Prosperity Denied „Consciousless“ 4/6

Noise Head Records
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 40:30
Songs: 11

Ein bisschen skeptisch war ich vor dem Einlegen der CD, da im Info von einem Spagat zwischen Knüppel-Death Metal und melodischem Punk die Rede ist. Nachdem ich den Selbstversuch doch gewagt hatte, überraschte mit Prosperiety Denied mit einer unheimlichen Direktheit und energievollen Tracks, die ich dem Trio vorab nicht zugetraut habe. „Sleeping alive or dead awake“ auf Startposition Zwo ist so ein Beispiel. Meist als Knüppeltrack ausgelegt, lassen die enthaltenen Breaks gerade genug Zeit zum Luft schnappen. Sehr präsent ist der hysterisch keif-geifernde Schreihals Thomas, der den einzelnen Stücken seine eigene Note verpasst. Melodien können die Jungs auch, jedoch meiner Ansicht nicht aus dem Punk, sondern eher harmonisch im Melo-Death Metal-Style. Das verstecken Prosperity Denied jedoch ein bisschen im Hintergrund, da wie angesprochen das Geschrei mehr Raum einnimmt und auch die ungezügelte Energie und Rohheit der Österreicher einige Feinheiten schluckt und den Hörer primär überrennt. Verschluckt wird auch einiges vom schlechten Drumsound. Hier fehlt mir doch einiges an Volumen und organischem Druck. Das tackert doch streckenweise sehr monoton und steril und nimmt knackigen Abrissbirnen wie „Harvest“ etwas die Wirkung. Einflüsse aus dem Hardcore-Bereich lassen sich nicht von der Hand weisen – „The colors of isolation“ oder „Grinning tentacles“ spielen zum Teil mit einem Mosh-oder Breakdown-Blatt – flankiert weiterhin konstant von Geballer-Trümpfen. Da lassen sich Prosperity Denied nicht lumpen. Angesichts des hohen Tempos, das die Drei vorlegen, wundert es mich nicht, dass „Consciousless“ bei den letzten Stücken etwas an Drive verliert und nur noch vereinzelt clever für Auflockerung an der Prügelfront gesorgt wird (Slayer-like Riff zu Beginn von „Underneath a neon halo“ oder Gitarren-Gequietsche im Ami-Brutalo-Death-Style beim abschliessenden „Lifeless engines“). Schlussfazit: Nix melodischer Punk, sondern eher auf die Omme ist angesagt – eine CD mit viel Druck sowie Ecken und Kanten, die es gilt noch auszubauen (variabler Songaufbau) bzw. auszumerzen (Drumsound!).

www.noiseheadrecords.com
http://www.myspace.com/prosperitydenied

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