Total Devastation „Reclusion“ 4/6

Firebox Records
Bewertung: 4/6
Spielzeit: 40:39
Songs: 11

Meine Damen und Herren, es folgt die totale Verwüstung. Um eine nicht nur stilistisch ungewöhnliche Band handelt es sich bei den Finnen Total Devastation (*1998), denn der Sechser ist sozusagen ein kompletter 2 Familienbetrieb und besteht aus: Lauri Pikka (programming & vocals), Jarmo Pikka (Drums), Harri Pikka (Gitarre), Jaakko Heinonen sowie den eineiigen Zwillingen Saku Hakuli (Gitarre) und Pasi Hakuli (Bass). Nach sage und schreibe 5 Demoveröffentlichungen „Roadmap Of Pain“ [1998, 2003 dann als Album veröffentlicht], „Blood Culture“ [1998], „Fallen Mankind „ [2000], Divine – Ecstasy [2001] und “ Left Hand of the Devil“ [2002] haben es die Finnen endlich geschafft, mit Firebox ein Label zu finden und ihr zweites Album „Reclusion“ zu veröffentlichen. Nein, hier wird nicht NWOFM a la C.O.B oder Ensiferum, etc. gezockt! Den Hörer erwartet eine Vielzahl von Einflüssen, deren Grundsubstanz Death Metal bildet. Etwas „Carcass Groove“ (z.B. beim Opener „Murderous“, 2:48 Min bis Ende oder beim Stück „Devine“), ein bisschen „Morbid Angel Mosch“ (z.B. bei „Converted Illusion“,2:23-2:54 Min/ „Reclusion“, 1:44 -1:55 MIN), und das Ganze durch elektrische Effekte/ Synthies ergänzt. Ob diese nun gelegentlich, wie im Waschzettel ausgewiesen, an die „Industrialband“ Laibach erinnern, kann und will ich nicht beurteilen. (Ich nehme der Band im übrigen immer noch die Schändung von Morbid Angels „Covenant“ übel). Eigentlich hasse ich jede Art der elektronischen Verseuchung, aber bei Total Devastation kann man gerade noch ein Auge zudrücken, da die Effekte wirklich überwiegend im Hintergrund gehalten werden (z.B. „Murderous“,1:17-1:25 Min) und eher der Melodieuntermalung dienen, so also, wie es, wenn überhaupt, eigentlich sein sollte. Einzig mit dem siebten Song „Ground Zero“, bei dem G. von Rotten Sound, wie auch schon bei dem Song „Devine“, seine Stimme als Guestvocalist lieh, kann ich nicht warm werden. Hier ist das Stück für meinen Geschmack doch zu sehr mit elektrischen Firlefanz durchsetzt und klingt manchenteils sehr seltsam. Positiv hingegen, vorausgesetzt man kann mit einem Ministry (1:40-49Min) Part leben, empfinde ich den Einsatz dieser Elemente beim Rausschmeißer „Bleeding Time“ – „Ja klingen denn Total Devastation gar nicht finnisch?“, mag man sich da fragen. „Doch!“, denn diese Elemente wurden geschickt mit in die Stücke eingewoben. So vernimmt man beim dritten Song mit dem etwas merkwürdigen Titel „They Stand On Three“ ein melodisches „Finnengitarrenlead“ (2:00 – 2:25 Min), wird kopfüber bei „Full Circle“ vom „Humpa-Humpa-Mosch“(0:27-0:47Min/0:57- 1:16 Min)mitgerissen, oder der Hörer wird von einer fast „vintersorgartigen“ Passage eingelullt („Repentance“,2:06- 2:48Min). (ja ich weiß, Vintersorg sind/ist Schwede(n)). Der stilistischen Vielfalt stehen das Beherrschen der Instrumente durch die Band und die Variation der Geschwindigkeit der Songs in nichts nach. Unterm Strich ist „Reclusion“ zwar keine leichte Kost und auch kein Silberling, den man in den Schacht wirft und umgehend wild anfängt zu bangen, man braucht schon einige Hördurchgänge. Andererseits ist „Reclusion“ auch nicht so komplex ausgefallen, dass es sich überhaupt nicht zum Abgehen eignet. Positiv ist auch zu bewerten, dass man die Stücke unterscheiden kann. Aber dies ist es ja auch gerade die Crux dessen, was „Reclusion“ zu einem interessanten Album macht. Bei der ltd. Edition werden als Bonus eine Autopsy-Coverversion, „In The Grip Of Winter“ und das Video zum Titeltrack „Reclusion“ auf der Scheiblette enthalten sein. Anschrift: Total Devastation, Alhonkatu 15, 48600 Karhula, Finland. Kontakt : e-mail: band@totaldevastation.org/ Tel. +358-50-3066358 / Harri. Label: Firebox Records,Teollisuustie 19, 60100 Seinajoki, Finland, www.firebox.fi
www.totaldevastation.cjb.net

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