus ein solides Handwerk. Gewiefte Gitarrenläufe sind keine zufällige Lobpreisung der Klänge der frühen Paradise Lost, und gar mancher Song hinterlässt wegen seines hymnenhaften Charakters einen hartnäckigen Ohrwurm („An Aethetial Nightmare“ und „Your Nameless Heart“). Für ein Debütalbum bieten Aeranea eine respektierliche Leistung mit höchst eingängigen Melodien, glücklicherweise fernab der in diesem Genre oftmals überreizten Peinlichkeitsgrenze. Wenn die Musikgruppe in Sachen Individualität und Facettenreichtum einen Zahn zulegt, dürfen wir hoffentlich eine vielversprechende Entwicklung erwarten.

Edit: Zur Bewertung hatten wir nur die 6-Song-Promo zur Verfügung. Das richtige Album beinhaltet noch 4 weitere Tracks.
http://www.aeranea.com/

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