Abhor- Ritualia Stramonium 3/6

Dead216_Abhor_Ritualia_CDMoribund Records

Bewertung: 3/6 → Okay!

Songs: 9

Spieldauer: 52:26 Min.

Nach mittlerweile 20 Jahren Drama auf dem Buckel, hoffte ich auf ein Knaller-Album der Italiener. Mit „Ritualia Stramonium“ hauen die Südländer schon die sechste Scheibe raus und sind so gesehen keine blutigen Anfänger mehr. Dennoch, blutig sind sie noch immer, wie es sich auch schon aus dem Namen des Albums schliessen lässt.

Grundsätzlich muss man sagen, dass der Sound ordentlich produziert ist und auch einen gewissen Reiz hat. Trotz allem ist es viel zu theatralisch und dramatisch in der gesamt Aufmachung. Was einem ganz klar sauer aufstösst, ist das schreckliche Weibergekreische ohne Ende im Hintergrund. Das hört sich schwer nach einem schlechten Horrorfilm an. Hinzu kommt, dass man einen Hauch von „Rosemary’s Baby“ versprühen möchte und das ist einfach kacke, denn da hat jemand seine Hausaufgaben nicht richtig gemacht. Das wird abgerundet durch das Coverbild mit der nackten Tante auf dem Altar. Gut, lassen wir mal den Satanismus und kommen zurück auf die Musik.

Zwar klingt „Rituale Stramonium“ an manchen Stellen unsauber, doch verstehen es ABHOR routiniert, die einzelnen Songteile ineinander fließen zu lassen. Ulfhedhnir, die Stimme der Band, ist sehr eindimensional, doch keucht er bitterböse dahin, als entfliehen seine Töne mehr aus Zufall seiner Kehle. Nahezu durchgängig Bass-Lines kommen nicht zu kurz und dann und wann kreischt eine Gitarre neben den allgemein hämmernden Riffs um Hilfe. Eulenrufe, Frauengekreische usw. bringen das nötige Drama in das Album, dass mit dem Orgel-Solo „Requiem for Errans Infernorum“ abgeschlossen wird und fertig ist die Horrorscheibe mit vielen Klischees. Der Track „Requiem for Errans Infernorum“ ist dem im Vorjahr verstorbenen Keyboarder der Band Errans Infernorum gewidmet. Verändert hat sich bei den Italienern nichts. Weiterhin gibt es fiesen Black Metal mit theatralischer Keyboard-Untermalung auf die Ohren.

Klar: Wer Black Metal und Horror-Elementen gleichsetzt, was eine typischen Erscheinung im italienischen Black Metal ist, wird vielleicht trotzdem fündig und kann sich das Eine oder Andere herauspressen. Doch die moderige Atmosphäre alleine ist am Ende doch nicht alles und es ist sicher kein Oldschool-Black-Metal wie angepriesen!

Website: http://www.legioneocculta.com

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