Cyclone Empire
Bewertung: 4/6 – > Find ich gut!
Spielzeit: 54:50
Songs: 10
Es muss nicht immer Death Metal sein. Wenn ich mal keinen Bock auf Blastbeat-Attacken und Riff-Feuerwerk habe, gehörten in der Vergangenheit die beiden Foreshadowing-Alben “Days of nothing” und “Oionos” zu willkommenem Kontrastprogramm. Speziell auf dem 2010er Album “Oionos” waren mit “Lost humanity” oder “Outsiders” Stücke, die mich in den Bann gezogen, ja regelrecht ergriffen haben und konsequenterweise mitunter in Dauerrotation liefen. Traurige Melodien, vertontes Seelendrücken – damit bekamen mich die Italiener rum und schürten demzufolge reichlich Vorfreude auf “Second world” – den dritten Teil ihrer Apocalypse-Saga.
Gravierende Korrekturen haben The Foreshadowing an ihrem Sound nicht vorgenommen. Im melancholischen Doom/Gothic-Metal haben sie ihre Nische eingerichtet, in der man sie an Hand des Gesangs von Marco und den typisch atmosphärisch-düsteren, teils treibend-druckvollen Riffs und Arrangements auch einfach ausfindig machen kann. Den Gesang von Marco empfinde ich eh als Pluspunkt der Band, spiegelt seine Modulation doch ‚anschaulich‘ die damit verbundene Emotion wieder: ob von Trauer erfüllt, entmutigt oder gar herzzereißend, aber auch zuversichtlich und mit Hoffnungsfunken im Blick. Dabei geht es manchmal auch nicht ohne eine dicke Portion Pathos bzw. wird die Tränendrüse gereizt. Dank sattem Druck aus der Rhythmus-Ecke driften die Italiener jedoch nicht zu sehr ins Kitschige ab, sondern liefern gesamtheitlich betrachtet ein gut konsumierbares Stück Düstermetall, dass Dank balanciertem Verhältnis von Atmosphäre, Eingängkeit und Härte, filigraner Details (z.B. Klavierpart in “Second world”) und rockigen Anleihen jedoch nicht schon nach ein-zwei Durchläufen ausgelutscht klingt. Starke Highlights wie auf dem Vorgänger fehlen mir jedoch dieses Mal.
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